Beide Teams begegneten sich technisch auf hohem Niveau, dennoch spielte sich die Partie hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab. Das Deutsche Team war dabei ebenso effektiv wie die Gäste. Drei Chancen, drei Tore, hüben, zwei Möglichkeiten, zwei Treffer drüben.
Die Österreicher überraschten die Gastgeber im Vergleich zur 0:4-Niederlage vom Donnerstag in Seligenporten mit einer völlig neuen Taktik. Aus zwei tief stehenden Viererketten schalteten die Gäste schnell und aggressiv auf Offensive um und waren damit höchst erfolgreich. Bereits in der zweiten Minute zappelte der Ball im deutschen Netz. Nicolas Meister (St. Pölten) nahm eine Ecke auf und verwandelte von links zum 0:1. Das 0:2 schoss Florian Fischerauer von Admira Wacker Wien. Eine Hereingabe von rechts passierte Freund und Feind, ehe der 15-Jährige flach einschoss (14.). Eine verunglückte Rückgabe hätte beinahe das 0:3 bedeutet (19.).
Die Jungs aus den deutschen Bundesligaclubs kamen zunächst überhaupt nicht zurecht mit dem Spiel der Österreicher. Das erste nennenswerte Eindringen in den gegnerischen Strafraum war in der 21. Minute zu verzeichnen. Es bedurfte einer sehenswerten Einzelleistung, um den österreichischen Abwehrriegel zu knacken. Gabriel Kyeremateng von Borussia Dortmund schnappte sich das Leder kurz vor dem Strafraum, spielte drei Verteidiger aus und verwandelte unhaltbar zum Anschlusstreffer (28.). Der Ausgleich kam ganz anders zu Stande, war aber ähnlich spektakulär. Eine Flanke von links jagte Florian Krüger vom 1. FC Magdeburg per Direktabnahme aus sechs Metern ins Netz (34.).
Nur noch ein Treffer
In der zweiten Halbzeit fiel es den Gästen schwer, nach vorne deutliche Akzente zu setzen. In der Defensive hingegen war Österreich nach wie vor meist Herr der Lage. Lediglich einmal kamen die Verteidiger aus der Alpenrepublik zu spät. Dominik Wanner, ebenfalls aus der Nachwuchsabteilung der Dortmunder Borussen, gelang aus 14 Metern linke Strafraumhälfte ein platzierter Schuss in die rechte Torecke, nach dem sich Mario Schragl im Kasten der Österreicher vergeblich streckte (54.).
Atmosphäre, Organisation und Ablauf des Länderspiels waren der Bedeutung der Begegnung angemessen. „Das ist ein perfektes Stadion für diese Art von Spiel“, sagte ein DFB-Sprecher. Die Fußballabteilung der SC 04 hatte 120 freiwillige Helfer aufgeboten, um ein reibungsloses Geschehen sicherzustellen. „Alles Ehrenamtliche“, wie die Abteilungsleitung betonte.
Innerhalb von sechs Monaten Vorlauf war der Kabinentrakt so auf Vordermann gebracht worden, dass er europäischen Standards genügte. Der Platz war vor dem Länderspiel eine Woche lang gesperrt. „Das ging ausschließlich, weil wir einen großen Zusammenhalt in der Abteilung haben“, sagte Abteilungsleitungsmitglied Andreas Distler. „Für uns war es Ehre und Herausforderung zugleich, so ein Spiel ausrichten zu dürfen und dabei mit Top-Leuten aus den beiden Verbänden zusammenarbeiten zu dürfen“, so Distler.
Von Seiten des DFB wurde das Spiel wie eine Begegnung der Weltmeister- Mannschaft in München oder Berlin eingeleitet. Einlaufeskorte, Nationalhymnen, Wimpeltausch und große Flaggen der beiden Länder gehörten ebenso dazu wie das riesige DFB-Emblem in der Spielfeldmitte und eine Armada von Balljungen in offiziellen T-Shirts. Vier Sterne auf der Brust der Spieler könnte man in diesem Fall auch als Wertung für Schwabach sehen. Drei für die Organisation und einen für den Zuschauerzuspruch. „2900, das ist für so ein Spiel überdurchschnnittlich“, sagte Dennis Bessel vom DFB