2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
F: Leifer
F: Leifer

Analyse: Das macht Freising so stark

Plabst-Elf bisher ungeschlagen

Der Erfolg trägt in der Fußball-Landesliga Südost momentan einen Namen: SE Freising. Wenige hatten die Lerchenfelder vor der Saison auf dem Zettel – zu viele Dinge waren nach einem Sommer der Neuerungen nicht vorhersehbar.

Nach elf Spielen ohne Niederlage haben sich die Domstädter nun jedoch zum Türkgücü-Verfolger Nummer eins gemausert – und als Tabellenzweiter sogar noch eine Nachholpartie in der Hinterhand. Vor dem Heimspiel gegen den TSV Grünwald am heutigen Donnerstag (20 Uhr) hat das Tagblatt analysiert, warum es beim SEF so gut läuft.

Tor

Fehler sucht man bei Torwart Stefan Wachenheim in etwa so vergebens wie in Freising Schnee im August. Damit ist der 26-Jährige weiterhin der Rückhalt, den die Lerchenfelder in der zurückliegenden Hinrunde vermisst hatten. Nicht nur am vergangenen Freitag beim 4:1-Sieg in Landshut zeigte Wachenheim, warum dem SEF im Sommer so viel daran gelegen war, ihn zu halten.

Abwehr

Die Verteidigung ist derzeit eines der Prunkstücke im Freisinger Spiel. Sie dürfte in der Theorie aber eigentlich kein Prunkstück sein. Zu viel muss Trainer Alex Plabst improvisieren: Mit Vitus Kirchberger und Christoph Glas sind aktuell beide etatmäßigen Innenverteidiger verletzt. Allerdings – und dafür sind auch die gerade einmal zehn Gegentreffer ein Beleg – richten es die Vertreter mehr als bravourös: Vize-Kapitän Ilker Yildiz wirft seine ganze Erfahrung in die Waagschale, während Andreas Schredl in der Zentrale auf für ihn ungewohntem Terrain von Spiel zu Spiel besser in Fahrt kommt. Normalerweise ist der 25-Jährige ja auf der Außenbahn daheim.

Als unermüdliche Arbeiter auf eben diesen Außenverteidiger-Positionen machen sich Philipp Urban und Osaro Aiteniora verdient. Letzterer glänzt sogar als Vorbereiter, hat gegen Moosach für Andi Hohlenburger das zwischenzeitliche 3:0 aufgelegt. Bleibt also die Frage: Wie stellt Plabst auf, wenn alle dabei sind?

Mittelfeld

Bunt gemischt ist in dieser Saison das Freisinger Mittelfeld: Kaum ein Spieltag vergeht, an dem Coach Plabst nicht rotieren muss. Einzige Konstante: Michael Schmid: In der vergangenen Saison noch schmerzlich vermisst, zieht der Kapitän gekonnt die Fäden. Er ist der Ideen- und Taktgeber in den Reihen des SEF. Um ihn herum harmonieren die Neuzugänge und die etablierten Spieler wunderbar: Pascal Preller beispielsweise ist ebenso wenig aus dem SEF-Spiel wegzudenken wie Mesut Toprak oder der derzeit verletzte Sebastian Mihajlovic. Der späte und viel diskutierte Abgang von Moritz Sassmann ist überhaupt kein Thema mehr.

Angriff

James Joseph kam vor der Saison vom Kreisligisten TSV Nandlstadt. Doch die Frage muss erlaubt sein: Wie lange werden die Lerchenfelder den Nigerianer halten können? Joseph kam in den bisherigen elf Partien auf neun Treffer – damit zählt er zu den Toptorschützen in der Liga. Dass er zuvor noch nie Landesliga gespielt hat, ist dem Neuzugang kaum anzumerken. Der große Gewinner des ersten Saisondrittels ist allerdings mit Sicherheit Andreas Hohlenburger: Der 26-Jährige hat mit elf Toren in zehn Spielen einen Top-Schnitt vorzuweisen und ist drauf und dran, seinen eigenen Bestwert von 15 Treffern aus der Saison 2014/15 zu überbieten. Hohlenburger und Joseph harmonieren bestens. Beide haben in der laufenden Saison bereits einen Dreierpack erzielt.

Der Trainer

Alex Plabst hat es geschafft, der Truppe in kurzer Zeit seinen Stempel aufzudrücken. Der 49-Jährige lässt offensiver agieren und hat die ohnehin solide Defensive noch kompakter gemacht. Dabei bleibt der Coach auf dem Boden: „Momentan sind wir halt Zweiter“, sagt Plabst. „Übermütig werden wir deswegen aber sicher nicht.“

Aufrufe: 028.9.2017, 12:00 Uhr
Matthias Spanrad - Freisinger TagblattAutor