2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines

Kreisliga B im Kreis Herford soll eingleisig werden

Zur Saison 2021/2022 plant der Fußballkreis Herford die Reduzierung von zwei auf eine Staffel

31 Mannschaften, darunter 15 Zwei- oder Drittvertretungen, spielen in dieser Saison in den beiden Staffeln der Kreisliga B. Das könnte sich bald ändern, denn der Fußballkreis Herford möchte ab der Saison 2021/2022 eine eingleisige B-Liga einführen. Die Verantwortlichen des Kreisfußball-Ausschusses versprechen sich von der Reform eine höhere Leistungsdichte, spannendere Spiele und somit auch eine Steigerung der sportlichen Bedeutung der Klasse. Die Pläne sind laut Kai Rieke, Vorsitzender des Kreisfußball-Ausschusses, auch eine Reaktion auf den demografischen Wandel. So habe es letztmals in der Saison 2016/2017 mehr C-Ligisten als B-Ligisten gegeben.

Zudem sei bei einer eingleisigen B-Liga Auf- und Abstieg nicht von der Gruppeneinteilung vor der Saison abhängig (Mythos starke Gruppe 1 bzw. schwache Gruppe oder umgekehrt).
Im Sportlerheim der SG Bustedt stellte Olaf Biermann, Staffelleiter der Kreisliga A, drei verschiedene Modelle vor, auf deren Grundlage die Reform umgesetzt werden könnte. Nach Modell A wird in der kommenden Saison 2020/2021 wie bisher in zwei Staffeln gespielt. Die Plätze 3 bis 8 qualifizieren sich für die eingleisige B-Liga, dazu kommen die Absteiger aus der A-Liga, die beiden Aufsteiger aus den C-Ligen und der Verlierer des Relegationsspiels um den Aufstieg in die A-Liga. Die Ränge 9 bis 16 steigen in die C-Liga ab.

Etwas komplizierter sind die Modelle B und C, nach denen die Mannschaften zunächst in vier Qualifikationsgruppen eingeteilt werden, aus denen sich dann die nächsten Runden ergeben. Während im Modell A die neue Kreisliga B in der Saison 2021/2022 mit 18 Teams an den Start geht, deren Anzahl ab 2022/2023 auf 16 reduziert werden soll, sinkt die Anzahl der Mannschaften bei den Modellen B und C schon ab 2021 auf 16.

„Beim Modell B bestreiten die beiden letztplatzierten Mannschaften jeder Gruppe nach der Einfachrunde mit sieben Spieltagen nur noch eine Pflichtspielrunde. Das ist für diese Teams natürlich etwas unbefriedigend“, so Olaf Biermann. „Am fairsten ist aus meiner Sicht das Modell C, bei dem die Mannschaften bis zum Schluss noch die Möglichkeit haben, es zu schaffen.“ Dieses System ähnele dem des Storelights-Cup für U12-Junioren, bei dem die Mannschaften immer wieder in neue Gruppen zusammengefasst werden.

Die Reaktionen der rund 25 anwesenden Vereinsvertreter seien positiv ausgefallen, berichtet Kai Rieke. „Es hat sich niemand beschwert, dass das alles Mist sei, was wir uns da ausgedacht haben“, ergänzt Rieke.
Starten soll die Reform bereits ab der kommenden Spielzeit 2020/2021. Ab der Saison 2021/2022 soll es nur noch eine B-Liga-Staffel geben. Ob und wie eines der Konzepte umgesetzt wird, soll bei einer Arbeitstagung im kommenden Jahr entschieden werden. „Dann können die Vereinsvertreter darüber abstimmen“, so Rieke.

Das sagen die Vertreter der Vereine zu den Plänen des Fußballkreises

• André Placke (Trainer TuS Hücker-Aschen): „Ich würde es so lassen, wie es derzeit ist. Bei einem vermehrten Abstieg in die C-Ligen würden viele Spieler aufhören, weil sie keine Lust haben, in der C-Liga zu kicken. Für mich ist es zudem enttäuschend, dass gerade für die kleinen Vereine nicht mehr Unterstützung von oben, sprich vom DFB, kommt. Da müssen wir alles in Eigenregie regeln.“
• Ernst Vogt (Trainer SV Bischofshagen-Wittel): „Eine eingleisige B-Liga würde das Niveau ohne Zweifel anheben. Die Frage ist nur, wo die Reise dann hingeht. Es ist zu befürchten, dass Vereine dann wieder Geld für Spieler ausgeben, um die Qualifikation zu schaffen. Für kleine Vereine könnte das schwierig werden. Ich kann mir auch gut ein Modell mit je einer B- und C-Liga und zwei D-Ligen vorstellen. Dann hätten wir auch einen geregelten Auf- und Abstieg.“
• Daniel Peters (Trainer TSV RW Dreyen): „Es ist derzeit schon so, dass man überspitzt gesagt, nur bei ganz wenigen Spielen im Jahr wach sein muss, daher hätte das seinen sportlichen Reiz. Bei einer Reduzierung auf eine Staffel wäre jedoch auch zu befürchten, dass die 2. Mannschaften sich am Ende der Saison einen Vorteil verschaffen könnten, das wäre ein Negativaspekt. Als Trainer würde ich es daher im Moment so lassen, wie es ist.“
• Martin Lohrie (Vorsitzender TuS Dünne): „Wir haben das bei uns im Vorstand noch nicht diskutiert, eine eingleisige B-Liga würde in jedem Fall aber mehr Kosten verursachen, da die Fahrten für die Spieler länger werden. Das Problem, dass es immer ein oder zwei Vereine gibt, die viel Geld investieren und unbedingt aufsteigen wollen, wird man auch durch eine eingleisige B-Liga nicht lösen. Das Argument, dass es mehr Spannung geben soll, kann ich nicht teilen.“

Aufrufe: 011.12.2019, 19:30 Uhr
FuPaAutor