Manfred Klier, der Fußball-Abteilungsleiter des SC Eltersdorf, hat nicht viel Zeit, also redet er schnell: Darüber, wie sich am Samstag auf der Rückfahrt aus Würzburg (die Bayernliga-Truppe hatte da ihr 1:1 gegen den ansässigen FV hinter sich) bestätigt habe, dass den "Quecken" ein veritabler Spieler-Streik bevorsteht; davon, wie sie anschließend die Telefone heiß haben laufen lassen, um dennoch eine Mannschaft auf den Platz zu bringen für das sonntägliche Duell gegen den SV Schwaig. "Wir wollten das Spiel auf keinen Fall absagen", sagt Klier. Und er wurde fündig: Stephan Hammerand und Ulrich Haffner etwa aus der AH-Truppe, der Jugendspieler Marcel Hartmann, Co-Trainer Steven Heyer - mit Esparza, Köhler, Röwe, Großmann und Janz aber auch Akteure aus der 1. Mannschaft. Exakt elf Mann haben sie letztlich zusammengekratzt, ein heterogener Haufen, der den Schwaigern nicht lange Paroli bieten konnte - "kein Wunder", wie Klier sagt, "mit zwei 50-Jährigen kannst du in der Bezirksliga nicht bestehen."
Es war der zweite Paukenschlag innerhalb weniger Tage - und dass, obwohl im Zuge der Abteilungssitzung in der vergangenen Wochen die Hoffnung bestand, dass es jetzt vorbei ist mit Querelen und Machtkonflikten. Doch spätestens als zwei Tage später Reserve-Coach Bernd Kohler zurückgetreten war, schien die Hoffnung begraben. Bei der Sitzung hatte Kohler noch beschworen, beide Seiten sollten sich zusammenraufen, „sonst kann sich die U23 einen neuen Trainer suchen“. Offensichtlich gab es im Nachklang der Abteilungssitzung neuen Ärger um die Art und Weise, wie die Umgruppierung der U23 weg aus der Jugendabteilung hin zur ersten Mannschaft vonstattenging.
"Wir dachten, wir hätten das geklärt; die Abstimmung war ja eindeutig. Wir waren auch gewillt, enger mit der Gegenseite zusammenzuarbeiten", beteuert Klier nun, knapp eine Woche nach dem erhofften Schlusspunkt. Stattdessen steht er vor der brenzligen Aufgabe, Optionen für ein Weitermachen zu erörtern: "Die zweite Mannschaft trifft sich am Dienstag. Am Donnerstag werden wir wissen, wie es weitergeht. Am liebsten wäre es uns natürlich, wenn die Mannschaft weitermacht. Ansonsten müssen wir sehen, dass wir freie Spieler und Ehemalige auftreiben", sagt Klier, der die Option eines Rückzugs der Reserve aus dem Spielbetrieb nicht in den Mund nehmen will.