2024-04-24T13:20:38.835Z

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Die Löffinger Offensive strotzt nach 20 Toren in drei Testspielen vor Selbstvertrauen. Treffen die FCL-Angreifer um Benjamin Gaudig auch im Verbandspokal-Heimspiel gegen Titelverteidiger  Rielasingen?  | Foto: Wolfgang Scheu
Die Löffinger Offensive strotzt nach 20 Toren in drei Testspielen vor Selbstvertrauen. Treffen die FCL-Angreifer um Benjamin Gaudig auch im Verbandspokal-Heimspiel gegen Titelverteidiger Rielasingen? | Foto: Wolfgang Scheu

Titelverteidiger Rielasingen tritt in Löffingen an

Schonach möchte erneut Pokalschreck werden +++ FC Neustadt tritt in Überlingen an

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Einsätze im Pokal werden von den Vereinen meist unterschiedlich bewertet: Die einen brennen vor Tatendrang und fiebern den Pokalduellen entgegen, weil in einem Fußballspiel stets alles möglich ist und der krasse Außenseiter den hohen Favoriten rauskegeln kann. Es gibt aber auch Mannschaften, die empfinden das Pokalgeschäft als lästige Pflicht, die lediglich vom Kerngeschäft in der Liga ablenkt. Eine erste verlässliche Standortbestimmung sind die Spiele in der ersten Runde des südbadischen Verbandspokals aber allemal.

FC Überlingen – FC Neustadt (Samstag, 17.30 Uhr).
Die wichtigsten Erkenntnisse nach dem 1:0-Sieg in der Pokal-Qualifikation in Obereschach lauten für den FC Neustadt: Zu null gespielt, gegen den Ball ordentlich gearbeitet und das Selbstvertrauen gestärkt. Maßgeblichen Anteil daran, dass keine Gegentore fielen, hatte Neustadts Torhüter Rick Kiefer. „Er strahlt Ruhe und Souveränität aus. Er tut der Mannschaft gut“, sagt Neustadts Trainer Benjamin Gallmann. Das Weiterkommen ist verdient, der FC Neustadt war das um ein Tor bessere Team. Nur einmal verloren die Blauen die Spielkontrolle, das war kurz nach der Pause. „Da haben wir für 20 Minuten die Ordnung verloren und hatten etwas Glück, als einige Bälle gefährlich durch unseren Strafraum gespielt wurden“, sagt Gallmann. Einziger Kritikpunkt des Trainers: „Nach dem 1:0 durch Sam Samma hätten wir ein zweites und drittes Tor nachlegen müssen.“

Die Pokalaufgabe am Samstag in Überlingen schätzt der Neustädter Coach ähnlich ein wie das Duell in Obereschach: „Das wird ähnlich schwierig und ähnlich intensiv.“ Fabian Papa ist zurück im Kader, Tobias Gutscher und Ranil Weerakkody mussten in Obereschach aufgrund von Verletzungen ausgewechselt werden. Ihr Einsatz am Wochenende ist fraglich. Ungewiss ist ebenso, ob Rick Kiefer von einem Kurzurlaub rechtzeitig zum Spiel zurück ist.

FC Löffingen – FC Rielasingen-Arlen (Sonntag, 17 Uhr).
20 Tore in drei Testspielen hat der FC Löffingen erzielt, die Offensiv-Maschinerie der Rothosen bringt es schon auf beachtlichen Touren. „Ja, offensiv haben wir uns gut präsentiert. Da hat die Mannschaft ihr Potenzial schon aufblitzen lassen“, sagt der neue Löffinger Trainer Tim Heine, „defensiv, in der Arbeit gegen den Ball müssen wir noch besser werden“. Mit der Trainingsbeteiligung und dem Engagement der Spieler in der Vorbereitungsphase ist Heine zufrieden, wo seine Mannschaft leistungsmäßig derzeit steht, darüber könnte das Pokalspiel am Sonntag gegen Rielasingen-Arlen Aufschluss geben. Der Gegner zählt zu den Topteams in der Verbandsliga und kommt als südbadischer Pokal-Titelverteidiger ins Haslachstadion. Heine weiß um die Schwere der Aufgabe: „Rielasingen ist der klare Favorit. Bei uns muss alles passen, wenn wir eine Chance haben wollen.“ Doch auch hier gilt die Regel, dass in 90 (oder 120) Minuten Fußball stets alles möglich ist. Die Löffinger Spieler werden viel laufen müssen in diesem Spiel, weil der Verbandsligist viel Ballbesitz haben wird, das ist Heine klar. „Ich will sehen, dass sich die Mannschaft wehrt. Dass sie nicht nur hinten reinsteht, sondern mutig nach vorne spielt. Ein guter Test ist es auf jeden Fall.“

SG Dettingen-Dingelsdorf – FC 08 Villingen (Sonntag 17 Uhr/Fürstenberg-Sportplatz in Konstanz).
Beim zwei Klassen tiefer spielenden Landesligisten vom Bodensee ist der Rekordpokalsieger aus Villingen klarer Favorit. Alles andere als das Weiterkommen in die dritte Runde wäre eine Sensation. Dass die Nullachter das Team aus der Konstanzer Nachbarschaft unterschätzen, ist kaum anzunehmen – zu ehrgeizig und ambitioniert ist der mehrfache Pokalgewinner mit Blick auf den lukrativen DFB-Pokal. „Wir wollen in dieser Saison wieder versuchen, so weit wie möglich zu kommen“, sagt Geschäftsführer Gaetano Cristilli. Beim FC 08 Villingen läuft es in der Vorbereitung bisher rund. Den jüngsten 9:1-Sieg gegen Denzlingen möchte der vierfache Torschütze Teyfik Ceylan jedoch keinesfalls überbewertet wissen: „Wir sind in der Tat sehr gut in Form, aber die Gegner probieren auch immer das eine oder andere aus. Bei uns ist es zur Zeit so, dass im Training eine sehr hohe Qualität vorhanden ist. Druck und Konkurrenzkampf sind sehr hoch.“ Zu den beiden spanischen Neuzugängen Pablo Gil Sarrion und Cristian Giles Sanchez sagt Ceylan: „Beide bringen sich sehr gut ein, sie haben Qualität und Erfahrung.“ Abwehrspieler Dragan Ovuka fehlt, dafür sind Benedikt Haibt und Daniel Niedermann von einem Belgien-Trip zurück. Ali Günes weilt in seiner türkischen Heimat und bastelt am Trainerschein.

