2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Häufig am Jubeln, der SC Gatow und Torjäger G. Hoffmeister. Foto: F. Arlinghaus
Häufig am Jubeln, der SC Gatow und Torjäger G. Hoffmeister. Foto: F. Arlinghaus

Zwischenfazit: Die LL2 im Check - mit Trainerstimmen (1)

Wer hat es sich nach einem Drittel der Saison in der oberen Tabellenhälfte gemütlich gemacht?

Ein Bericht von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Trainer

(1.) SC Charlottenburg

Neun Siege und erst ein Unentschieden sprechen zu diesem Zeitpunkt der Saison schon eine deutliche Sprache. Der SC Charlottenburg möchte unbedingt zurück ins Berliner Oberhaus. Nachdem das Team noch im letzten Jahr knapp gescheitert ist, scheint es in diesem noch gefestigter und stärker zu sein. Auch enge Spiele wurden am Ende zugunsten der Charlottenburger entschieden. Ein wahres Spektakel lieferte die Mannschaft nur gegen Hohen Neuendorf. Das Team besticht durch Ausgeglichenheit und kann sich momentan zusätzlich auf Torjäger Maykowski verlassen.

(2.) SC Gatow

Der SC Gatow tauschte vor der Saison eine komplette Elf aus. Die neue Mannschaft fand sich schnell und überzeugt regelmäßig durch schönen Offensivfußball. Drei oder mehr Tore sind eigentlich Standard. Klarer Vorteil für Gatow: Torjäger Hoffmeister zeigt sich mit 15 Saisontoren in blendender Verfassung. Einzig beim Tabellenführer SCC blieb die hochgelobte Offensive wirkungslos. Auch die neuen Spieler leisten Ihren teil für die bis dato überragende Saison. Sollte die Form auch in den fünf Spielen bis zur Winterpause anhalten, ist der SC Gatow ein Kandidat für den Aufstieg.

(3.) Spandau 06

Axel Vogel heißt der neue starke Mann an der Seitenlinie des FC Spandau 06. Unterstützt wird er dabei von Spielertrainer Michael Karakaya, der auch auf dem Feld mit seiner Erfahrung der Verlängerte Arm des Trainers ist. Zudem wurde die Mannschaft punktuell und clever Verstärkt. Hinter dem Spitzenduo, gegen die sich das Team auch die einzigen beiden Niederlagen einhandelte, liegt das Team in Lauerstellung. Doch das Restprogramm hat es in sich. Mit den Aufsteigern Brandenburg 03 und Frohnauer SC, sowie Stern Marienfelde und dem 1.Fc Wilmersdorf kommt es knüppeldick. Auf welchen Leistungslevel die Mannschaft wirklich ist, wird sich anschließend zeigen, bisher liegen Sie gut im Rennen.

(4. )Frohnauer SC (Aufsteiger)

Der Aufsteiger spielt bisher eine starke Runde. Die Mannschaft, vorwiegend aus ehemaligen Jugendspielern bestehend, begeistert teilweise durch mitreisenden Offensivfußball. Die Kombination aus „Jungen Wilden“ und erfahrenen Spielern passt am Poloplatz besonders gut. Olaf Jahn hat eine schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt, die das Potential für ganz oben hat. Es stellt sich bloß die Frage, ob das Team die Leistung konstant über eine ganze Saison abliefern kann, oder ob eventuell schon das Pokalaus einen kleinen Dämpfer im Selbstvertrauen hinterlassen hat. Auch das Anspruchsvolle Restprogramm mit dem SCC, SC Gatow und Spandau 06 muss noch bewältigt werden.

Teammanager Michael Guddat: In der Meisterschaft liegen wir nach zehn Spieltagen voll im Plan. Unser Saisonziel war und bleibt ein einstelliger Tabellenplatz. Natürlich wollen wir so lange wie möglich vorne mit dran bleiben, aber ob das gelingen kann, müssen die Jungs im Restprogramm beweisen. Das hat es in sich. Spandau, Gatow und SCC sind für uns alle noch zu spielen. Danach wird sich zeigen, ob realistisch mehr möglich ist. Ich denke die Liga ist recht ausgeglichen. Gatow und SCC sind wohl am konstantesten, dahinter liegen drei, vier Teams auf Augenhöhe. Eins davon sind sicherlich wir. Da entscheidet dann die Tagesform in direkten Duellen. Erfreulich ist, dass wir trotz diverser Verletzungsausfälle im bisherigen Saisonverlauf 22 Punkte einspielen konnten. Es fehlten und fehlen doch wichtige Personalien längerfristig. Die letzten Spiele standen daher immer mind. acht Spieler auf dem Platz, die 20 Jahre oder jünger sind. Nach dem Stolperstein bei Stern II war ich beeindruckt, wie abgeklärt unsere Jungs gegen Brandenburg und Johannisthal agierten. Das waren schon zwei starke Leistungen, physisch wie mental. Aber wie gesagt, in den nächsten Wochen geht es ans Eingemachte.

