2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Da ist das Ding: Ausgelassen freuen sich die Bezirksliga-Fußballer des SC Bubesheim über ihren verdienten Sieg beim Sparkassen-Cup 2019.  Fotos: Ernst Mayer
Da ist das Ding: Ausgelassen freuen sich die Bezirksliga-Fußballer des SC Bubesheim über ihren verdienten Sieg beim Sparkassen-Cup 2019. Fotos: Ernst Mayer

Heiße Atmosphäre und ein eiskalter Topfavorit

Der SC Bubesheim holt sich vor 700 Zuschauern in Günzburg die Kreismeisterschaft in der Halle +++ Was den Bezirksligisten diesmal so stark macht und warum auch andere Teams auf ihre Leistungen stolz sein dürfen

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Glänzende Augen bekamen viele Beteiligte und Beobachter an diesem Samstagabend, der als Festtag in der noch jungen Ära des modernen Hallenfußballs gelten darf. Da waren die Bezirksliga-Fußballer des SC Bubesheim, die sich dank ihrer individuellen Qualitäten letztlich beeindruckend souverän durchsetzten und die Kreismeisterschaft um den Sparkassen-Cup gewannen. Da waren die Funktionäre aus dem Fußball und die Vertreter der Sponsoren, die erst ein wenig verwundert in die Kulisse blickten und dann nur noch strahlten angesichts von 700 begeisterungsfähigen Besuchern in der Rebayhalle in Günzburg. Da waren die Fangruppen, die über weite Strecken der Veranstaltung zumindest für einige der beteiligten Mannschaften atemberaubende Atmosphäre schufen und auch andere Teams anfeuerten, wenn ihre Lieblinge gerade nicht auf dem Feld standen. Da waren die Fußballer aus den acht qualifizierten Teams sowie die vier Schiedsrichter. Sie boten ein Niveau, das für eine Endrunde auf Landkreis-Ebene wirklich in Ordnung war und seine Höhepunkte immer dann kreierte, wenn ausgewiesene Futsal-Experten wie der Röfinger Fisnik Lloqanay auf dem Feld standen, der am Ende zu Recht als bester Spieler des Turniers gewürdigt wurde. Und da waren die sogenannten „Kleinen“, ohne die derartige Turniere wenig Wert besäßen und die sich dankbar zeigten, dass sie ihren Verein auch einmal auf dieser großen Bühne präsentieren durften.

Sportlich wurde trotz hoch spannenden Verlaufs der Gruppenspiele schnell klar, wohin sich die Angelegenheit entwickeln würde. Der SC Bubesheim und die SG Röfingen-Konzenberg schlossen die Vorrunde mäßig glanzvoll als Gruppensieger ab, dominierten anschließend ihre Halbfinalspiele und lieferten sich ein würdiges Finale. Weil freilich auch Vorjahres-Finalist Röfingen-Konzenberg an diesem Tag nicht in der Lage war, ernsthaft Zugriff auf die Aktionen des Bezirksligisten zu bekommen, siegte der Turnierfavorit 4:2. Er durfte sich über den Pott, die vom Hauptsponsor Sparkasse Günzburg-Krumbach ausgelobte Prämie und den Preis für den besten Torhüter des Turniers freuen. Der damit ausgezeichnete Simon Zeiser bestätigte hinterher übrigens den Eindruck vieler Beobachter, dass die Torwart-Position im Futsal von ganz zentraler Bedeutung ist, indem er sagte: „Es sind viele knappe Spiele, umso wichtiger ist es, dass man zu Null spielt.“

Zuvor hatten sich die beiden Finalisten jeweils eine Auszeit genommen. Bubesheim schwächelte im Gruppenspiel gegen den TSV Wasserburg und musste eine gehörige Druckphase des Nachbarn überstehen, ehe Hakan Polat 90 Sekunden vor Schluss das zu diesem Zeitpunkt schmeichelhafte 1:0 für den Favoriten erzielte. Röfingen-Konzenberg blieb ebenfalls in seiner zweiten Partie gegen den sehr aufmerksamen und spielerisch guten SV Mindelzell ohne Treffer und verlor 0:2. Weil auch Geheimfavorit Türk GB Günzburg zwischendurch patzte, hieß es vor den abschließenden Gruppenspielen für fast alle Beteiligten „Siegen oder Fliegen“.

Bubesheim bildete die Ausnahme. Das Team wusste, dass ein torloses Remis gegen Türk GB Günzburg auf jeden Fall zum Weiterkommen genügen würde. Der Bezirksligist verwaltete dieses Resultat dann auch vom Anpfiff weg und spielte es letztlich sogar in Unterzahl (Hakan Polat hatte Gelb-Rot gesehen) souverän über die Zeit. Noch hatte der Kreisklasse-Spitzenreiter aus Günzburg eine Chance und bis wenige Sekunden vor Ende der Partie zwischen Wasserburg und Krumbach stand Türk GB auch im Semifinale. Dann aber gelang den Krumbachern der Ausgleich zum 2:2, der sie in der Rangliste am klassenhöheren Kontrahenten vorbei spülte.

Ein Herzschlag-Finale erlebten die Zuschauer in Gruppe 2. Dort wurde die Neuauflage des Vorjahres-Endspiels zu einem emotionalen Kracher. Mit dem besseren Ende für das damals unterlegene Team: Der Röfinger Tibor Petrik hämmerte in der allerletzten Sekunde der Partie einen Freistoß zum 3:2 gegen Reisensburg-Leinheim ins Netz. Der Trainer des Kreisligisten, Uli Bunk, sprach danach achselzuckend von einer sehr ausgeglichenen Gruppe. Wiesenbach genügte etwas später eine solide Vorstellung, um Mindelzell 3:1 zu schlagen und damit eine Runde weiter zu kommen.

Im Halbfinale gegen Bubesheim wirkte das Kreisliga-Spitzenteam dann allerdings müde. Ein echtes Aufbäumen fand auf dem Weg zum 1:3 nicht mehr statt. Immerhin genügten Kraft und Konzentration, um das Sechsmeterschießen um den dritten Platz gegen Krumbach knapp zu gewinnen. Der A-Klassist aus dem Süden des Landkreises hatte in der Vorschlussrunde gegen Röfingen-Konzenberg nach zähem Ringen 0:2 den Kürzeren gezogen. Das erste Tor in diesem Spiel kam erst in der vorletzten Minute und damit zu spät, um der sich träge dahinschleppenden Partie noch einmal Entwicklungshilfe zu geben.

Einen Schönheitsfehler in das Bild einer herausragenden Atmosphäre malten ein paar Zeitgenossen, die sich danebenbenahmen. Nach Ende der Gruppenphase kam es zu Handgreiflichkeiten auf der Tribüne. Ordner mussten schlichten, die Polizei war vor Ort und es dauerte, ehe sich die Gemüter beruhigt hatten. Nach im Grunde übereinstimmenden Berichten beteiligter Personen drängt sich der Eindruck auf, dass etwa zehn Personen einer anderen Fangruppe provozierend inmitten Röfinger Sympathisanten aufgetaucht waren, womöglich, „um ein paar Altlasten aus der Freiluft-Saison zu klären“, wie ein Augenzeuge sagte. Eine Frau wurde dabei offenbar leicht verletzt.

Aufrufe: 027.1.2019, 21:32 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor