2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Der SC Ettmannsdorf II – hier gegen den FC Neunburg – hat mittlerweile in die Erfolgsspur zurückgefunden. Foto: Dominik Straub
Der SC Ettmannsdorf II – hier gegen den FC Neunburg – hat mittlerweile in die Erfolgsspur zurückgefunden. Foto: Dominik Straub

Erste Probleme gemeistert

Nach der verlorenen Relegation fand der SC Ettmannsdorf II nur schwer in die neue Saison. Doch zuletzt ging es aufwärts.

Es laufen die Schlussminuten des entscheidenden Relegationsspiels. Die 2. Mannschaft des SC Ettmannsdorf liegt mit 0:1 zurück, doch dann zieht Lukas Schreyer aus der Distanz ab, der Schuss sitzt und der Jubel ist groß. Doch auf einmal hebt der Unparteiische den Arm und entscheidet nach einem kurzen Beratungsgespräch mit seinem Assistenten auf abseits. Es war eine äußerst strittige Entscheidung, die das Schicksal des SCE II maßgeblich beeinflusst hat. Anstatt des Aufstiegs steht letzten Endes ein weiteres Jahr Kreisliga da, und das ist deutlich schwieriger, als man vermuten könnte.

Aus den ersten vier Partien holte man lediglich drei Punkte, und es schien so, als hätte man in dieser Spielzeit mit den Spitzenplätzen nichts zu tun. Mit sechs ungeschlagenen Spielen in Folge rollte man das Feld aber dann von hinten auf und ist nun im Windschatten der Spitzenplätze.

Coach Armin Rank drückt jedoch auf die Euphorie-Bremse: „Momentan haben wir natürlich einen Lauf und darüber freuen wir uns auch, aber wir spielen noch lange nicht den Fußball, den wir spielen wollen. Deswegen kann das auch schnell wieder in die andere Richtung gehen“, so der Trainer. „Am Anfang war bei den meisten wohl noch das verlorenen Relegationsspiel im Kopf, und außerdem haben wir einfach auch an Qualität verloren, so ehrlich muss man sein.“


Zahlreiche Abgänge
Neben des vermeintlichen Torschützen Lukas Schreyer, der eine Pause einlegt, brachen im Sommer aus verschiedensten Gründen einige weitere Stützen im Team weg – darunter auch Toptorjäger Enis Yalcin, der mit seinen Treffern maßgeblich zum Erfolg beitrug. Diese konnte man nicht unbedingt adäquat ersetzen. „Bei der Kaderplanung im Winter haben wir mit zwanzig Feldspielern geplant, es haben uns aber leider noch fünf Leute trotz Zusage kurzfristig verlassen“, erklärt Rank. „Dann ist es natürlich schwer, in so kurzer Zeit noch Spieler zu bekommen.“

Mit Artur Becker, Christopher Ludascher sowie Marco Buttler, der aus der eigenen Jugend kam, konnte man immerhin drei gute Fußballer hinzugewinnen, die sich allesamt schnell als Stammspieler etabliert haben. Letzteren hebt Rank hervor. „Am liebsten führe ich junge Spieler im Herrenbereich heran“, sagt Rank. „Deswegen macht es mir momentan besonders Spaß, mit Marco zu arbeiten.“

Kein gutes Haar lässt Rank an einigen jungen Spielern, die in seinen Augen zu ungeduldig seien. „Vielen Spielern wird schon in der Jugend gesagt, wie toll sie sind, und wenn dann ein Verein anklopft, sind sie ganz schnell weg, nur um dann in irgendeiner ersten Mannschaft zu spielen“, meint der Ettmannsdorfer Übungsleiter. „Wir sind inzwischen ein Ausbildungsverein und da viele andere Vereine keine Jugendarbeit betreiben, holen sie die Leute dann von uns.“


Optimale Bedingungen
Er selbst ist jedoch davon überzeugt, dass der SC Ettmannsdorf mit Abstand die beste Adresse im Umkreis ist. „Wir sind keine typische 2. Mannschaft, denn wir haben ein eigenes Trainergespann, werden optimal ausgerüstet und fahren mit der 1. Mannschaft ins Trainingslager“, so Rank. „Wenn ein Spieler besonders gut ist, muss er nur einen Platz weitergehen und kann sich in der Landesliga-Mannschaft beweisen.“

Auch wenn der in der Relegation siegreiche FV Vilseck in der Bezirksliga bisher große Schwierigkeiten hat, hätte man die Möglichkeit laut Rank trotzdem gerne wahrgenommen. „Wir sind momentan natürlich nicht gut genug für die Bezirksliga, aber da würde unser Kader wohl auch anders aussehen.“ Angesichts der jüngsten Erfolgsserie scheint es zumindest nicht ausgeschlossen zu sein, dass der große Wurf vielleicht in dieser Saison gelingt.

Aufrufe: 025.9.2019, 12:00 Uhr
Pascal EdenhartAutor