2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
– Foto: Thies Meyer

»Die Jungs machen einen sehr fitten Eindruck«

HESSENLIGA: +++ Mario Schappert über seinen neuen Job als Waldgirmes-Trainer +++

Waldgirmes. Noch ist es verhältnismäßig ruhig am Trainingsplatz der Fußballer des SC Waldgirmes. Die ersten Spieler des Hessenligisten treffen ein und schnüren sich in der Kabine des Sportlerheims die Schuhe, einen Raum weiter zieht sich Torwarttrainer Manfred Ehrhard eine Bandage über das leicht lädierte linke Knie, während sein Kollege Horst Gröger schon in den Startlöchern für die anstehende Trainingseinheit der „Ersten“ steht.

Lauter im Sportheim wird es erst, als Mario Schappert im Sportlerheim eintrifft und Spieler wie Betreuer ausgiebig begrüßt („Er ist eben einer von uns“, O-Ton Gröger). Ein für Schappert gewohntes Ritual, in ungewohnter, neuer Position. Kurz vor Weihnachten zögerte das SCW-Urgestein („Seit der A-Jugend sind die Klamotten immer schwarz-rot“) nicht lange, als ihm die Stelle als neuer Chefcoach des SCW-Hessenligateams angeboten wurde („Ich hätte mich hinterher geärgert, wenn ich es nicht angenommen hätte“). Am vergangenen Sonntag bat „Schappi“ dann erstmals in diesem Jahr zum Training zur Vorbereitung auf die am 29. Februar startende Hessenliga-Restrunde gegen Hessen Dreieich. Kurz bevor Schappert seine Spieler am Donnerstagabend auf den Trainingsplatz schickte, sprach der 34-Jährige mit dieser Zeitung ...

... über den Schritt vom U 23- zum Hessenliga-Trainer: „Ich habe den Vorteil, dass ich jeden Spieler, und auch die Gegner, sehr gut kenne und einschätzen kann. Ich bin ein Freund davon, auf dem Platz 90 Minuten Ordnung zu haben und gut zu verteidigen, habe mit der U 23 keinen Hurra-Fußball gespielt und werde das auch mit der Ersten nicht tun. Und natürlich ist es auch kein Nachteil, dass ich selbst in der Hessenliga war und mit meiner Erfahrung dem ein oder anderen Spieler Tipps geben kann, gerade, wenn es einmal nicht so läuft. Ich bin daher sehr zuversichtlich und freue mich auf die neue Aufgabe.“

... über den Fahrplan für die Vorbereitung: „Generell machen die Jungs einen sehr fitten Eindruck, das habe ich auch schon anders erlebt. Wir trainieren viermal pro Woche, in den ersten beiden Wochen werden wir viel im Kraft-/Ausdauer-Bereich arbeiten und haben in dieser Zeit auch keine Testspiele. Danach finde ich es aber sinnvoll, jedes Wochenende eine Partie zu absolvieren, um wieder in den Rhythmus zu kommen.“

... über Veränderungen im Kader: „Wir haben mit Roman Seshko einen neuen Torwart geholt, um auf den Ausfall von Jan Dühring zu reagieren. Lucas Hartmann trainiert nach seinem Muskelfaserriss wieder mit und auch Barbaros Koyuncu hat sich nach seinen muskulären Problemen endlich wieder beschwerdefrei fitgemeldet. Mit diesen beiden Rückkehrern gewinnen wir nochmal enorm an Qualität dazu und brauchen daher niemanden mehr verpflichten. Außerdem tauschen wir uns natürlich weiterhin, und vielleicht sogar noch etwas intensiver, mit der U 23 aus.“

... über sein Verhältnis zu den beiden neuen U 23-Trainern Steffen Jordan und Armin Hickl: „Armin war mein erster Seniorentrainer und ist durch und durch Waldgirmeser und Steffen Jordan ist mein Cousin, wir sind zusammen aufgewachsen und telefonieren täglich miteinander. Da hätte es keine bessere Lösung geben können. Das gesamte Trainerteam inklusive Marco Gerhardt harmoniert super zusammen.“

... über den Restrundenbeginn gegen Dreieich und Schlusslicht Fernwald: „Gerade die ersten beiden Spiele sind immer speziell. Wenn du vier, fünf Wochen bei Minusgraden auf dem Sportplatz rumläufst, gibt es einfach nichts Schlimmeres, als die erste Partie zu verlieren. Du musst einfach sehen, dass sich das Training gelohnt hat. Und im Derby gegen den FSV kennt sich jeder, das macht es, losgelöst von der Tabellensituation ebenfalls zu einer besonderen Partie.“

... über ein mögliches Scheitern: „Ich mache mir keine Gedanken darüber, was passiert, wenn du die ersten zwei Partien verlierst und das dann der sportlichen Leitung erklären musst. Aber ich glaube auch, dass du als Sportler eine Sache nicht unbedingt mitnehmen musst, und das ist ein Abstieg. Das hat bei mir bis jetzt 15 Jahre gut funktioniert und das soll auch so bleiben.“



Die Vorbereitung

Samstag, 1- Februar (15 Uhr) gegen Zeilsheim (H), Samstag, 8. Februar (14 Uhr) gegen FC Gießen (H), Dienstag, 11. Februar (19.30 Uhr) gegen VfB Marburg (H), Samstag, 15. Februar (14 Uhr) gegen SSV Sand (H), Sonntag, 16. Februar (14 Uhr) Kreispokal-Viertelfinale gegen SC Münchholzhausen/Dutenhofen (A), Samstag 22. Februar (14 Uhr) gegen SV Gonsenheim (H).

Aufrufe: 024.1.2020, 18:01 Uhr
Tim Georg (WNZ)Autor