2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Die Baiersdorfer (rote Trikots) konnten dem SC 04 Schwabach zum Saisonauftakt nicht in die Parade fahren. Die Gastgeber gewannen 2:0. F: Robert Schmitt
Die Baiersdorfer (rote Trikots) konnten dem SC 04 Schwabach zum Saisonauftakt nicht in die Parade fahren. Die Gastgeber gewannen 2:0. F: Robert Schmitt

Der SC 04 Schwabach erwischt guten Start

1. Spieltag: Neuzugänge von der DJK verhelfen zum perfekten Auftakt gegen Baiersdorf

Als Marco Meier neuer Trainer der U19-Junioren des SC 04 Schwabach geworden ist, stand er vor einer sportlichen Herkulesauf­gabe. Der erst 21-Jährige, nur wenig älter als seine Schützlinge, musste eine völlig neue Mannschaft bilden.

SC 04 Schwabach - Baiersdorfer SV 2:0 (0:0)

Aus dem Kader der vergangenen Saison, der in der Landesliga einen hervorragenden dritten Platz erreicht hatte, standen ihm noch sechs Spieler zur Verfügung. Nimmt man das Auf­taktspiel am Samstag zum Maßstab, hat Meier mit 19 Neuzugängen ganz offensichtlich gute Arbeit geleistet. Das Team fuhr an der Nördlinger Stra­ße einen verdienten 2:0-Erfolg gegen den Baiersdorfer SV ein. Die Torschüt­zen waren Jonas Engelhardt (68.) und Kevin Schwarz (86.).

Meier stammt aus der Nähe Heils­bronns. Der 21-Jährige ist Inhaber der C-Lizenz „Leistungssport“ und studiert Sportmanagement in Treucht­lingen. Er hat die Jugendmannschaf­ten der SpVgg Greuther Fürth durch­laufen und bei der Sp Vgg Ansbach gespielt. Sehr früh dachte er auch über eine Trainerlaufbahn nach und absolvierte den Lizenz-Lehrgang. Bei der Sp Vgg Ansbach betreute er in der jüngst vergangenen Saison das U17-Team, mit dem ihm in der Lan­desliga ein Abschluss auf Platz sechs gelang.

Für sein neues Team ist Meier recht zuversichtlich. Nach sechs Wochen „sehr guter Vorbereitung“ und einem viertägigen Trainingslager in Treucht­lingen ist er überzeugt: „Wir sind eine Mannschaft geworden.“ Spielerisch sieht Meier zwar noch Luft nach oben. „Heute war er erste Spieltag, da ist das kein Wunder“, sagte er nach dem Schlusspfiff. Er hatte aber „eine geschlossene Mannschaftsleistung“ gesehen, „bei der jeder für jeden kämpfte“. Als Saisonziel nennt Meier den Klassenerhalt. „Doch ich bin über­zeugt, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz schaffen können“, sagt er.

Von der DJK zum SC04

Sechs der SC-04-Novizen stammen vom Lokalrivalen DJK Schwabach. Jonas Engelhardt, Sven Weinig, Kevin Kastl, Patrick Freundorfer, Fabian Flühr und Yanick Uschold wechselten von der Huttersbühl- an die Nördlinger Straße. Böses Blut aber, das betonen sie zumindest beim SC 04, gebe es nun nicht zwischen den Lokalrivalen. Nach einem Sich­tungstraining, zu dem die sechs DJK-ler ohne Zutun des SC 04 gekom­men waren, setzten sich die Abtei­lungsleitungen beider Vereine zusam­men und sprachen offen über einen Wechsel der Nachwuchskicker. „Wir haben uns geeinigt, schließlich ist es für die Jungs auch eine große Chan­ce“, sagt Marco Meier. Die U19-Junio­ren der DJK Schwabach treten schließlich lediglich in der Kreisliga an.

Michael Bromberger, neuer Jugend­leiter beim SC 04 Schwabach, sieht in einer Konzentration des begabten Nachwuchses beim SC 04 Schwabach sogar einen Vorteil für den gesamten Schwaba­cher Fußball. „Bestens ausgebildete Junioren­spieler stehen dann auch für Erste Mannschaften anderer Vereine Schwa­bachs zur Verfügung“, sagt Bromberger. Denn das ist ebenfalls ein Ziel des SC 04. „Wir wollen Schwabacher Identität schaffen“, betont der Jugendleiter. Die meis­ten der U19-Junioren stammen aus Schwa­bach oder der unmittel­baren Umgebung.

Andreas Distler, stell­vertretender Fußball-Abteilungsleiter beim SC 04 Schwabach, sieht in einem offenen Um­gang miteinander die Grundlage für faire Spie­lerwechsel. Der Grund­satz: Nie hinter dem Rücken des jeweiligen Vereins. „Das haben wir bei allen 19 so gemacht“, versichert er.

Hauptlieferanten wa­ren neben der DJK Schwabach die Quelle Fürth und die SG 83 Nürnberg-Fürth. Für Distler hat Meier eine Mannschaft mit Charakter und Disziplin zusammenge­stellt, die nicht nur Erfolg in der aktu­ellen Saison haben soll. „Wir bauen auf die Jugend“, sagt Distler nach­drücklich . „Sie muss gut ausgebildet werden, um die nächste Generation zu bilden.“ Meier habe dafür die Basis gelegt. „Umsetzen muss es nun die Mannschaft.“ Das gelang ihr beim ersten Auftritt durchaus ansehnlich. Das Team erspielte sich in einer ausgeglichenen ersten Halbzeit ein großes Chancen­plus (6., 19., 35., 38., 43.), war aber im Abschluss zu unpräzise. Baiersdorf kam zwei Mal gefährlich vor das Tor der Heimelf, wobei Fabian Schmoll einmal in höchster Not einen Meter vor der Linie rettete (14.).

Im zweiten Durchgang war Schwa­bach die absolut spielbestimmende Mannschaft. Unmittelbar nach dem Führungstreffer vergab der SC 04 mehrere Hochkaräter. Das Tor zum 1:0 hatte aber gezeigt, dass die Neulin­ge funktionieren. Vorarbeit Yanick Uschold, Vollstrecker nach herrli­chem Solo gegen zwei Verteidiger Jonas Engelhardt. „Herkules“ hat den jungen neuen Trainer trotzdem noch niemand genannt. Auch wenn das ers­te kleine Stück der Herkules-Aufgabe gemeistert ist.

Schiedsrichter: Johannes Lorenz (Allersberg) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Jonas Engelhardt (68.), 2:0 Kevin Schwarz (89.)

Aufrufe: 08.9.2014, 10:42 Uhr
Robert Schmitt (ST)Autor