SC Pfullendorf – FC Bad Dürrheim (Freitag, 19.30 Uhr).
Kein Glück hatte der FC Bad Dürrheim bei der Auslosung der ersten Hauptrunde. Die Kurstädter müssen beim Verbandsliga-Absteiger SC Pfullendorf antreten. Da zudem einige wichtige Spieler in der Elf von Trainer Reiner Scheu fehlen, dämpft der Fußball-Lehrer die Erwartungen: „Obwohl wir eine Liga höher spielen, sind wir Außenseiter. Das soll keine Untertreibung, sondern vielmehr eine realistische Einschätzung sein“, so Scheu.

Die Pfullendorfer haben nach dem Verbandsliga-Abstieg die Mannschaft komplett umgekrempelt. Viele Spieler mit höherklassiger Erfahrung wurden verpflichtet, um den Wiederaufstieg in die Verbandsliga zu schaffen. „Da sind Spieler dabei, die in der Ober- oder Verbandsliga überzeugt haben. Zudem hat Pfullendorf in der Vorbereitung durchweg gute Ergebnisse erzielt. Die Mannschaft scheint schon in einer guten Form zu sein“, sagt Scheu. Änderungen gibt es im Tor. Jonas Kapp steht nicht zur Verfügung, sodass Konstantin Leichtle zwischen die Pfosten rückt. Auch Nico Tadic könnte ausfallen. Unklar ist zudem, ob die Kurstädter mit ihren beiden Zugängen Ovtotagba und Gandi aus Togo planen können. Die beiden Aylbewerber wurden nach Esslingen verlegt. „Sie sind nicht mehr greifbar und eine Rückkehr völlig offen“, sagt Scheu.

FC Radolfzell - DJK Villingen (Samstag, 17 Uhr).
Nach dem Sieg in der Qualifikation beim FC Weiler (5:1) muss die DJK Villingen nun beim Verbandsliga-Aufsteiger FC Radolfzell antreten. „Wir sind dankbar, dass wir überhaupt die Qualifikation spielen durften und nun bei einem Verbandsligisten spielen können. Das ist eine tolle Geschichte für uns, auf die wir uns freuen. Als unterklassiger Verein haben wir nichts zu verlieren“, sagt der Villinger Trainer Ralf Hellmer. Eine Verlängerung käme der DJK ungelegen, „denn am Sonntag findet bei uns der Stadtpokal statt. Da müssen wir sechs Spiele zu jeweils 30 Minuten innerhalb von fünf Stunden absolvieren. Das ist ein happiges Programm nach dem Pokalspiel für uns.“

SV Geisingen – FC 07 Furtwangen (Samstag, 17 Uhr).
Erstmals greift der Bezirkspokal-Sieger SV Geisingen in die südbadische Pokalrunde ein. Landesligist FC Furtwangen hat die Qualifikation beim FV Tennenbronn mit einem 3:1-Sieg überstanden. Marijan Tukakovic, Spielertrainer des Bezirksligisten, sieht die Favoritenrolle bei den höherklassig spielenden Gästen. „Doch wir sind stark genug, um wieder hundert Prozent an Leistung abzurufen. Zudem bestreiten wir ein Heimspiel und rechnen uns so durchaus Chancen auf ein Weiterkommen aus“, sagt Tukakovic.

FC Dauchingen – DJK Donaueschingen (Samstag, 17 Uhr).
Eine interessante Aufgabe hat der Bezirksligist FC Dauchingen beim Landesliga-Spitzenteam DJK Donaueschingen vor sich. „Für uns ist klar, dass wir nichts zu verlieren haben. Doch wir wollen uns von unserer besten Seite zeigen und das Spiel so lange wie möglich offen halten“, sagt Trainer Uli Bärman und setzt darauf, dass sich sein Team ordentlich wehrt. „Das muss unser Ziel sein. Was dann unter dem Strich herauskommt, wird sich weisen.

SV Denkingen – FC Schonach (Samstag, 17 Uhr).
Als der FC Schonach vor einem Jahr in die Landesliga aufgestiegen ist, musste der SV Denkingen die Spielklasse verlassen und verpasste als Bezirksliga-Dritter am Bodensee nur knapp die Relegations-Aufstiegsspiele. Der FC Schonach ist der Favorit. Nicht nur, weil die Mannschaft eine Klasse höher spielt als der Gegner, sondern weil Trainer Enrique Blanco es versteht, seine Spieler auf Pokalfights entsprechend einzustimmen. In der vergangenen Pokalsaison warfen die Schonacher einige Verbandsligisten aus dem Wettbewerb – darunter der FC Neustadt und FC Bad Dürrheim – und arbeiteten sich bis ins Halbfinale vor. Erst dort unterlagen sie dem FC Hausen an der Möhlin mit 1:4, der im Finale an Rielasingen-Arlen scheiterte.

Aufrufe: 027.7.2017, 20:30 Uhr
Badische ZeitungAutor