2024-04-25T08:06:26.759Z

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Laurenzberg und St. Jöris feiern – bald auch Rhenania II?

Die Saisonbilanz zum Seniorenfußball in Eschweiler

Leidenschaftlicher Jubel, tiefe Frustration und rotierende Trainerstühle – die abgelaufene Amateurfußball-Saison in Eschweiler hatte Einiges zu bieten. Beim SCB Laurenzberg gab es gleich zwei Anlässe zum Feiern: Die Frauen wurden Meister und schafften in ihrer Premierensaison den Sprung in die Bezirksliga, wo sie in der nächsten Spielzeit dem zweiten Damenteam der Indestadt begegnen, denn für die Spielerinnen von Falke Bergrath geht es nach einem Landesliga-Jahr mit nur drei Punkten wieder abwärts. Am Sonntag triumphierten auch die Männer des SCB (Foto).

Als Tabellenzweiter der Kreisliga C hinter GW Mausbach duellierte sich die Elf um Spielertrainer Sascha Götting in der Aufstiegsrelegation mit Germania Eicherscheid II. Auf neutralem Platz in Gressenich fuhren die Schwarz-Gelben den Lohn einer starken Saison ein. Durch den 3:1-Sieg mit Toren von Danny Klinkenberg, Kevin Jersch und Yannic Fischer startet Laurenzberg künftig in der B-Liga.

Schon länger durften die Mannschaft und das Umfeld des SV St. Jöris ihren großen Erfolg auskosten. In der Klosterkirche des Ortes zelebrierte der Verein am Samstagabend noch einmal ausgiebig seinen sehr beeindruckenden Start-Ziel-Sieg in der Kreisliga B bei nur einer Niederlage und 103 erzielten Treffern. Nach der Sommerpause fordert das Team von Coach Wilfried Lisowski in der höchsten Spielklasse des Fußballkreises unter anderem den SC Berger Preuß (9. Tabellenplatz) und Fortuna Weisweiler (12.) heraus. Diese beiden begannen ihre A-Liga-Saison vielversprechend. In der Rückrunde jedoch führten lange Durststrecken von elf (Berger Preuß), beziehungsweise 15 Partien ohne Sieg (Weisweiler) zu Trainerwechseln. Beim Fusionsklub sprang Obmann Markus Dirrichs für den zurückgetretenen Thomas Fourné ein (ab Juli übernimmt Ralf Bougé) und bei der kurzzeitig unter Abstiegsdruck geratenen Fortuna kehrte der Vorsitzende Manfred Bräuer nach der Entlassung von Samir Quindi nochmal auf die Bank zurück, bevor demnächst die Spieler Sascha Jesse und Besnik Sabani in der Verantwortung stehen. Mit der personellen Veränderung auf der sportlichen Kommandobrücke befanden sich die fußballerischen Aushängeschilder Eschweilers in bester Gesellschaft: Insgesamt sechs der elf Vereine (ein ungewöhnlicher hoher Wert) griffen wegen ausbleibenden Erfolgen oder internen Schwierigkeiten bei ihren 1. Mannschaften auf dieses drastische Mittel zurück. Dazu zählten Lohn (Frank Löhr für Daniel Grewe), Hehlrath (Daniel Noske und Marcel Dohmen für Markus Schneiderwind), FV (Ralf Sendscheid für Martin Fink) und Bergrath (Jörg Jungbluth für Holger Neumann).

Von diesen Überlegungen waren die Offiziellen von Rhenania Eschweiler weit entfernt. Der Verein aus dem Waldstadion sorgt eventuell noch für einen weiteren Aufsteiger. Die 2. Mannschaft bestreitet als bester D-Ligist der Stadt bis zum 29. Juni die Aufstiegsrelegation gegen die ebenfalls Zweitplatzierten der vier anderen D-Liga-Staffeln. Derweil wurde Rhenanias Erstvertretung als Neuling guter Fünfter in der B-Liga. In derselben Spielklasse findet man auch die Enttäuschten des Fußballjahres. Bei den Sportfreunden Hehlrath überwog vielleicht noch die Erleichterung über den Klassenerhalt (10. Platz), aber für den FV und die ESG reichte es nicht. Sie steigen in die C-Liga ab. Die ESG verlor an den letzten zwei Spieltagen gegen die direkte Konkurrenz VfR Forst und SV Breinig III so deutlich, dass trotz Punktgleichheit mit den beiden Rivalen die ausschlaggebenden direkten Vergleiche gegen sie sprachen. Während sich der FV neu aufstellt (pikanterweise mit dem bisherigen ESG-Trainer Sascha Herzog), sieht es am Patternhof ganz finster aus. Eine Jugendabteilung existiert schon länger nicht mehr, die 2. Mannschaft wurde vor eineinhalb Jahren abgemeldet und nun kündigten fast alle Aktiven der 1. Mannschaft ihren Abgang an. Einen kräftezehrenden Neuaufbau scheint sich der dezimierte Vorstand nicht zuzutrauen. Zur Stadtmeisterschaft stellt man kein Team und wohl auch nicht zur neuen Saison. Wegen finanzieller Probleme der ESG legte der FV die begonnenen, gemeinsamen Fusionsgespräche auf Eis. Die Sorge ist groß, dass der Traditionsklub mit seiner ruhmreichen Vergangenheit bald von der Bildfläche verschwindet.

Ruhig verlief hingegen die Rückserie beim FC Rhenania Lohn, der dem Fußballkreis Düren angehört: Die „Erste“ schloss als Siebter der B-Liga ab, die „Zweite“ eine Etage tiefer als Fünfter. In der Kreisliga C Aachen spielten die Reservemannschaften des Berger Preuß erneut gute Rollen. Die 2. und 3. Mannschaft wurden jeweils respektabler Vierter in ihren Staffeln. Bergrath landete auf Rang fünf, Germania Dürwiß auf neun und der letztjährige Aufsteiger St. Jöris II schaffte als 13. den nicht selbstverständlichen Ligaverbleib, mit dem der SV einen weiteren Grund zum Jubeln besaß.

Tim Schmitz

Aufrufe: 022.6.2017, 12:31 Uhr
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