Beide Topteams kämpfen gegen das Wintertief

Den Fehlstart seiner Preußen-Reserve begründet Trainer Oliver Moik auch mit der schwierigen Vorbereitung. „Wir litten lange unter einer Platzsperre. Als das Training einigermaßen wieder Fahrt aufnahm, begann der Karneval, in dem sich 80 % meiner Mannschaft engagieren“, hadert der Übungsleiter. Einer „katastrophalen Vorstellung“ beim 0:3 in Dürwiß folgte in der vergangenen Woche ein unglückliches 0:1 in Dorff. Im Kampfspiel auf dem kleinsten Fußballplatz Deutschlands verzeichnete Berger Preuß einen Lattenschuss, drei Riesenchancen, die der Dorffer Keeper mit starken Paraden entschärfte, und half zudem beim entscheidenden Gegentor kräftig mit. In beiden Partien machte Moik ein ungewohntes Phänomen aus: „Wir sind plötzlich der Gejagte, treffen auf Gegner, die sich hinten reinstellen und so auftreten, als hätten sie nichts zu verlieren. Das ist schon eine große Überraschung für uns, denn wir haben keinen Aufstiegsanspruch, sondern wollen einfach nur erfolgreich Fußball spielen.“

Trotzdem besteht beim Fusionsklub aus Nothberg und Hastenrath natürlich der Wunsch, auch gegen Mausbach, das beste Auswärtsteam der Liga, auf dem eigenen Kunstrasen in dieser Spielzeit unbesiegt zu bleiben. Nicht mithelfen kann wahrscheinlich der bislang zehnmalige Torschütze Thomas Hartmann. Die Einsätze von Tarik Hbiyel und dem von SG Stolberg gekommenen Winterzugang Benedikt Balden sind ebenfalls fraglich. Carsten Beckmann fehlt urlaubsbedingt. Extra für das Spitzenspiel Unterstützung aus der 1. Mannschaft anzufordern schließt Moik aus: „Davon halten wir nichts. Unser eigener Kader ist groß genug und ausgeglichen besetzt.“ Was dem Trainer allerdings Sorgen macht, ist die aktuelle Verfassung seiner Elf. „Mausbach kommt zu einem schlechten Zeitpunkt“, gibt Moik zu, zumal die fast immer offensiv ausgerichteten Preußen eigentlich die Torgarantie gebucht haben, aber im Moment über Ladehemmung klagen.

Auch Mausbach würde gerne mit mehr Stabilität und einem besseren Gefühl ins Gipfeltreffen gehen. Nach ihrer einzigen Saisonniederlage bei starken Bergrathern (0:1) übertrug sich die Verunsicherung der Grün-Weißen auf das eher verkrampft erzwungene 2:1 gegen FC Stolberg II. „Wir haben quasi zum ersten Mal nach einem Jahr verloren. Das steckt leider nach wie vor in den Köpfen und beeinflusst so ein junges Team“, beobachtet Trainer Hans Ohrem auch im Training, wo er auf einige verletzte oder kranke Akteure nach einer „durchwachsenen Vorbereitung“ weiterhin nicht zurückgreifen kann. Für Sonntag bangt der Coach neben dem sicher fehlenden Stammtorwart Michael Stadelmann (Sperre) gleich um fünf Stammkräfte. Die angeschlagenen Moritz Ingermann, Tim Niemann, Marco Keulen sowie Marcel und Maurice Steyns bestritten allesamt mindestens je 14 Einsätze in dieser Saison.

In personeller Hinsicht sehen sich die Mausbacher nicht so vorteilhaft aufgestellt wie der Berger Preuß. „Sie sind in der Breite am besten besetzt, können ein bis zwei Ausfälle gleichwertig kompensieren“, meint Ohrem. Deswegen bleibt der Rivale für ihn auch im Falle eines eigenen Sieges ernsthafter Konkurrent. „Einen großen Schritt können wir mit drei Punkten machen, aber keinen entscheidenden. Ich glaube an ein taktisches, abwartendes Aufeinandertreffen, in dem bereits der erste Fehler bestraft werden kann. Danach werden wir sehen, welche Entwicklung die Begegnung nimmt.“ Auch sein Gegenüber Moik rechnet mit einem spannenden Verlauf: „Wir spielen gegen das fußballerisch stärkste Team der Liga, das Favorit ist und eine Vorentscheidung um den direkten Aufstieg anstrebt. Wir legen genauso Wert auf fußballerische Werte. Daher wird es sicher ein sehr interessantes, offenes Spiel für die hoffentlich vielen Zuschauer."

Die Höhepunkte der Partie gibt es nach Abpfiff auf FuPa.TV.