2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Rejhan Hasanovic wird zur kommenden Saison Co-Trainer der U19 bei Hertha BSC.
Rejhan Hasanovic wird zur kommenden Saison Co-Trainer der U19 bei Hertha BSC. – Foto: Privat

"Es war eine Überraschung – selbstverständlich eine durchweg positive"

Rejhan Hasanovic klettert die Karrieretreppe Schritt für Schritt nach oben. Zur kommenden Saison wird er Co-Trainer der U19 bei Hertha BSC. Nebenbei arbeitet er an seine A-Lizenz. Der junge Trainer scheint voller Power- die er nebnbei auch auf dem Platz rauslässt.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Rejhan Hasanovic

Hallo Rejhan, vorab beglückwünsche ich dich zu deiner neuen Aufgabe als Co -Trainer der U19 von Hertha BSC. Wie hast du von deiner neuen Aufgabe erfahren, wie liefen die Gespräche, musstest du lange überlegen?

Hallo Marcel, vielen Dank für die Glückwünsche. Wir Nachwuchstrainer der Hertha BSC Fußball-Akademie stehen im regelmäßigen Austausch mit unseren Akademie-Leiter Benjamin Weber, dem Sportlichen Leiter Frank Vogel und André Henning, Leiter Organisation, Schule und Soziales. Für mich war es eine Überraschung – selbstverständlich eine durchweg positive –, die Position des Co-Trainers unserer A-Junioren-Bundesliga-Mannschaft übernehmen zu dürfen. Die Entscheidung ist mir nicht allzu schwergefallen, weil ich weiß, dass ich in der täglichen Arbeit mit unserer U19 dazulernen kann – aber auch eigene Sachen mit reinbringen kann, die der Mannschaft weiterhelfen. Das ist eine gute Mischung, die mich positiv und mit Vorfreude auf die anstehende Aufgabe blicken lässt.

Mit Michael Hartmann hast du einen ehemaligen Profi an deiner Seite. Hattet ihr schon Kontakt?

Ich sehe ‚Hardy‘ tagtäglich in der Akademie, weil alle unsere Trainer von der U14 bis zur U23 in einem Großraumbüro zusammensitzen. Ich habe dieses Jahr als Trainer der U14 gearbeitet und stand auch im Rahmen dieser Tätigkeit in einem regen Austausch mit Hardy. Er ist ein erfahrener Trainer, von dem ich viel lernen kann.

Seit zwei Jahren bist du Jugendtrainer bei Hertha BSC. Wie ist damals der Kontakt entstanden, wie bist du schlussendlich „reingerutscht“?

Ich war zuvor fünf Jahre lang als Jugendtrainer bei BFC Dynamo tätig und habe den Jahrgang 2002 von der U13 bis zur U17 geführt. Einige Spieler aus diesem Jahrgang haben den Sprung in die Akademie von Hertha BSC geschafft. Dadurch stand ich bereits in einem sehr guten Kontakt mit den Verantwortlichen und vor allem mit Andreas ‚Zecke‘ Neuendorf, der zu diesem Zeitpunkt Coach des gleichen Jahrgangs bei Hertha BSC war.

Welche Erfahrungen konntest du bereits sammeln und wo gibt es noch Luft nach oben?

Ich habe bei Hertha BSC gelernt, wie die Abläufe in einem Nachwuchsleistungszentrum funktionieren. Durch unsere regelmäßigen Sitzungen und Fortbildungen in der Akademie und erfahrene Trainerkollegen wie ‚Zecke‘, Sofian Chahed und Constantin Frost, die alle in Ihrer Persönlichkeit unterschiedlich sind, lerne ich ständig neue Sachen und kann mich als Trainer kontinuierlich weiterentwickeln.

U15 und U19 - wo siehst du die Unterschiede?

In der U15 hat man es mit Kindern zu tun, die langsam zu Jugendlichen heranwachsen. Es ist ein sehr spezielles Alter, weil man bei der Ausbildung die körperlichen Merkmale beachten muss. Die U19 ist der letzte Ausbildungsschritt bevor es in den Männerbereich geht. Man hat es mit heranwachsenden Männern zu tun, die schon ihre eigenen Persönlichkeiten gebildet haben. Es geht natürlich auch darum, wer den Sprung in den Profi-Fußball schafft.

Ist man als Trainer bei Hertha BSC auf Vollzeit angestellt, oder ist es wie bei anderen Jugendtrainer eine ehrenamtliche Arbeit?

Es ist von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich. Manche Kollegen haben zum Beispiel noch einen anderen Job und arbeiten nebenbei bei Hertha BSC.

Ist es deine Idee, auch mal einen Job als Cheftrainer zu übernehmen?

Ich habe dieses Jahr schon als Cheftrainer bei der U14 gearbeitet. Da ich ein junger Trainer bin und mich weiterentwickeln möchte, ist die kommende Aufgabe der nächste Entwicklungsschritt für mich.

Auch in Sachen Trainerlizenzen bist du sehr fleißig, welche besitzt du schon?

Ich habe vor fünf Jahren mit dem Grundlehrgang angefangen. Anschließend habe ich die C, B und DFB-Elite Lizenz absolviert. Im Moment befinde ich mich in der Ausbildung der A-Lizenz, wo viele Sachen Online stattfinden, aufgrund der Corona-Krise. Ich habe alle Lizenzen von Anfang an gemacht, damit ich mein Wissen an meine Spieler weitergeben kann.

Mit welcher Intention hast du schon als junger Mann damit angefangen. Die meisten werden erst nach Ablauf ihrer aktiven Karriere Trainer.

Leider musste ich mich schon in jungen Jahren, aufgrund mehrerer Kreuzbandrisse, vom Leistungsfußball verabschieden. Ich wollte mich trotz dessen weiterhin mit Fußball beschäftigen. Der ehemalige Jugendleiter von BFC Dynamo, Jürgen Kayser, bat mir die Möglichkeit als Jugendtrainer zu arbeiten.

Mit Hertha BSC hast du bereits einen Verein gefunden, bei dem du dich natürlich optimal einbringen und verbessen kannst. Trotzdem: Möchtest du hoch hinaus?

Natürlich möchte jeder Trainer seine gesetzten Ziele erreichen, wie ich auch. Aber alles zu seiner Zeit. Die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen bereitet mir eine große Freude und eine Menge Spaß.

Nebenbei spielst du noch beim SC Bosna Fußball. Ist es ein willkommener Ausgleich mit Freunden gegen den Ball zu treten?

SC Bosna ist ein sehr spannendes und interessantes Projekt. Es macht einfach riesig Spaß mit den Jungs auf den Platz zu stehen und ist ein toller Ausgleich.

Aufrufe: 018.6.2020, 08:51 Uhr
Marcel PetersAutor