SC-A-Junioren starten in die Rückrunde

„Wir können aus dem Vollen schöpfen, das gibt uns viele Möglichkeiten“, freut sich Stamm, dessen Mannschaft eine kurze, aber intensive Vorbereitung hinter sich hat: „Die Jungs haben sehr gut trainiert, die Vorfreude auf das Spiel gegen Augsburg ist groß.“

Sind die Augsburger im Möslestadion gleich ein Gradmesser für Stamm und seine Jungs? „Unser Spiel wird nicht davon beeinflusst, ob der Erste oder der Letzte kommt“, widerspricht Stamm. „Wir haben keine Angst vor Augsburg und wollen unser Spiel durchziehen.“ Die Liga sei derart eng, dass jeder jeden schlagen könne. Und: „Wir haben noch eine Rechnung offen.“ In der Hinrunde trennten sich beide Mannschaften mit einem 1:1, obwohl Freiburg das stärkere Team war.

Das Hauptproblem der Freiburger ist damit bereits angeschnitten: Zu häufig verpasste der SC den Sieg, zu sprunghaft waren die Leistungen. Die fehlende Konstanz führte dazu, dass die Breisgauer als Tabellenelfter nur ein Gegentor von einem Abstiegsplatz entfernt sind. Die zähe Hinrunde wirkt noch nach, die Reise geht ins Ungewisse: „Wir müssen erstmal von Spiel zu Spiel schauen, ein Saisonziel haben wir noch nicht formuliert.“

Der Klassenerhalt ist selbstredend eingeplant, ob Stamms Mannschaft aber noch einmal oben angreifen kann, ist unklar. Zehn Zähler trennen Tabellenführer Augsburg (28) vom Sportclub. „Im März werden wir eine Tendenz erkennen, dann können wir auch über Saisonziele sprechen“, so Stamm. Klar ist: Die Abstände in der Tabelle sind nicht groß, eine Siegesserie kann aus einer durchwachsenen eine gute Saison machen.

Wichtiger ist den Verantwortlichen in der Fußballschule aber die Entwicklung der Spieler. Im Dezember fanden sogenannte Halbjahresgespräche statt, in denen allen Akteuren eine Tendenz mitgeteilt wurde. Nicht jeder aus der U19 wird es in die U23 schaffen, der Weg zum Profi ist steinig und zäh. Die Nachwuchsmannschaft eines Profivereins birgt daher Konfliktpotenzial, weil Hoffnungen nicht erfüllt werden können. Stamm hat jedoch keine Bedenken, dass das Mannschaftsdenken zu kurz käme: „Die Chemie passt, die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Auf dem Platz herrscht Konkurrenzkampf, aber das brauchen wir auch, um die nötige Spannung zu bekommen.“

In der Vorbereitung wurde neben fußballerischen Schwerpunkten (Chancenverwertung, Verteidigen von Standards) auch der Teamgeist gestärkt. So absolvierte die U19 ein Kickbox-Training und veranstaltete in kleinen Teams einen Kochwettbewerb – sechs Gänge wurden gezaubert. In Testspielen gegen robuste Gegner holte sich der Sportclub Selbstvertrauen. Stamm: „Wir führen die Jungs dadurch einerseits an den Männerbereich heran, andererseits haben wir auch in der Bundesliga physisch starke Mannschaften wie Mainz oder Augsburg.“

Jetzt muss das Selbstvertrauen nur noch in Punkte umgemünzt werden, um den Ligaverbleib möglichst frühzeitig zu sichern. Helfen dürfen dabei auch Jonas Busam, Tim Probst und Constantin Fromman, die seit Saisonbeginn bei der U23 (zweite Mannschaft in der Oberliga) trainieren, in der U19 aber noch spielberechtigt sind. Torhüter Frommann, der 2015 vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze ausgezeichnet wurde und im vergangenen Jahr viel Verletzungspech hatte, steht mittlerweile wieder zwischen den Pfosten und sammelt Spielpraxis.

Denkbar ist auch, dass Marcel Schmitt, den die Zweite vom Karlsruher SC verpflichtete, Einsatzzeit in der U19 erhält. Der im Januar 1998 geborene Mittelfeldspieler spielte in der Hinrunde noch gegen den Sportclub. Der 19-jährige Kroate Matej Jukic – ebenfalls neu bei der U23 – wird als 1997er-Jahrgang hingegen nicht mehr bei der U19 eingreifen.