2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Prenzlaus Präsident Stefan Hahlweg. Foto: MOZ.de/Carola Voigt
Prenzlaus Präsident Stefan Hahlweg. Foto: MOZ.de/Carola Voigt

Prenzlaus Präsident Hahlweg: "Es wird mein letzter Tag sein"

Energie-Mitglieder müssen bei der Jahreshauptversammlung am 12. Juli einen neuen Vereinschef wählen

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Am 12. Juli sollten Weichen gestellt werden beim kräftig in Schieflage gekommenen SC Energie in Prenzlau. Etliche Mitglieder und Aktive haben sich bereits reihenweise abgewandt von ihrem Verein - plötzlich aber kam am Donnerstag die Wende.

Die sogenannte „Jahreshauptversammlung“ ist nun endlich auch satzungsgemäß einberufen worden, am Abend des 23. Juni präsentierte der Vorstand des SC Blau Weiß –offenbar in höchster Eile– auf seiner Homepage die notwendige Einladung form- und fristgerecht. Nachdem über Mittag über das überregionale Portal „FuPa“ ein weit über die Kreis- und Landesgrenzen viel beachteter Artikel (über 2.000 Online-Leser) erschien, veröffentlichte der SC-Vorstand am Abend prompt die Einberufung der seit Jahren überfälligen Versammlung. Die beiden Kassenprüfer seien zu dem bereits eine Woche zuvor avisierten Termin – wohl völlig überraschend und beide – im Urlaub, daher müsse der Termin erneut verschoben werden, argumentierte Stefan Hahlweg (41), der amtierende Präsident des Clubs. Offenbar aber haben beide beauftragte Personen ihre Ämter als Kassenprüfer längst niedergelegt, eine unabhängige, seriöse und belastbare Abrechnung also scheint ohnehin unmöglich.

Am vergangenen Mittwoch (28. Juni) stellte das Redaktionskollegium „Energie-Mini-Team“ form- und fristgerecht insgesamt 18 Anträge zur Änderung/Ergänzung der Tagesordnung. Der Eingang wurde seitens des Präsidenten bestätigt verbunden mit der Zusage, diese Anträge und deren umfangreiche Erläuterungen in der Versammlung verlesen zu wollen. Gleichzeitig aber bat Hahlweg darum, „…die Öffentlichkeit endlich herauszuhalten“, somit also keinerlei Informationen dazu weiterzugeben. Das Kompromiss-Angebot des Teams, diese Anträge im gesamten Komplex (immerhin 15 Seiten) durch den Präsidenten zumindest auf der Vereinshomepage zum freien Download anzubieten, schlug Hahlweg ebenso aus, verstieg sich aber sogleich darin, sämtliche Schuld und Verantwortung irgendwelchen „anonymen“ zuzuschreiben. Gerade diese hätten alles längst kaputt gemacht und ohnehin sei dieser 12. Juli sein „letzter Tag“.

Der Präsident also geht und hinterlässt einen in Gänze unübersichtlichen Scherbenhaufen. Die nun anstehenden Ermittlungen zur wahren, ungeschönten Situation des gesamten Vereins werden gewiss noch einige Zeit andauern. Der Weg aber scheint endlich frei, immerhin begründeten nicht nur etliche Aktive zuletzt ihre Abmeldung oder gar den Vereinsaustritt speziell mit der Person des Präsidenten und dessen diktatorischem Führungsstil. „Wir laden alle ehemaligen Mitglieder und Aktive, die zuletzt –und sei es auch nur ‚sicherheitshalber‘– dem Verein verständlicherweise den Rücken kehrten, ein, zurückzukommen und gemeinsam einen Neuanfang zu starten. Das Wechselfenster ist noch bis zum 31. August offen“, sagte Gunnar Haffer aus dem „Energie-Mini-Team“. Die engagierten Vereinsvertreter wollen die knapp zwei Wochen, die nun gewonnen scheinen, bereits nutzen, um intensiv unter anderem Werbung speziell dafür zu machen, zur neuen Fußballsaison wieder halbwegs schlagkräftige Mannschaften aufzustellen.

Alternativ bliebe nur noch der Rückzug insbesondere der zuletzt so erfolgreichen Männer-Teams, was allerdings auch den Verlust sämtlicher Startrechte im Spielbetrieb des Landes- und Kreisverbandes nach sich ziehen würde. „Ich persönlich würde dies als äußerst schade empfinden, zumal es auch bedeuten würde, ganz unten in der Kreisklasse völlig von vorn anzufangen zu müssen.“ Haffer spricht damit an, was wohl kaum einer der Spieler akzeptieren dürfte, insbesondere auch deshalb nicht, weil es längst üppige Angebote auf dem Transfermarkt für die Athleten gibt. „Ja natürlich, diese zu überdenken und ggf. anzunehmen ist auch absolut legitim und nachvollziehbar. Wir hingegen können nur mit der Versicherung werben, ab sofort nicht länger allein für den künftigen Vorstand, sondern und stattdessen vor allem für die Mitglieder und unsere Sportler einzutreten und damit unser Motto ‚Fairness, Sauberkeit und Transparenz in unserem Verein‘ umzusetzen.“, erklärte uns der ehemalige Presse- und Schiedsrichterchef sowie Stadionsprecher des Vereins, der seine Ämter bereits im vergangenen Herbst insbesondere aufgrund unüberwindlicher Differenzen mit Präsident Hahlweg niederlegte und an ihn persönlich übergab. „In der Tat scheint ein erster und damit der wohl wichtigste Schritt geschafft. Wir haben in unserem kleinen Redaktionsteam immer wieder über Strategien und weitere Schritte beraten und stets sauber abgestimmt. Dazu waren z.B. etliche Spieler der Fußballabteilung involviert.“

Gerade diese Sparte des Vereins entwickelte sich aber offenbar zum „größten Problem“ des Clubs, ohne dass Spieler und Trainer dazu beitrugen. „Das werden wir alles aufdecken müssen und lückenlos auch der Öffentlichkeit gegenüber transparent machen“, beschrieb Haffer das neue Vorhaben. „Wir haben nichts zu verbergen!“ Das benannte „Mini-Team“ erlaubte uns, die am Mittwoch zur Mitgliederversammlung am 12. Juli eingereichten und bestätigten Anträge trotz der Weigerung des Noch-Präsidenten Hahlweg in vollem Umfang herauszugeben. Wir bieten daher diese Unterlagen hier zum freien Download an. Haffer erklärte zudem: „Wir wollen kein Geklüngel, keine Lügen mehr, wir brauchen keine Geheimnisse, es soll endlich wieder freier und fairer Sport ohne ‚Druck von oben‘ stattfinden, unser traditionsreicher Verein soll transparent und fröhlich sein, damit sich aktive, wie auch passive Mitglieder endlich wieder bei uns wohlfühlen.

Hier gibt es die Anträge zum Download!

Aufrufe: 01.7.2017, 11:49 Uhr
FuPa-RedaktionAutor