2024-04-19T07:32:36.736Z

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Anton Shynder verlässt den SC 04 Schwabach.
Anton Shynder verlässt den SC 04 Schwabach. – Foto: Meier

Von Schwabach in die erste ukrainische Liga

Anton Shynder (33) verlässt den Tabellendritten der Landesliga Nordost +++ Tobias Fleischer (23) kommt als Ersatz

Das ist im Aufstiegsrennen ein Rückschlag für den SC 04 Schwabach, Tabellendritter in der Landesliga Nordost. Denn ihr Topstürmer Anton Shynder verlässt den Verein mit sofortiger Wirkung. Der 33 Jahre alte Ukrainer wechselt für ein Jahr in sein Heimatland zum Erstliga-Aufsteiger FK Minaj, ire von der 3. Liga bis in die höchste Klasse durchmarschiert sind. Ersatz für den 1,90 Meter großen Mittelstürmer ist schon da. Es kommt Tobias Fleischer, der aus dem Nachwuchs des 1. FC Schweinfurt 05 stammt, der zuletzt aber in der Bayernliga Nord für den TSV Großbardorf gekickt hat. Der 23-Jährige hat sich beruflich nach Nürnberg verändert und somit war ein Wechsel nach Schwabach naheliegend. Mit sieben Sommer-Neuzugängen und nur fünf Abgängen ist der Schwabacher Kader in der Breite gewachsen.
Anton Shynder ist ehemaliger ukrainischer Nationalspieler, hat mit seinen 33 Jahren eine bewegte Karriere hinter sich. Bereits dreimal ist der Center schon nach Deutschland gekommen. Seine erste Station war im Nachwuchs der SSV Jahn Regensburg bis Sommer 2006. Ein Jahr später kehrte der Angreifer nach Deutschland zurück, schloss sich der SpVgg Greuther Fürth II an. Weitere Vereine waren der VfR Aalen und nochmals Jahn Regensburg. Dann ging es wieder zurück in die Ukraine, sein Marktwert wurde zwischenzeitlich einmal auf 1,7 Millionen Euro von Transfermarkt taxiert. Im vorigen Sommer kehrte Shynder ein drittes Mal nach Deutschland zurück, die Familie wohnt in Schwabach, bleibt dort auch wohnen. Nun folgt der zwölffache Torschütze der laufenden Saison dem Ruf seines ehemaligen Teamkollegen Vasyl Kobin, mit dem er bei Shakhtar Donetsk zusammengespielt hat. Kobin ist nun Trainer in Minaj, so kam der Wechsel zustande. Allerdings will Shynder nach einem Jahr wieder nach Schwabach zurückkehren, daher bleibt seine Familie auch hier, geht nicht mit in die Ukraine. Der ehemalige Nationalspieler der Ukraine möchte sich aber noch einmal beweisen und war daher mit dem Wechselwunsch an die Verantwortlichen herangetreten. In einem Jahr will Shynder wieder zurück sein und wieder für Schwabach stürmen.

Nun war guter Rat teuer, um die Lücke zu schließen, doch ein Zufall half den Schwabachern. Der junge Angreifer Tobias Fleischer hatte sich gerade beruflich nach Nürnberg verändert, befand sich daher auf Vereinssuche. Fleischer wurde im Nachwuchs des 1. FC Schweinfurt 05 ausgebildet, spielte dort auch 16 Mal in der Bayernliga Nord, erzielte zehn Tore. Im Sommer 2018 führte ihn sein Weg zum TSV Großbardorf, wo der 1,83 Meter große Mittelstürmer mit dem starken rechten Fuß bisher 27 Mal Bayernliga spielte und fünfmal ins Schwarze traf. "Wir freuen uns, dass Tobias zu uns kommt. Er ist ein Spieler, der zu uns pass, jung und talentiert ist", sagt Schwabachs Trainer Jochen Strobel. Die Spielgenehmigung für Fleischer ist zwar noch nicht da, soll aber in den nächsten Tagen, auf jeden Fall rechtzeitig zum geplanten Saison-Re-Start, eintreffen. Insgesamt haben die Schwabacher in der Corona-Pause mit sieben Neuzugängen und fünf Abgängen einen Transferüberschuss aufgestellt. "Wir haben nun mehr Breite im Kader. Das war auch erforderlich, weil wir im Winter mehr Abgänge als Zugänge hatten"
, erläutert Strobel.

Der ist mit dem Stand der Vorbereitung zufrieden. Nach einer unerwarteten 0:6-Pleite beim ASV Neumarkt, Spitzenreiter in der Landesliga Mitte, haben die Mittelfranken aus der Goldschlägerstadt kein Spiel mehr verloren. Auf das 2:2 beim Bezirksliga-Vierten FC Wendelstein folgten drei Siege. Der Bezirksligist TV 48 Erlangen (4:1), der Bayernligist ATSV Erlangen (2:0) und die U19 der SpVgg Greuther Fürth (3:1) konnten jeweils in die Schranken gewiesen werden. Am heutigen Mittwochabend steht die Partie bei der U19 des 1. FC Nürnberg auf dem Plan: "Bis jetzt ist es sehr gut gelaufen, wir sind zufrieden. Wir haben nicht nur gute Ergebnisse gehabt, die Mannschaft hat auch gut gespielt und das stimmt mich zuversichtlich", sagt der Schwabacher Coach Strobel. Der kann mit seinem Team auf jeden Fall noch um Platz zwei in der Landesliga Nordost spielen, denn die 04er liegen bei einem mehr ausgetragenen Spiel nur einen Punkt hinter dem Zweiten TSV Nürnberg-Buch. Da noch zwölf Partien zu spielen sind, ist noch alles möglich. Die neuen Spieler Jan Adler, Jonas Winkler, Nikolai Sauernheimer (alle ASV Neumarkt), Marco Hennemann (Quelle Fürth), Timo Meixner (Jahn Regensburg) und Jannik Schneider (Großschwarzenlohe) sind schon gut integriert. Nun geht es noch darum, dass sich der neue Mittstürmer Fleischer schnell einfindet und Bindung zum Team bekommt, auf dem in der Offensive zusammen mit Michael Weiß (29) die Hoffnungen ruhen.
Aufrufe: 026.8.2020, 17:23 Uhr
Dirk Meier Autor