Probst: "Drei Punkte stehen klar im Fokus"

Von einer „Spezialdisziplin Aufsteiger“ will der SCBV-Coach aber nichts wissen: „Wenn man das so herausfiltern will, bitte. Aber jede Mannschaft ist anders strukturiert. Und gerade Reichertsheim sollte man nicht an ihrem Tabellenplatz festmachen.“ Ein klassisches Kellerkind habe er bei seiner Gegneranalyse in Ottobrunn nicht erkennen können. „Diese Mannschaft lebt von ihrer Körperlichkeit. Sie tritt sehr kompakt auf und schaltet schnell auf ihre zwei Spitzen um, darauf müssen wir reagieren. Und wenn man sich ihre Ergebnisse anschaut, war das alles, bis auf einen Ausreißer, sehr knapp.“

So ein knapper 1:0-Sieg, wie ihn die Ottobrunner gegen den SVR errangen, würde auch Probst gefallen. „Drei Punkte stehen klar im Fokus. Wir müssen aber schon geduldig auftreten und die richtige Balance finden, nicht alles zu riskieren und trotzdem Druck zu erzeugen.“ In dieser Hinsicht musste seine Elf zuletzt beim 1:1 gegen Dorfen Leergeld bezahlen und den Dreier in der Schlussphase durch einen Strafstoß noch hergeben. „Wenn man ein Team so lange am Leben lässt, wird es hinten raus natürlich schwer. Daran müssen wir arbeiten, den Sack früher zu zu machen und für klare Verhältnisse zu sorgen.“ Dann könne man sich auch mal so ein ärgerliches Gegentor erlauben, das bis heute nachwirkt.

Selbst das darauffolgende Spitzenspiel beim Ligaprimus in Wasserburg rückt da in den Hintergrund. Probst: „Eher sind die Jungs noch sauer über den späten Ausgleich. Das sollten wir aber richtig kanalisieren. Ich habe ihnen auch gesagt, dass die Voraussetzung für einen Erfolg in Wasserburg, ein Sieg gegen Reichertsheim ist.“ Mit der ausbalancierten Dominanz und dem Selbstbewusstsein eines „Aufsteiger-Spezialisten“, sollte das durchaus möglich sein.

Text: Julian Betzl