2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Trainer Heinrich Dyck (hinten links) mit den Neuzugängen Kevin Joerend und Rene Budde, sowie hockend Emre Gagatay Hortum und Mucahit Celik
Trainer Heinrich Dyck (hinten links) mit den Neuzugängen Kevin Joerend und Rene Budde, sowie hockend Emre Gagatay Hortum und Mucahit Celik – Foto: Michael Meier

Blau-Weiß Vehlage vor schwieriger zweiter Saison

Die Elf von Heinrich Dyck geht mit fünf Neuzugängen die nächste Spielzeit - zwei Abgänge aber schmerzen

Vor neun Jahren übernahm Heinrich Dyck das Traineramt bei BW Vehlage. Zum damligen Zeitpunkt kickten die Blau-Weißen in der Kreisliga C, der damals unterster Spielklasse im Fussballkreis Lübbecke. Was sich aber der Saison 2011/12 im Espelkamper Vorort abgespielt hat, ist schon ein kleines (Fussball)Märchen. Der Weg führte seither steil nach oben.

Der Gipfel war im letzten Jahr der Aufstieg in die Bezirksliga. Obwohl der Motor besonders in der Winterpause durch interne Diskussionen etwas ins Stottern kam, schaffte der 53-Jährige Heinrich Dyck mit seinem Team letztlich als Tabellenelfter relativ souverän den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Zwar verstärken fünf neue Spieler den Verein, doch mit den beiden Rossel-Brüdern Patrick und Benjamin verließen auch zwei Akteure den Verein, deren Lücke sportlich schwer zu schließen ist.

"Vor der letzten Saison war ich mir sehr sicher, dass wir die Klasse halten werden. Diesmal stehen wir vor einer wesentlich schwierigeren Serie", blickt Trainer Heinrich Dyck schon einmal voraus. Der 53jährige geht bei den Blau-Weißen in seine neunte Saison und das obwohl Dyck im Winter schon angekündigt hatte, dass nach der letzten Saison Schluss sein sollte. Da aber kein geeigneter Kandidat gefunden werden konnte, geht es für Dyck weiter. Und ganz ehrlich gesagt, ist Fussball und BW Vehlage ohne Heinrich Dyck kaum vorstellbar. Zur neuen Saison folgt Kevin Joerend von de SG Bustedt seinem Bruder Phil zu BW Vehlage. Vom Lokalrivalen HSC Alswede wechselt Mucahit Celik zu den Blau-Weißen. Besonders in der letzten Rückrunde zeigte Celik in der Kreisliga A auf, wie torgefährlich er sein kann.

Mit Rene Budde (vereinslos) und Emre Gagatay Hortum (Türk Gücü Espelkamp) wechseln zwei Akteure nach Vehlage zurück, die bereits vorher das Vehlager Dress getrugen haben. Aus der zweiten Mannschaft versucht Niklas Hellweg den Sprung in den Kader der ersten Mannschaft zu schaffen. Zudem konnte mit Dietrich Weiß ein neuer Torwarttrainer gewonnen werden. Wir sprachen mit Heinrich Dyck über die zurückliegende Spielzeit und wagen einen Ausblick auf die Anfang August beginnende Saison 2019/20. Die beginnt für BW Vehlage übrigens mit einem spielfreien Sonntag zum Ligaauftakt.

Heinrich, es war eine trubulente letzte Saison, die letztlich aber dennoch ein gutes Ende fand.

Heinrich Dyck: Ja, es war definitiv sehr aufregend und auch sehr anstrengend. In der letzten Winterpause haben uns fünf Spieler verlassen. Das war schon eine harte Nummer. Dennoch haben wir nie auf einem Abstiegsplatz gestanden.

Hatte es Dich überrascht, dass ihr so souverän den Klassenerhalt schafft?

Dyck: Wenn ich mir den Kader aus der letzten Saison anschaue, war eigentlich klar, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Für das spielerische Potenzial der Mannschaft hätten wir durchaus sogar noch etwas besser abschneiden können. Aber wir haben uns oftmals das Leben selber schwer gemacht.

Mit Patrick und Benjamin Rossel verlassen Euch zwei Leistungsträger. Könnt ihr das kompensieren?

Dyck: Sowohl Patrick als auch Benny haben viel Erfahrung mitgebracht und sind sportlich nur schwer zu ersetzen. Das steht ohne Zweifel fest. Wir müssen jetzt diese Lücken schließen und ich bin mir sicher, dass uns dies auch gelingen wird.

Habt Ihr Euch mittlerweile mit dem ungeliebten Kunstrasenplätzen etwas angefreundet?

Dyck: Das war sicherlich eine große Umstellung für uns. Aber mit zunehmender Dauer der Saison haben wir klare Fortschritte gemacht. Es ist jetzt nicht mehr so, dass wir mit schlechter Laune zu den Auswärtsspielen auf Kunstrasen fahren. Auch daran sieht man, dass wir mit unserem älteren Kader immer noch lernfähig sind (lacht).

Was waren für Dich die Schlüsselspiele in der letzten Saison?

Dyck: Eindeutig der Sieg zum Abschluss der Hinrunde gegen den TuS Bruchmühlen. Wir sind danach schwach in die Rückrunde gestartet und ohne den Sieg gegen Bruchmühlen wären wir ganz unten mit dabei gewesen. In der Rückrunde war sicherlich die Partie gegen TuRa Löhne enorm wichtig. Nach einem Rückstand dieses Spiel noch zu drehen, war richtungsweisend für den Klassenerhalt.

Was erwartest Du von der neuen Saison?

Dyck: Ich beschäftige mich eigentlich nur wenig mit den anderen Mannschaften. Mit Herringhausen und Petershagen/Ovenstädt kommen zwei gute Aufsteiger in die Liga. Auch andere Teams haben sich wohl gut verstärkt. Für uns wird es bestimmt um einiges schwieriger, den Klassenerhalt zu schaffen. Man sagt ja nicht ohne Grund, dass die zweite Saison in der neuen Spielklasse immer besonders schwer wird. Das dürfte wohl auch für uns zutreffen. Fest steht auf jeden Fall, dass wir uns größere Verletzungen nicht erlauben dürfen. Mit Dominik Schütz und Daniel Dyck haben wir ja schon zwei Langzeitverletzte, die wohl erst im Winter zurückkehren werden.

Welchen Eindruck hinterlassen die Neuzugänge in den ersten Trainingseinheiten?

Dyck: Das kann man jetzt noch nicht sagen. Mucahit Celik macht einen sehr guten Eindruck. Der bringt schon viel Power auf der Außenbahn mit. Emre und Rene kenne ich ja schon. Beide können uns auf jeden Fall weiterhelfen. Bei Beiden ist aber wichtig, dass sie es komplett durchziehen und mit Lust bei der Sache sind. Kevin hat bereits gezeigt, dass er sehr zweikampfstark ist. Leider ist er momentan aber leicht angeschlagen. Aber bis zum Saisonstart sollte er komplett fit sein.

Eigentlich sollte nach der letzten Saison ja für Dich Schluss sein. Jetzt geht es aber doch in die neunte Saison.

Dyck: Ich sage dazu jetzt lieber nichts mehr (lacht). Wir haben einfach keinen anderen Trainer gefunden. Auch wenn die letzte Saison sehr stressig war, macht es immer noch Spaß. Es ist letztlich auch unser Ding hier. Wir haben einiges aufgebaut in den letzten Jahren und ich wollte die Jungs auch nicht hängen lassen. Es ist ja auch schön zu sehen, wie sich alles entwickelt hat. Jetzt ist auch die zweite Mannschaft aufgestiegen. Es tut sich also einiges. Wenn es eine Änderung geben sollte, werdet ihr es umgehend erfahren (lacht).

Aufrufe: 015.7.2019, 10:00 Uhr
Michael Meier / FuPaAutor