2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Der frisch gebackene Frauenpokalsieger SG Albaum/Heinsberg jubelte nach der Siegerehrung und der Pokalübergabe durch den Kreisvorsitzenden Joachim Schlüter und zum Auftakt einer ausgedehnten Jubelfeier. Den Pokal präsentierte die zweifache Torschützin und Mannschaftsführerin Johanna Sellmann (vorne sitzend), die erst mit ihren beiden Toren innerhalb von fünf Minuten das Entscheidungsschießen ermöglicht hatte.
Der frisch gebackene Frauenpokalsieger SG Albaum/Heinsberg jubelte nach der Siegerehrung und der Pokalübergabe durch den Kreisvorsitzenden Joachim Schlüter und zum Auftakt einer ausgedehnten Jubelfeier. Den Pokal präsentierte die zweifache Torschützin und Mannschaftsführerin Johanna Sellmann (vorne sitzend), die erst mit ihren beiden Toren innerhalb von fünf Minuten das Entscheidungsschießen ermöglicht hatte. – Foto: jb

Albaum/Heinsberg gelingt Pokalcoup

SG dreht scheinbar aussichtslose Partie gegen Drolshagen

„Die Nummer 1 im Kreis sind wir“, stimmten die Spielerinnen der SG Albaum/Heinsberg als frisch gebackener Kreispokalsieger an. Die Überfliegeri im Olper Frauenfußball hatten den SC Drolshagen nach einem dramatischen Elfmeterschießen mit 5:3 besiegt.

Die Gastgeberinnen hatten sich vor 300 Zuschauern (ausverkauft) nach 90 Minuten ein 2:2 mit unbändiger Willenskraft erkämpft. Und damit auch das Elfmeterschießen. Für die beteiligten Spielerinnen war diese noch recht neue Regelung ein Segen, denn die Tortur einer 30-minütigen Verlängerung Hobbyfußballerinnen erspart bleiben - eine sehr gute Neuerung.

Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Michelle Hupertz mit Können aber auch Glück. Denn ihren platzierten Flachschuss lenkte Drolshagens Torfrau Chrisoula Maria Panagiotidou mit den Fingerspitzen an den Innenpfosten. Von dort prallte der Ball an die Hinterseite ihres Unterarmes wie eine Billardkugel dan doch noch hinter die Linie.

Dabei sah es für die Gastgeberinnen, die in kürzester Zeit von der Kreisliga in die Landesliga durchmarschiert sind, nach 23 Minuten gar nicht gut aus. Der SC Drolshagen führte auf des Gegners Platz bereits mit 2:0. Marie Schröder hatte nach sechs Minuten zum 0:1 getroffen. In der 21. Minute sah Madeleine Habbel bei den Gastgeberinnen hart aber vertretbar nach einem Foul im Mittelfeld die Rote Karte. Als unmittelbare Folge dieser Situation erhöhten die Dräulzerinnen durch Vanessa Lahme sofort auf 2:0. Da noch fast 70 Minuten zu spielen waren und die Gastgeberinnen in Unterzahl auskommen mussten, schien eigentlich alles klar zu sein.

Drolshagen verwaltete den Vorsprung. Die Partie plätscherte bis zur 77. Minute ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin. Und dann erlief sich Johanna Sellmann den Ball und lupfte ihn gekonnt über die weit vor ihrem Kasten stehende Gäste-Torhüterin zum 1:2 ins Netz.

Dieses Tor setzte ungeahnte Reserven frei. Zwar hatte Drolshagen anschließend eine Großchance für den dritten Treffer, aber jetzt trieb der unbedingte Wille die neun Feldspielerinnen der SG an. In der 82. Minute setzte Anke Birlenbach mit einem Querpass erneut Johanna Sellmann in Szene, die mit dem lange nicht für möglich gehaltenen 2:2-Ausgleich den ersten großen Freudentaumel bei den Spielerinnen in Rot auslöste.

Das Elfmeterschießen war nichts für schwache Nerven. Die Gastgeberinnen legten vor. Nach jeweils einem vergebenen Schuss trafen jetzt beide Teams. 3:2 Nicole Hoffman. 4:2 Jaqueline Gutwein. 4:3 Marie Schröder. Dann der vierte Durchgang. Ausgerechnet die zweifache Torschützin Johanna Sellmann traf nur den Pfosten, während die Torfrau in die andere Ecke flog. Anschließend wehrte Anna-Lisa Tigges bereits ihren zweiten Strafstoß ab, nachdem die „Dräulzerinnen“ den ersten Elfer gegen die Querlatte gejagt hatten. Schließlich sorgte die erwähnte Michelle Hupertz für die Entscheidung.

„Eigentlich unfassbar, was mit uns passiert. Vor gut einem Jahr noch in der Kreisliga. Jetzt sind wir zweimal aufgestiegen und können mit etwas Losglück im Pokal gegen einen Regionalligisten spielen“, kommentierte die Schützin des entscheidenden Elfmeters.
Aufrufe: 07.9.2020, 10:00 Uhr
Jürgen BetzAutor