Nach wenigen Sekunden traf Elmin Heric (1.) für den Favoriten. Als Darko Churlinov (15.) auf 2:0 erhöhte, deutete einiges vor den rund 400 Zuschauern im Sportpark Süd auf ein Debakel hin. Die Südstädter von Trainer Murat Alkan ließen sich aber nicht entmutigen, beschäftigten den Favoriten mit einer enormen Laufleistung und wurden belohnt. Felix Neuhäuser holte sein Team mit einem Doppelschlag (30./40.) wieder ins Spiel. Alles schien möglich.
Nach dem Seitenwechsel blieb es ein ausgeglichenes Spiel, in dem ein Klassenunterschied nicht zu erkennen war. Der entscheidende Treffer gelang schließlich nach einer Kontersituation Anil Aydin (71.). Der erneute Ausgleich und eine mögliche Verlängerung blieb der Fortuna verwehrt. Die beste Gelegenheit hierzu bot sich Emirhan Özen in der Schlussphase, als er mit einem Distanzschuss aus 25 Metern nur die Latte traf.
„Das war Werbung für den Juniorenfußball, aber auch für Fortuna Köln. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die dem FC alles abverlangt hat und eine tolle Moral bewiesen hat“, meinte Fortuna-Coach Murat Alkan. Einige Akteure seines Teams hätten sich indes auf den Lorbeeren des Dortmund-Spiels ausgeruht, erklärte FC-Trainer Stefan Ruthenbeck. „Das ging am Anfang alles ein bisschen zu einfach. Da hat sich Fortuna vielleicht auf den Schlips getreten gefühlt, anschließend alles herausgeholt und ist bis zum Schluss immer gefährlich geblieben“, sagte Ruthenbeck.
Auf erhebliche Gegenwehr muss sich der 1. FC Köln auch am 22. Spieltag der A-Junioren-Bundesliga West bei Alemannia Aachen einstellen. Der 4:1-Sieg aus dem Hinspiel diene keineswegs als Gradmesser, so der Kölner Trainer. Neben dem Heimvorteil dürfte dem Aufsteiger auch der stellenweise arg in Mitleidenschaft gezogene Rasenplatz auf der Platzanlage des SV Breinig in die Karten spielen. „Wir werden auch dort versuchen, Fußball zu spielen. Möglich, dass wir den einen oder anderen Kontakt mehr benötigen.“
Klar sei aber auch, dass am Samstag „alle funktionieren müssen.“ Der gerade noch im Pokalspiel abgewendete Betriebsunfall dürfte als Warnung bestens geeignet sein. Verletzungsbedingt fehlen werden den Kölnern weiterhin Dominik Becker, Philipp Höffler, Georg Strauch und Maxi Möller.