2024-04-25T08:06:26.759Z

Spielbericht
Von zwei Gegenspielerinnen hart bedrängt: Alemannias Kapitänin Verena Keusgen (Mitte).
Von zwei Gegenspielerinnen hart bedrängt: Alemannias Kapitänin Verena Keusgen (Mitte). – Foto: Jerome Gras
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Titelverteidiger bestraft die Fehler eiskalt

Mittelrheinpokal: SC Fortuna Köln - Alemannia Aachen +++ Die Regionalliga-Frauen von Alemannia Aachen verlieren das FVM-Pokalfinale gegen Fortuna Köln mit 1:2. Revanche verpasst.

Als der Traum vom Sieg im Pokalfinale des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) geplatzt war und sich die Enttäuschung endgültig breit machte, holte Gerd Orzeske seine Mannschaft noch einmal zusammen. Er wollte den Spielerinnen von Alemannia Aachen noch etwas mitteilen, und das war ihm durchaus wichtig. Der neue Coach der Regionalliga-Frauen sagte: „Ihr könnt stolz darauf sein, dass ihr das Finale erreicht habt und euch nach dem 0:2 nicht aufgegeben habt.“ Mit 1:2 unterlag Aachen Titelverteidiger Fortuna Köln, und am Ende hatte Orzeske eine ziemlich genaue Vorstellung davon, warum der Favorit den Platz nicht mit dem Siegerpokal verlassen hatte. „Wir haben das Spiel zwar über weite Strecken bestimmt, aber zwei individuelle Fehler kosten uns den Sieg.“

Es hat nicht viel gefehlt, und das Finale wäre ausverkauft gewesen, in Zeiten der Corona-Pandemie reichen dafür ja 300 Zuschauer. Rund 200 Besucher waren gekommen, und sie sahen in der Anfangsphase ein Spiel, in dem sich beide Mannschaften vorsichtig abtasteten. Die Aachenerinnen hatten mehr Ballbesitz, sie schafften es aber nur selten, sich in die Gefahrenzone der Fortuna vorzuarbeiten. Die Kölnerinnen waren im letzten Drittel zielstrebiger, der Schuss von Valentina Stephan (11.) ging knapp vorbei. Zwar gaben Verena Keusgen (13.) und Svenja Streller (17.) auf der Gegenseite die ersten Torschüsse ab, eingreifen musste Fortuna-Keeperin Hanna de Haan nicht.

Gegentreffer kurz vor der Pause

Es blieb ein ausgeglichenes Spiel, erst kurz vor der Pause erhöhten die Kölnerinnen die Schlagzahl, und das zahlte sich aus. Einen Schuss aus der Drehung von Selma Demir (42.) konnte Alemannias Torhüterin Laura van der Laan noch parieren, beim Lupfer der Angreiferin zwei Minuten später war sie jedoch machtlos; vorausgegangen war ein Fehler in der Aachener Hintermannschaft. „Dass wir mit einem 0:1 in die Pause gehen, war sehr unglücklich. Wir haben uns aber vorgenommen, dass wir nicht aufstecken“, sagte Oszeske.

Und das taten seine Spielerinnen auch nicht. Im Gegenteil. Nach dem Seitenwechsel übernahm der Favorit noch mehr die Kontrolle, Streller (52). gab den ersten Warnschuss ab. Keine 60 Sekunden später leisteten sich die Aachenerinnen aber den zweiten kapitalen Schnitzer in der Defensive, den Fortuna-Kapitänin Theresa Garsztecki zum 0:2 nutzte.

Der zweite Gegentreffer war Gift für das Alemannia-Spiel, Verunsicherung stellte sich ein. Die Kölnerinnen ließen aber gute Konterchancen ungenutzt, so dass die Aachenerinnen wieder an ihre Chance glaubten. Und das wurde belohnt: Nina Jahr (73.) verkürzte auf 1:2.

In der Schlussviertelstunde wurde es ein intensiver Schlagabtausch. Der Favorit warf alles nach vorne, der Außenseiter lauerte auf den vorentscheidenden Konter. Van der Laan parierte dann noch einmal einen Freistoß von Alina Calicchio (82.), Jahr scheiterte an de Haan (84.). In der Nachspielzeit hätte die eingewechselte Svenja Szafranski das Spiel entscheiden können, sie verpasste das 3:1 aber gleich doppelt. Das fiel aber nicht weiter ins Gewicht, da der Mittelrheinligist das 2:1 über die Zeit brachte und sich erneut FVM-Pokalsieger nennen darf.

„Natürlich sind wir alle traurig. Wir müssen den Blick aber jetzt nach vorne richten und uns auf den Ligastart konzentrieren“, sagte Orzeske, als die Revanche für das verlorene Pokal-Halbfinale im Vorjahr (2:3 bei Fortuna Köln) ausgeblieben war. In rund drei Wochen treten die Aachenerinnen bei Aufsteiger VfR Warbeyen an.

Aufrufe: 031.8.2020, 09:00 Uhr
Benjamin Jansen | AZ/ANAutor