2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
Versteckt sich der ein oder andere kommende Weltmeister auf diesem Bild? F: Zink
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DFB-Sieg vor großartiger Kulisse

2900 Zuschauer sahen in Schwabach das 3:2 der U16-Auswahl gegen Österreich

„Unter perfekten Bedingungen“, wie mehrfach von Sei­ten des DFB betont worden ist, hat die Deutsche U16-Fußballnationalmann­schaft im SC-04-Stadion an der Nörd­linger Straße ihr Länderspiel gegen Österreich mit 3:2 (2:2) gewonnen. Eine Rekordkulisse von 2900 Zuschau­ern bejubelte den Sieg. Der Mann­schaft von Bundestrainer Meikel Schönweitz gelang es, die Partie nach einem schnellen 0:2-Rückstand zu dre­hen. Dem Spiel mangelte es aber deut­lich an spannenden Torraumszenen und gefährlichen Abschlüssen.

Beide Teams begegneten sich tech­nisch auf hohem Niveau, dennoch spielte sich die Partie hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab. Das Deutsche Team war dabei ebenso effektiv wie die Gäste. Drei Chancen, drei Tore, hüben, zwei Möglichkeiten, zwei Treffer drüben.

Die Österreicher überraschten die Gastgeber im Vergleich zur 0:4-Nie­derlage vom Donnerstag in Seligen­porten mit einer völlig neuen Taktik. Aus zwei tief stehenden Viererketten schalteten die Gäste schnell und ag­gressiv auf Offensive um und waren damit höchst erfolgreich. Bereits in der zweiten Minute zappelte der Ball im deutschen Netz. Nicolas Meister (St. Pölten) nahm eine Ecke auf und verwandelte von links zum 0:1. Das 0:2 schoss Florian Fischerauer von Admira Wacker Wien. Eine Hereinga­be von rechts passierte Freund und Feind, ehe der 15-Jährige flach ein­schoss (14.). Eine verunglückte Rück­gabe hätte beinahe das 0:3 bedeutet (19.).

Die Jungs aus den deutschen Bun­desligaclubs kamen zunächst über­haupt nicht zurecht mit dem Spiel der Österreicher. Das erste nennenswerte Eindringen in den gegnerischen Straf­raum war in der 21. Minute zu ver­zeichnen. Es bedurfte einer sehenswer­ten Einzelleistung, um den österreichi­schen Abwehrriegel zu knacken. Ga­briel Kyeremateng von Borussia Dort­mund schnappte sich das Leder kurz vor dem Strafraum, spielte drei Vertei­diger aus und verwandelte unhaltbar zum Anschlusstreffer (28.). Der Aus­gleich kam ganz anders zu Stande, war aber ähnlich spektakulär. Eine Flanke von links jagte Florian Krüger vom 1. FC Magdeburg per Direktab­nahme aus sechs Metern ins Netz (34.).

Nur noch ein Treffer

In der zweiten Halbzeit fiel es den Gästen schwer, nach vorne deutliche Akzente zu setzen. In der Defensive hingegen war Österreich nach wie vor meist Herr der Lage. Lediglich einmal kamen die Verteidiger aus der Alpen­republik zu spät. Dominik Wanner, ebenfalls aus der Nachwuchsabtei­lung der Dortmunder Borussen, ge­lang aus 14 Metern linke Strafraum­hälfte ein platzierter Schuss in die rechte Torecke, nach dem sich Mario Schragl im Kasten der Österreicher vergeblich streckte (54.).

Atmosphäre, Organisation und Ablauf des Länderspiels waren der Be­deutung der Begegnung angemessen. „Das ist ein perfektes Stadion für die­se Art von Spiel“, sagte ein DFB-Spre­cher. Die Fußballabteilung der SC 04 hatte 120 freiwillige Helfer aufgebo­ten, um ein reibungsloses Geschehen sicherzustellen. „Alles Ehrenamt­liche“, wie die Abteilungsleitung betonte.

Innerhalb von sechs Monaten Vorlauf war der Kabinentrakt so auf Vordermann gebracht worden, dass er europäischen Standards genügte. Der Platz war vor dem Länderspiel eine Woche lang gesperrt. „Das ging aus­schließlich, weil wir einen großen Zu­sammenhalt in der Abteilung haben“, sagte Abteilungsleitungsmitglied An­dreas Distler. „Für uns war es Ehre und Herausforderung zugleich, so ein Spiel ausrichten zu dürfen und dabei mit Top-Leuten aus den beiden Ver­bänden zusammenarbeiten zu dür­fen“, so Distler.

Von Seiten des DFB wurde das Spiel wie eine Begegnung der Welt­meister- Mannschaft in München oder Berlin eingeleitet. Einlaufeskorte, Na­tionalhymnen, Wimpeltausch und gro­ße Flaggen der beiden Länder gehör­ten ebenso dazu wie das riesige DFB-Emblem in der Spielfeldmitte und eine Armada von Balljungen in offiziellen T-Shirts. Vier Sterne auf der Brust der Spieler könnte man in diesem Fall auch als Wertung für Schwabach sehen. Drei für die Organi­sation und einen für den Zuschauerzu­spruch. „2900, das ist für so ein Spiel überdurchschnnittlich“, sagte Dennis Bessel vom DFB

Aufrufe: 06.10.2014, 15:20 Uhr
Robert Schmitt (ST)Autor