2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Dynamisch und torgefährlich: Hakan Polat erzielte neun der bislang 42 Bubesheimer Tore.
Dynamisch und torgefährlich: Hakan Polat erzielte neun der bislang 42 Bubesheimer Tore. – Foto: Ernst Mayer

Kleine Schritte auf dem Weg nach oben

Viel spricht dafür, dass der SC Bubesheim diesmal den Bezirksliga-Titel holt +++ Davon reden mag Spartenchef Karl Dirr nicht +++ Und es lauern tatsächlich einige Stolpersteine

Konzentriert verfolgt der SC Bubesheim das Saisonziel Titelgewinn in der Bezirksliga. Alle wissen das, auch wenn Spartenchef Karl Dirr es öffentlich niemals so darstellen würde. Mehr als ein „Nach 30 Spielen wird der vorne stehen, der die meisten Punkte hat“ ist dem Funktionär schon aus Prinzip nicht zu entlocken.

Trotzdem: Die Vorzeichen und die Zahlen sprechen dafür, dass die Mannschaft nur noch zwölf Partien davon trennen, zum ersten Mal seit dem Abstieg 2014 wieder in die Landesliga zurückzukehren.

Tabellenposition: Der Tabellenzweite ist gefühlter Spitzenreiter. Zwar liegen die Bubesheimer während der Winterpause zwei Zähler hinter Primus TSV Gersthofen, sie haben aber auch zwei Begegnungen weniger absolviert als der Konkurrent, der in seinen Glanztagen bereits in der Bayernliga zu Hause war. Ins Titelrennen eingreifen kann nach derzeitigem Stand der Dinge auch noch der TSV Meitingen. Doch der momentan auf Platz drei liegende Bezirksliga-Dauergast (seit der Spielzeit 2008/09 sind die Meitinger mit einer Ausnahme immer auf dieser Spielebene dabei) liegt mit einem beendeten Spiel mehr bereits drei Zähler hinter der Elf um Spielertrainer David Bulik.

Gegen beide Mitbewerber haben die Bubesheimer in dieser Runde bereits gewonnen. In Gersthofen gab’s ein 2:0, das Heimspiel gegen Meitingen endete 2:1.

Mutmacher: Die größten Stärken des SC Bubesheim in der laufenden Spielzeit sind für Karl Dirr eindeutig „die Ausgeglichenheit und die Größe des Kaders“. Tatsächlich ist das kaum vorhandene Leistungsgefälle innerhalb der besten 15, 16 Feldspieler ungewöhnlich in dieser Spielklasse. Hier hat Trainer David Bulik praktisch freie Auswahl, er kann sogar während einer Partie taktische Änderungen vornehmen.

Mit der Vorbereitung ist der Abteilungsleiter zufrieden. Zumal das Wetter mitspielt, die Fußballer ungewöhnlich oft für diese Jahreszeit auf Rasen trainieren können. Personell sieht es ebenfalls gut aus. Die wenigen Ausnahmen: Julian Schmid wird wegen der Nachwirkungen einer Schambeinentzündung für den Rest der Runde ausfallen. Hakan Polat hat nach derselben Geschichte inzwischen ein leichtes Lauftraining aufgenommen. Francois Akpaloo scheint seine Leistenverletzung auskuriert zu haben. Einsatz-Hoffnungen hegt auch Patrik Merkle, der allerdings wegen erneuter Probleme am Knie derzeit pausiert.

Problemfelder: Wie ist es um die Motivation eines Spielertrainers bestellt, der jetzt schon weiß, dass er den Verein nach der Runde verlassen wird? Kein Problem, versichert Karl Dirr. „Da würde ich ihm nie etwas andichten“, sagt er mit Blick auf David Bulik und merkt noch an: „Wir haben eine klare Regelung zum Saisonende gefunden, sodass beide Seiten rechtzeitig planen können.“ Der einzige Punkt, in dem er und Bulik teilweise unterschiedliche Anschauungen haben, sei das Kapitel Menschenführung, berichtet der Spitzenfunktionär. „Da liegen wir ein kleines bisschen auseinander. Aber das ist nicht weiter tragisch. Auf dem Spielfeld wäre es schön, wenn die Jungs ihre Chancen in den Frühlingswochen etwas konsequenter nutzen könnten als noch im Herbst, formuliert Dirr.

Personal: In der Winterpause haben sich die Bubesheimer zwei Spieler aus dem Bayernliga-Kader des TSV Schwaben Augsburg geholt und sich damit noch einmal merklich verstärkt. Der 21-jährige Lukas Glade ist ein Mann fürs offensive Mittelfeld. Matthias Wallner ist fest als Rechtsverteidiger eingeplant. Der 29-Jährige soll darüber hinaus Führungsaufgaben im insgesamt jungen Team übernehmen. Ebenfalls im Winter zum Kader gestoßen ist Torwart Manuel Kuhnke, der zuvor für GW Ichenhausen Bälle gefangen hatte. Der 25-Jährige ist klare Nummer zwei hinter Simon Zeiser, deutete aber schon in der Halle an, dass er durchaus das Talent besitzt, auch in der Bezirksliga gut auszuschauen. Allerdings hat sich der Keeper nun im Training verletzt. Ein Bänderriss am Sprunggelenk steht zur Diskussion, ist aber noch nicht exakt diagnostiziert.

Wegmarken: Am 11. April erwartet der SC Bubesheim den TSV Gersthofen. Hier könnte bereits eine Vorentscheidung im Meisterschaftskampf fallen. Die Partie beim TSV Meitingen bestreitet der SCB dann am 3. Mai. Stolpersteine halten natürlich auch die weiteren zehn Partien bereit. Immer besonders motiviert gegen Bubesheimer Mannschaften ist naturgemäß der Nachbar FC Günzburg, der die Kicker um Spielertrainer David Bulik am vorletzten Spieltag (16. Mai) im Auwaldstadion erwartet.

Prognose: Diesmal klappt’s mit dem Aufstieg. Der ab Sommer in Bubesheim wirkende Spielertrainer Jan Plesner wird seine Arbeit als Landesliga-Coach aufnehmen – aber nur, wenn die Mannschaft den Titel in der Bezirksliga Nord holt. Platz zwei könnte erneut zu wenig sein, denn dass die Relegations-Hürden an der Schwelle zur Landesliga seitens des Verbands übertrieben hoch gestellt und für Vizemeister aus den Bezirken kaum zu überspringen sind, musste die Mannschaft erst im vergangenen Jahr erleben.

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Aufrufe: 028.2.2020, 12:29 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor