2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Prenzlau kämpft noch um jeden Punkt in der Landesliga Nord.  F: Bock
Prenzlau kämpft noch um jeden Punkt in der Landesliga Nord. F: Bock

Wer bleibt drin, wer steigt ab?

Eine aktuelle Übersicht zur Auf- und Abstiegskonstellation in den Brandenburger Amateurligen

Noch liegen insgesamt mehrere Hundert Punkte auf den Rasenplätzen der Region, den Mannschaften der Landesligen und Landesklassen bleiben jeweils noch maximal vier Möglichleiten und damit je zwölf Punkte, ihre Situation im Klassement zu bestätigen oder gar auszubauen.

An der Tabellenspitze der Landesliga Nord zum Beispiel beschränkt sich der Kampf um die Meisterschaft auf das Duell zwischen dem Ludwigsfelder FC (58 Punkte), der den direkten Wiederaufstieg im Visier hat. Dem derzeitigen Spitzenreiter ist nur noch der RSV Eintracht aus Teltow auf den Fersen (56 P.), der schon jetzt seinen vierten Rang aus dem Vorjahr deutlich verbesserte und mindestens den Vizemeistertitel sicher hat. Besondere Brisanz erfährt dieser 27. Spieltag allerdings dadurch, dass beide Mannschaften am Samstag im schnuckligen Areal an der Stahnsdorfer Heinrich-Zille-Straße direkt aufeinandertreffen. „Aufsteigen in die Brandenburgliga aber können durchaus noch insgesamt drei Teams aus den beiden Landesliga-Staffeln. Die sogenannte ‚Variante 1‘ unserer ‚Auf- und Abstiegsregelungen‘ kann trotz mehrfacher Ab- bzw. Rückzugsmeldungen von Mannschaften in Kraft treten. Danach hätte auch der punktbessere Tabellenzweite beider Ligen (aktuell: RSV Teltow, LL-Nord, d. Red.) ein sportliches Aufstiegsrecht.“, erklärte Martin Hagemeister aus der Cottbuser Geschäftsstelle des FLB am Donnerstag auf Anfrage vom Prenzlauer SV Rot-Weiß-Pressesprecher Gunnar Haffer. Er hat seine Auf- und Abstiegsanalye FuPa Brandenburg zur Verfügung gestellt.

Sollte beispielsweise der RSV aus Waltersdorf in der NOFV-Oberliga doch noch die Klasse halten können, würde diese „Variante 1“ zählen, dann gilt es, wieder komplett neu zu rechnen. „Ansonsten aber verlassen nur die beiden Meister die Landesligen nach oben. Aus der Brandenburgliga steigen nach aktuellem Stand die SG Blau-Weiß Laubsdorf (nach Verzicht) und die ‚Zweite‘ des SV Babelsberg 03 ab.“ Der Verzicht sowohl vom TuS Sachsenhausen, als auch des SV Falkensee-Finkenkrug auf ihr Aufstiegsrecht aus der Brandenburgliga in die NOFV-Oberliga-Nord spielen hingegen keine Rolle, da der SV Germania aus Schöneiche schon jetzt als Aufsteiger aus der Brandenburgliga quasi feststeht. Die Tabellen-Situation in der BBL ist ohnehin leicht kurios, wirklich wollen will dort offenbar kaum ´wer nach oben. „Laubsdorf meldete ‚nur‘ noch für die Landesklasse, damit steigen aus den beiden Landesligen aktuell also nur noch drei Teams ab.“ Das betrifft derzeit Groß Gaglow aus der Südstaffel und die beiden Tabellenletzten aus unserer Nordstaffel, aktuell Hansa Wittstock und unser PSV (siehe Tabelle Seite 4). „Eine Relegation um den Klassenerhalt wird es mithin auch nicht geben.“, der 28-jährige Sportfunktionär und noch zudem aktive Fußballer Martin Hagemeister gab sich alle Mühe, die komplizierten Zusammenhänge und die Vorschriften aus der „FLB Wettspielanweisung“ zu erläutern.

Konkrete Hinweise beschrieb er direkt auf der FLB-Homepage unter http://www.flb.de/News. „Vielleicht könnte Prenzlau sogar als Vorletzter noch die Klasse halten…“, aber diese knapp noch mögliche Option betrachten und beschreibt der PSV erst nach dem heutigen Duell gegen Velten! Für das Team bedeutet dies also, dass Rang 14 das „rettende Ufer“ darstellen wird. Die dazu vermeintlich fehlenden acht Punkte im Fernduell mit Wittstock und den „Füchsen“ aus Falkenthal müssen in den verbleibenden vier Partien eingefahren werden, sonst steht nach vier Spielzeiten im zweithöchsten Haus des Fußballlandes der schwere Gang zurück in die Landesklasse bevor. Das mit Abstand schlechteste Torverhältnis in der Liga stellt Prenzlau vor eine weitere hohe Hürde. Neben Wittstock und Falkenthal tragen sich auch noch der FSV aus Bernau und die „Förster“ aus Borgsdorf mit Abstiegssorgen, zumindest rechnerisch ist ihr Klassenerhalt ebenso noch nicht sicher. Apropos „sicher“: rein theoretisch könnte das Abstiegsgespenst auch noch Brieselang und Babelsberg ‚erwischen‘, dies allerdings gilt aufgrund der noch ausstehenden Spielpaarungen als unwahrscheinlich.

Noch komplizierter stellt sich die Situation in den Landeskassen dar, da diese 8. Liga im kommenden Spieljahr 2014/15 statt in den bisherigen fünf nur noch in vier Staffeln ausgetragen werden wird. Insgesamt müssen mindestens 32 Mannschaften mit dem Abstieg und der Eingliederung in die diversen Kreisspielbetriebe rechnen, lediglich 17 Teams steigen daraus in die neuen Landesklassen auf. Unsere „Zweite“ hat mit dem Aufstieg ohnehin nichts mehr zu tun, 21 Punkte Rückstand in der Kreisliga West-Uckermark sind definitiv nicht mehr aufzuholen. Vielmehr muss mindestens Rang sieben her, der die direkte Qualifikation zur neuen Kreis-Oberliga Uckermark bedeutet – derzeit haben unsere Männer einen 5-Punkte-Polster, spielen heute gegen die bereits abgeschlagene SG aus Thomsdorf und sollten aus eigener Kraft die KOL-Quali schaffen. Und um die vielschichtige Problematik zur neuen Saison noch etwas zu komplizieren, sei zudem der noch ausstehende Meldetermin bei den Landes- und den Kreisverbänden erwähnt. Bis zu 1. Juni müssen die entsprechenden Anträge online gestellt werden und zwar unabhängig von der sportlichen Qualifikation der einzelnen Mannschaften. „Wir werden erst nach dem letzten Spieltag am 21. Juni die neuen Anmeldungen und die entsprechenden sportlichen Berechtigungen entsprechend einsortieren, um die neuen Staffeleinteilungen vorzunehmen. Das Optimieren von Reisewegen und speziellen Wünschen zu Staffelzuordnungen folgen direkt im Anschluss und sind bereits technisch/rechnerisch vorbereitet.“, so Martin Hagemeister, der im Landesverband unter anderem für die Organisation des Spielbetriebes mitverantwortlich zeichnet.

Kurzum, liebe Fußballfreunde, dieser 27. Spieltag wird die Spekulationen und „Rechnereien“ um die Auf- und Abstiege in die neuen Amateurspielklassen und -staffeln deutlich vereinfachen, wenn die Ergebnisse vorliegen.

Aufrufe: 022.5.2014, 14:05 Uhr
Gunnar HafferAutor