2024-06-12T11:40:35.807Z

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F: Günther Salfeld
F: Günther Salfeld

Das Alles-oder-Nichts-Derby des SC West

Die Oberkasseler könnten am Sonntag im Derby gegen Turu absteigen, wollen das Horror-Szenario aber vermeiden

Es ist das finale Kapitel eines nervenaufreibenden Dramas. Oberligist SC West hofft, dass es nicht mit einer Katastrophe endet. Doch die Abstiegsangst kursiert. SIe betrifft das Dreigespann Union Nettetal (13./42 Punkte), SC West (14./41 Punkte) und ETB Essen (15./40 Punkte). Insofern erwartet die Amateurfußball-Fans ein echtes Herzschlagfinale, dessen Spannung durch die Konstellation der Spielpaarungen noch weiter intensiviert wird.

Während Nettetal beim souveränen Meister VfB Homberg antritt und Essen den bereits abgestiegenen VfB Speldorf empfängt, trägt West sein Schicksalsspiel ausgerechnet gegen den Lokalrivalen Turu aus (15 Uhr, Schorlemerstraße).

SC-West-Trainer Ranisav Jovanovic machte den Stellenwert dieser Partie gleich nach der 2:3-Pleite gegen den VfB Hilden deutlich, als er das Derby mit dem Champions-League-Endspiel zwischen dem FC Liverpool und den Tottenham Hotspurs am Samstag in Madrid gleichsetzte. „Das Spiel gegen Turu wird unser eigenes Champions-League-Finale“, äußerte er diesbezüglich. Und obwohl West die sechs vergangenen Stadtduelle allesamt für sich entscheiden konnte – bereiten die Personalprobleme dem Trainer „mächtig Kopfschmerzen“. „Am Mittwoch hatten wir gerade einmal elf gesunde Spieler zur Verfügung“, erklärt Jovanovic. Neben den Langzeitverletzten und gesperrten Akteuren wie Jack Hobson-McVeigh bleibt zudem offen, ob mit Christoph Zilgens der Leitwolf am Sonntag eingreifen kann. Immerhin befindet sich der Kapitän im Prüfungsstress. Positiv stimmt den Coach hingegen die Tatsache, dass während der Trainingsvorbereitung „eine gesunde Anspannung“ vorherrschte. Den Ausgang des Saisonverlaufs entscheide man immerhin selbst.

Dies bestätigt der Blick auf die möglichen Szenarien, unter denen West die Klasse hält. Erstens: bei einem Sieg. Dies wäre die überzeugendste Variante. Denn dann bliebe der SCW unabhängig vom Ausgang der anderen Partien auch in der Folgesaison sicher Oberligist. Zweitens: Bei einem Remis, falls Essen seine Partie nicht gewinnt. Allerdings auch wenn der ETB gewinnt und Nettetal verliert. Drittens: Im Fall einer Niederlage müsste West zittern und auf die Schützenhilfe Hombergs hoffen. Sollte Essen ein Unentschieden erzielen, greift das Torverhältnis – diesmal zugunsten der Essener. Damit ist auch im letzten Kapitel reichlich Nervenkitzel geboten.

Turu-Coach Samir Sasic verspricht, dass seine Mannschaft „noch einmal alles abrufen wird“. Es gehe dabei nicht nur darum, dass er mit seiner Mannschaft den einstelligen Tabellenplatz verteidigen wolle. „Für uns ist auch wichtig, dass wir uns fair verhalten und die Punkte nicht verschenken. Wir wollen noch einmal alles gegeb was wir haben.“ Vielleicht sei ja von Vorteil, dass seine Schützlinge seit vergangener Woche den Klassenerhalt sicher haben und befreit aufspielen können.

Für Sisic ist es die letzte Partie an der Seitenlinie der Oberbilker. Das ist schon lange klar. Nun hat der Klub den Namen des Nachfolgers bekannt gegeben. Zur neuen Saison übernimmt Francisco Luis Carrasco Romero den Job. Der 44-Jährige Spanier mit B-Lizenz wechselt von den Sportfreunden Baumberg.

Aufrufe: 031.5.2019, 22:31 Uhr
RP / Falk Janning und Christoph ZabkarAutor