Reigen der Extra-Klasse abgesagt

Dies ist sehr schade, denn in diesem Jahr hatte neben den Mannschaften aus den Leistungszentren von Eintracht Frankfurt, FSV Mainz 05, 1. FC Kaiserslautern und SV Darmstadt 98 erstmals auch der Nachwuchs des FC Bayern München seine Teilnahme zugesagt.

Positiv ist jedoch, dass die Veranstaltungs-Broschüre zur 51. Auflage des Fußball-Klassikers wie geplant erscheinen wird und die Vorbereitungen für das D-Jugendturnier an Pfingsten 2021 bereits nahtlos angelaufen sind. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die U 13 des Zweit-Bundesligisten Hannover 96 für das Turnier im kommenden Jahr (vom 22. bis 24. Mai) bereits zugesagt hat!

„Wir haben uns mit der Absage für dieses Jahr bewusst lange Zeit gelassen, da wir bis zuletzt immer noch gehofft hatten, eventuell ein verkürztes Alternativprogramm mit Nachwuchs-Mannschaften aus der Region wie Eintracht Frankfurt und dem FSV Mainz 05 auf die Beine stellen zu können“, erläutert Wolfgang Borgfeld aus dem Orga-Team die Beweggründe der Funktionäre aus dem Norden Oberursels.

Journalist Borgfeld, dessen im Vorjahr verstorbener Vater Roland Vorsitzender des SC Eintracht gewesen ist und über den der HSV-Fan von Kindesbeinen an mit dem Club verbunden war, ist nicht nur verantwortlich für das professionell gestaltete Turnierheft, sondern als Nachfolger von Reinhard „Rudi“ Roller auch Kassierer des Jugendfördervereins Eintracht Oberursel. An dessen Spitze steht Dietrich Michelson als 1. Vorsitzender. Graham Tappenden (2. Vorsitzender) und Robin Weber (Schriftführer) komplettieren das Führung-Gremium des JFV.

Das Corona-Virus hat nicht dem Sport-Club nicht nur wegen des internationalen D-Jugendturniers 2020 einen Strich durch die Planungen gemacht, sondern auch bezüglich des Clubhaus-Umbaus, mit dem unmittelbar nach dem Endspieltag am 1. Juni begonnen werden sollte.

„Alle erforderlichen Anträge liegen der Stadt Oberursel vor und wir warten jetzt auf die Genehmigungen, um mit den Eigenleistungen hinsichtlich der Sanierung des Clubhauses beginnen zu können“, beschreibt Borgfeld den aktuellen Stand. Die ursprüngliche Planung ging davon aus, dass nach der bereits erfolgten Renovierung des Rasenplatzes am Eschbachweg (2019) im Frühjahr 2021 auch das neue Vereinsheim stehen sollte. Das erste war 1972 errichtet und 1983 auf die derzeitige Größe erweitert worden.

Nachdem die politisch Verantwortlichen in der vergangenen Woche sowohl in Berlin als auch in Wiesbaden ein deutliches Signal hinsichtlich der Fortsetzung des Trainings- und Spielbetriebs gegeben haben, hofft auch der Vorstand von Eintracht Oberursel mit Uwe Krailing, Udo Peschke und Heike Heilmann an der Spitze, dass die vorgesehenen Maßnahme ohne großen Zeitverzug in Angriff genommen werden können.

Obwohl der Verein in den letzten Jahren finanzielle Rücklagen gebildet hat, fehlen noch rund 40000 Euro, um das ambitionierte Clubhaus-Projekt zu stemmen. Auch aus diesem Grund wird das von Wolfgang Borgfeld und Thomas Pfettscher konzipierte Turnierheft 2020 als Informations-Heft des Vereins gedruckt, um in diesen Wochen ohne jegliche Einnahmen über die Anzeigen in der Broschüre Gelder für die Vereinskasse generieren zu können.

Aktuell verfügt der SC Eintracht Oberursel in den Abteilungen Fußball, Bogensport, Tischtennis und Gymnastik 587 Mitglieder, darunter allein 223 Jugendfußballer.

Das internationale D-Jugend-Pfingstturnier, das anno 1968 vom damaligen Jugendleiter Reinhart Odekerken aus der Taufe gehoben wurde und bundesweit eine der ersten Veranstaltungen dieser Art für den Fußball-Nachwuchs gewesen hat, hat bereits 1969 mit internationaler Beteiligung stattgefunden. 2014 waren Nachwuchs-Mannschaften aus den Oberurseler Partnerstädten Epinay Sur Seine, Lomonossov und Rushmoor auf der Sportanlage am Eschbachweg am Start.

Das Premieren-Turnier im Jahr 1968 hatte der FSV Frankfurt gewonnen und die erfolgreichsten Clubs in der Geschichte der Oberurseler Pfingst-Veranstaltung sind Hertha 03 Zehlendorf aus Berlin (zuletzt 1996) und der SV Werder Bremen (zuletzt 1983) mit jeweils acht Siegen.

Bei den 50 bisherigen Pfingstturnieren haben sich 22 Mannschaften in die Siegerliste eingetragen, wobei unter anderem auch Werder Bremens Ex-Trainer Thomas Schaaf und Ex-Nationalspieler Christian Ziege als D-Jugendspieler teilgenommen haben: FSV Frankfurt (1968, 2006, 2008 und 2013), Racing Straßburg (1969), Kickers Offenbach (1970, 2003 und 2004), SV Niederursel (1971 und 1972), TDO Amsterdam (1973), Borussia Mönchengladbach (1974), SV Werder Bremen (1975 bis 1979 sowie 1981 bis 1983), CSM Epinay sur Seine (1980, 1989, 1990, 1995 und 2005), Hertha 03 Zehlendorf (1984 bis 1987 sowie 1991 bis 1993 und 1996), Eintracht Frankfurt (1988), die Kreisauswahl Hochtaunus (1994), Tennis Borussia Berlin (1997), SG Rot-Weiss Frankfurt (1998), 1. FC Kaiserslautern (1999), TSG Backnang (2000), die Bezirksauswahl Kassel (2001), 1. FC Saarbrücken (2002), FC Etzella Ettelbruck (2007), SV Waldhof Mannheim (2009), Borussia Dortmund (2010), 1. FC Köln (2011), SV Wehen Wiesbaden (2012 und 2017), SV Darmstadt 98 (2014), Viktoria Aschaffenburg (2016) und Spvgg. 03 Neu-Isenburg (2019). 2015 und 2018 hatte das Turnier nicht stattgefunden. Aus dem Hochtaunus konnte sich bislang nur eine Mannschaft in die Gewinnerliste eintragen: 1994 hatte sich die Kreisauswahl im Endspiel gegen die damalige JSG Oberursel durchgesetzt und Hertha 03 Zehlendorf belegte damals den dritten Platz.