2024-04-19T07:32:36.736Z

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Die große Chance: Kapitän Sebastian Schäferlein (links) will die Meisterschaft in der Bayernliga Nord holen.
Die große Chance: Kapitän Sebastian Schäferlein (links) will die Meisterschaft in der Bayernliga Nord holen. – Foto: Dirk Meier

"Quecken"-Devise: Wie im Rausch

Eltersdorf: Nach Abiamas Abgang zu Greuther Fürth soll das neue Offensivduo Daniel Krapfenbauer (24) und Elias Sawicki (20) die Lücke schließen

Mit einem starken Teamgeist aus Zeiten vor dem Corona-Lockdown möchte der SC Eltersdorf zum Re-Start an alte Leistungen anknüpfen. In einem zu erwartenden, spannenden Dreikampf um die Meisterschaft in der Bayernliga Nord könnte das Fehlen eines Torjägers das Zünglein an der Waage sein. Von einem Stimmungsdämpfer durch den Abgang von Dickson Abiama möchten die Verantwortlichen aber nichts wissen.

In der Spielzeit 2012/13 lief der Sport-Club Eltersdorf zuletzt in der Regionalliga auf. Einen entscheidenden Anteil daran hatte sicherlich der damalige Trainer Ludwig Preis. Der 48-Jährige übernahm den damals abstiegsgefährdeten Landesligisten im August 2010, führte die Mittelfranken binnen zwei Spielzeiten über die Bayernliga in die neu gegründete Regionalliga Bayern. In der Winterpause trat er als SCE-Coach zurück, ehe er nach der Beurlaubung von Mike Büskens im Februar 2013 als damaliger Cheftrainer der zweiten Mannschaft bei der SpVgg Greuther Fürth für drei Partien zum Interimscoach der Bundesligamannschaft befördert wurde.


Ein Hamburger Jung soll in Abiamas Fußstapfen treten.

Soll das große Erbe von Dickson Abiama (links) antreten: Ex-Nachwuchsspieler Elias Sawicki vom FC St. Pauli.
Soll das große Erbe von Dickson Abiama (links) antreten: Ex-Nachwuchsspieler Elias Sawicki vom FC St. Pauli.

Eine Geschichte, die freilich auf vergangene Zeiten zurückblickt. Angesichts des Wechsels von Toptorjäger Dickson Abiama aber eine gewisse Aktualität aufweist. Wie Preis wählte der 21-Jährige nun mit sofortiger Wirkung den Weg vom SC Eltersdorf zur SpVgg Greuther Fürth. Mit 17 Toren in 21 Partien hat der robuste Angreifer einen entscheidenden Anteil daran, dass sich die Mittelfranken aktuell auf Platz zwei der Tabelle befinden, und mit 60 Toren die beste Offensive der Liga stellen. Neben Abiama verlassen Michael Mirschberger (30), der als Lehrer aus beruflichen Gründen kürzertreten muss, und Nico Ott (zum ASV Vach) den Sport-Club. Der 21-jährige Verteidiger mit lediglich sechs Einsätzen für den SCE erhofft sich in der Landesliga Nordost mehr Spielzeit. Die Lücke in der Offensive soll nun ein neuverpflichtetes Duo bestmöglich schließen. Zum einen mit dem Angreifer Daniel Krapfenbauer, zuletzt bei den Ligakonkurrenten SpVgg Ansbach und ASV Vach unterwegs. Zum anderen mit den jungen Offensivakteur Elias Sawicki. Der 20-Jährige wechselt von Dersimspor Hamburg nach Mittelfranken. Ausgebildet wurde der beidfüßige Offensivakteur im Nachwuchsleistungszentrum vom FC St. Pauli.


Schäferlein: "Der Teamgeist ist unsere größte Stärke"

Für den Re-Start schöpft der Bayernligist große Zuversicht freilich in erster Linie aus den beiden offensiven Neuzugängen, aber auch aus der starken Mentalität der Mannschaft heraus. "Wir hatten in den Wochen vor Corona eine sehr positive Grundstimmung. Ich bin sicher, dass das Feeling mit dem Re-Start zurückkommt. Das Ziel ist klar: Wir wollen weiter am Regionalliga-Aufstieg arbeiten", erklärt der Sportliche Leiter Volker Fellermeier. Eine Grundstimmung, die sicherlich auch an den letzten vier Auftritten vor dem Lockdown festzumachen ist. In der Partie gegen den direkten Konkurrenten DJK Ammerthal Anfang November bewies die Elf von Trainer Bernd Eigner große Kämpfermoral. Nach einem 0:2-Rückstand drehten die Mittelfranken mit dem Schlusspfiff noch die Partie (3:2).

Die große Chance: Kapitän Sebastian Schäferlein (links) will die Meisterschaft in der Bayernliga Nord holen.
Die große Chance: Kapitän Sebastian Schäferlein (links) will die Meisterschaft in der Bayernliga Nord holen. – Foto: Dirk Meier


Eine eigene Stärke, findet auch Spielführer Sebastian Schäferlein (27): "Die Jungs sind alle menschlich top und jeder haut sich für den anderen rein. Es werden Entscheidungen vom Trainer akzeptiert. Am Ende stellt sich jeder in den Dienst der Mannschaft. Deshalb denke ich, dass der Teamgeist unsere größte Stärke ist. Darauf können wir uns verlassen." Diese Fähigkeit muss die Eigner-Elf zum Re-Start einmal mehr unter Beweis stellen. Bei elf ausstehenden Partien in der Bayernliga Nord, darunter die direkten Duelle gegen die Aufstiegskonkurrenten aus Vilzing und Seligenporten, möchte Schäferlein die Chance auf die Meisterschaft nutzen. Seine Marschroute ist klar: "Wir müssen gut aus der Corona-Pause kommen und uns gleich wieder in einen Rausch spielen, ähnlich wie es vor der Pause war." Nur so kann der SC Eltersdorf aus dem bevorstehenden Dreikampf mit dem Spitzenreiter DJK Vilzing (aktuell 50 Punkte) und dem Verfolger SV Seligenporten (aktuell 47 Punkte) als Ligameister hervorgehen.

Aufrufe: 016.7.2020, 14:00 Uhr
Niklas KorzendorferAutor