SC 04 Schwabach - Baiersdorfer SV 2:0 (0:0)
Aus dem Kader der vergangenen Saison, der in der Landesliga einen hervorragenden dritten Platz erreicht hatte, standen ihm noch sechs Spieler zur Verfügung. Nimmt man das Auftaktspiel am Samstag zum Maßstab, hat Meier mit 19 Neuzugängen ganz offensichtlich gute Arbeit geleistet. Das Team fuhr an der Nördlinger Straße einen verdienten 2:0-Erfolg gegen den Baiersdorfer SV ein. Die Torschützen waren Jonas Engelhardt (68.) und Kevin Schwarz (86.).
Meier stammt aus der Nähe Heilsbronns. Der 21-Jährige ist Inhaber der C-Lizenz „Leistungssport“ und studiert Sportmanagement in Treuchtlingen. Er hat die Jugendmannschaften der SpVgg Greuther Fürth durchlaufen und bei der Sp Vgg Ansbach gespielt. Sehr früh dachte er auch über eine Trainerlaufbahn nach und absolvierte den Lizenz-Lehrgang. Bei der Sp Vgg Ansbach betreute er in der jüngst vergangenen Saison das U17-Team, mit dem ihm in der Landesliga ein Abschluss auf Platz sechs gelang.
Für sein neues Team ist Meier recht zuversichtlich. Nach sechs Wochen „sehr guter Vorbereitung“ und einem viertägigen Trainingslager in Treuchtlingen ist er überzeugt: „Wir sind eine Mannschaft geworden.“ Spielerisch sieht Meier zwar noch Luft nach oben. „Heute war er erste Spieltag, da ist das kein Wunder“, sagte er nach dem Schlusspfiff. Er hatte aber „eine geschlossene Mannschaftsleistung“ gesehen, „bei der jeder für jeden kämpfte“. Als Saisonziel nennt Meier den Klassenerhalt. „Doch ich bin überzeugt, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz schaffen können“, sagt er.
Sechs der SC-04-Novizen stammen vom Lokalrivalen DJK Schwabach. Jonas Engelhardt, Sven Weinig, Kevin Kastl, Patrick Freundorfer, Fabian Flühr und Yanick Uschold wechselten von der Huttersbühl- an die Nördlinger Straße. Böses Blut aber, das betonen sie zumindest beim SC 04, gebe es nun nicht zwischen den Lokalrivalen. Nach einem Sichtungstraining, zu dem die sechs DJK-ler ohne Zutun des SC 04 gekommen waren, setzten sich die Abteilungsleitungen beider Vereine zusammen und sprachen offen über einen Wechsel der Nachwuchskicker. „Wir haben uns geeinigt, schließlich ist es für die Jungs auch eine große Chance“, sagt Marco Meier. Die U19-Junioren der DJK Schwabach treten schließlich lediglich in der Kreisliga an.
Michael Bromberger, neuer Jugendleiter beim SC 04 Schwabach, sieht in einer Konzentration des begabten Nachwuchses beim SC 04 Schwabach sogar einen Vorteil für den gesamten Schwabacher Fußball. „Bestens ausgebildete Juniorenspieler stehen dann auch für Erste Mannschaften anderer Vereine Schwabachs zur Verfügung“, sagt Bromberger. Denn das ist ebenfalls ein Ziel des SC 04. „Wir wollen Schwabacher Identität schaffen“, betont der Jugendleiter. Die meisten der U19-Junioren stammen aus Schwabach oder der unmittelbaren Umgebung.
Andreas Distler, stellvertretender Fußball-Abteilungsleiter beim SC 04 Schwabach, sieht in einem offenen Umgang miteinander die Grundlage für faire Spielerwechsel. Der Grundsatz: Nie hinter dem Rücken des jeweiligen Vereins. „Das haben wir bei allen 19 so gemacht“, versichert er.
Hauptlieferanten waren neben der DJK Schwabach die Quelle Fürth und die SG 83 Nürnberg-Fürth. Für Distler hat Meier eine Mannschaft mit Charakter und Disziplin zusammengestellt, die nicht nur Erfolg in der aktuellen Saison haben soll. „Wir bauen auf die Jugend“, sagt Distler nachdrücklich . „Sie muss gut ausgebildet werden, um die nächste Generation zu bilden.“ Meier habe dafür die Basis gelegt. „Umsetzen muss es nun die Mannschaft.“ Das gelang ihr beim ersten Auftritt durchaus ansehnlich. Das Team erspielte sich in einer ausgeglichenen ersten Halbzeit ein großes Chancenplus (6., 19., 35., 38., 43.), war aber im Abschluss zu unpräzise. Baiersdorf kam zwei Mal gefährlich vor das Tor der Heimelf, wobei Fabian Schmoll einmal in höchster Not einen Meter vor der Linie rettete (14.).
Im zweiten Durchgang war Schwabach die absolut spielbestimmende Mannschaft. Unmittelbar nach dem Führungstreffer vergab der SC 04 mehrere Hochkaräter. Das Tor zum 1:0 hatte aber gezeigt, dass die Neulinge funktionieren. Vorarbeit Yanick Uschold, Vollstrecker nach herrlichem Solo gegen zwei Verteidiger Jonas Engelhardt. „Herkules“ hat den jungen neuen Trainer trotzdem noch niemand genannt. Auch wenn das erste kleine Stück der Herkules-Aufgabe gemeistert ist.
Schiedsrichter: Johannes Lorenz (Allersberg) - Zuschauer: 180
Tore: 1:0 Jonas Engelhardt (68.), 2:0 Kevin Schwarz (89.)