(5.) Stern Marienfelde

Seit Jahren spielt Stern Marienfelde in der Landesliga und dabei meist eine ordentliche Rolle. Auch in diesem Jahr steht mit Platz 5 eine durchaus beachtliche Position zu buche. Am Kader wurden nur wenige Stellschrauben gedreht, das Team zeigt sich daher gewohnt eingespielt. Nach dem durchwachsenen Saisonstart hat sich die Mannschaft stabilisiert. Seit sechs Ligaspielen ist die Truppe von Tim Fiedler nun ohne Punktverlust. Aber auch hier warten noch einige Brocken in den kommenden Spielen. Es wäre wichtig, wenn sich Torjäger Ünal auch in diesen Spielen gewohnt treffsicher zeigt.

(6.) 1.FC Wilmersdorf (Absteiger)

Vor der Saison wurde das Team als der absolute Favorit gehandelt. Kleineberg, Özdal, Schedlinksi, Gündüzer, Häsen, Schöps, Robben und andere – das Team strotz von Individualisten mit einer großen Klasse. Die Herausforderung war es, ein Team für den Aufstieg zu Formern. M Öner sah sich auch aus beruflichen und privaten Gründen dazu nicht mehr in der Lage. Unter F. Polat präsentierte sich das Team stark, gewann vier Spiele in Folge. Kann es aber auch mit Rückschlägen wie dem Pokalaus umgehen? Wohin es in dieser Saison geht, werden vor allem die anspruchsvollen Spiele vor der Winterpause zeigen. Der Abstand nach ganz oben beträgt nur sechs Punkte und kann in den direkten Duellen noch „wett“ gemacht werden.

Trainer Fatih Polat: Wir sind als Favorit nicht gut gestartet. Wir haben nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt, auch gegen teilweise schlechtere Gegner. Langsam kommen wir dahin, wo ich die Mannschaft sehe – wir spielen endlich guten Fußball. Meiner Meinung nach haben wir aber die bessere, schwerere Liga erwischt. Am Ende wird es vermutlich zu einem Dreikampf zwischen dem SCC, SC Gatow und uns um den Aufstieg kommen. Uns stehen eher zwei einfache Wochen vor der Brust, danach wird es entscheidend gegen die direkten Konkurrenten. Wir haben einen kleinen Lauff und wollen eine richtige Serie starten.

(7.) Fortuna Biesdorf

Bereits acht Punkte trennen Biesdorf vom Tabellensechsten 1.FC Wilmersdorf. Aufgrund der Leistungen in den letzten Jahren wurde Biesdorf mehr zugetraut, aufgrund der schwankenden Leistungen und starken Konkurrenz entspricht der Platz aber dem Leistungsniveau. Mit Brandenburg und Johannisthal werden die Biesdorfer sich auseinandersetzen müssen. Auch das Restprogramm hat es durchaus in sich. Ob der Blick doch nochmal nach oben gerichtet werden kann entscheidet sich anschließend.

(8.) Brandenburg 03 (Aufsteiger)

Der Aufsteiger musste vor der Saison vor allem den Abgang von Simon Böhm, Toptorjäger der Aufsteigermannschaft, verkraften. Ansonsten blieb die Mannschafft zusammen und wurde zusätzlich punktuell verstärkt. Mit drei Siegen aus vier Spielen starteten Sie furios in die Saison. Doch seit dem fünften Spieltag konnten Sie nicht mehr dreifach Punkten und wurden dadurch ins Mittelfeld durchgereicht. Vier Unentschieden bei zwei Niederlagen sind die schwache Ausbeute. Mit dem Abstieg sollte die Mannschaft trotzdem nichts mehr zu tun bekommen.

Aufrufe: 017.11.2017, 10:15 Uhr
Marcel PetersAutor