2024-04-25T14:35:39.956Z

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Im furiosen Finale fliegen statt des Fußballs die Fäuste

Endspiel um den „Cup der Vielfalt“ endet in wüster Schlägerei. Von sechs Verletzten werden vier im Krankenhaus behandelt.

Eigentlich sollte es ein rundum fröhliches Sportfest werden, das Menschen unterschiedlichster Nationen verbindet. Das Vorurteile ab- und Verständigung aufbaut. Das Integration voranbringt und Freundschaften entstehen lässt. Dieses Ziel hätten die Veranstalter des „Cups der Vielfalt“ – der SC Berger Preuß, das Haus St. Josef und der Regiosportbund – auch fast erreicht.

Fast: Denn zum Ende des Benefiz-Turniers zugunsten der Eschweiler Tafel, bei dem am Samstag junge Kicker aus 13 Nationen in acht Mannschaften auf dem Sportplatz Im Kuckuck gegeneinander antraten, kam es zu mehr als unschönen Szenen. Das Endspiel des Fußball-Integrationsturniers in Hastenrath zwischen einer afrikanischen und einer afghanischen Mannschaft war alles andere als völkerverbindend. Es musste beim Stande von 4:0 für die afghanische Mannschaft abgebrochen werden. Grund war, dass nach einem Foulspiel auf dem Platz bei einigen Spielern die Gäule durchgingen und es auf dem Spielfeld zu einer größeren Schlägerei zwischen den Spielern kam.


Zu wenig Spieler

Als die Polizei eintraf, hatte sich die Lage Dank des Einsatzes besonnener Betreuer wieder einigermaßen beruhigt. Und dennoch wurden fünf Spieler und ein Betreuer verletzt. Vier von ihnen mussten im Krankenhaus mit Platzwunden, Beulen und Kieferschmerzen behandelt werden. Bei der Befragung wusste niemand mehr, wer wem was zugefügt hatte.

In Ermangelung von Spielern wurde das Endspiel nicht weiter fortgesetzt. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Wenig angetan vom Ausgang des Spiels waren auch die Verantwortlichen des SC Berger Preuß. Für das Turnier hatte der Verein seinen Sportplatz zur Verfügung gestellt. Ob das in Zukunft allerdings noch einmal geschehen werde, sei fraglich. „Alle Beteiligten müssen sich zusammensetzen und darüber sprechen. Es ist die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht, so etwas zu veranstalten“, teilte Geschäftsführer Hans Zadel auf Anfrage mit.

Beim Regiosportbund Aachen wusste man von der Aktion gestern Nachmittag noch nichts. Ingrid Schäfer von der Geschäftsführung war am Samstag selbst vor Ort gewesen, die Finalspiele habe sie allerdings nicht mitbekommen. Sie konnte zu der Situation nichts sagen. Ein Statement gab es auch vom Haus St. Josef nicht. Dort war gestern niemand zu erreichen.


„Alle Beteiligten müssen sich zusammensetzen und darüber sprechen. Es ist die Frage, ob es überhaupt noch Sinn hat, so etwas zu veranstalten“

- Hans Zadel, SC Berger Preuß

Aufrufe: 026.9.2017, 11:00 Uhr
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