2024-04-19T07:32:36.736Z

Relegation
Aus der Traum von der Landesliga. Der Forstinninger Josef Zander kann es nicht fassen. Foto: stefan rossmann
Aus der Traum von der Landesliga. Der Forstinninger Josef Zander kann es nicht fassen. Foto: stefan rossmann

Forstinning verliert den Kampf um den Aufstieg

In Rosenheim konnte der VfB seine Leistung nicht abrufen

VfB Forstinning – Nach 2:2-Remis im Hinspiel unterliegt VfB Forstinning in Rosenheim mit 0:2 und spielt weiter in der Bezirksliga

Im entscheidenden Moment fehlen dem VfB Forstinning die nötigen Körner für die Landesliga. Was bleibt, ist ein Bezirksliga-Märchen mit Schönheitsfehler.

Die Abenteuerreise Richtung Landesliga ist für den VfB am Pfingstsonntag in Rosenheim zu Ende gegangen. Durch die 0:2-Niederlage im Relegations-Finale gegen die Sportbündler war die dritte neue Fußball-Welt in nur drei Jahren für die Gäste zwar in Sichtweite, letztlich aber (vorerst) unerreichbar.

„Ausschlaggebend war das Hinspiel, in dem wir unsere gute Ausgangsposition verzockt haben“, sagte VfB-Coach Ivica Coric auf den Stufen des Josef-März-Stadions. „Wir haben hier 50 Minuten lang gut mitgehalten, das Spiel bis zum 1:0 offen gestaltet und waren in der ersten Halbzeit phasenweise sogar besser...“ Ein mitgereister Anhänger unterbrach abrupt seine Analyse, um sie sogleich in nur einem Satz zu erübrigen: „Ich muss dir zu einer überragenden Saison gratulieren!“

Daran änderte auch die durchwachsene Abschluss-Partie nichts, die mit viel Gäste-Druck, aber ohne Torgefahr startete. Max Zanders wuchtiger Drehschuss aus 20 Metern beschloss nach 25 Spielminuten die beste Forst-inninger Phase an diesem Tag, die das vorhandene Potenzial nach oben hin durchaus angedeutet hatte. Bis zur Pause versandete der allgemeine Spielfluss merklich. Das Fehlen des im Hinspiel verletzten Hrvoje Plazanic (Außenbandriss) als entscheidendem Ideengeber des VfB wurde gerade mit Wiederbeginn immer deutlicher. Beide Strafräume blieben 20 Minuten lang komplett unberührt, dann schrammte Nico Weismor nur knapp an dem so wichtigen Fosrtinninger Führungstreffer vorbei (66.).

Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung initialisierte schließlich den Nackenschlag für die Coric-Elf. Den folgenden Steilpass hob SBR-Kapitän Christoph Börtschök gekonnt über den tadellosen VfB-Keeper Niklas Weiß hinweg – die Entscheidung. Denn mehr als zwei Distanzschüsse von Max Zander hatten die Gäste nach physisch enorm kräftezehrenden Wochen nicht mehr im Köcher. Das 2:0 per Elfmeter sowie der Platzverweis für Asen Ibishev wegen Schiedsrichterbeleidigung blieben Randnotizen, als sich die enttäuschten VfB-Akteure ihrem roten Fanblock zuwandten. „Steht auf, wenn ihr Forstinning seid“, schallte es ihnen aufmunternd aus den etwa 100 Kehlen des haushohen Stimmungssiegers entgegen.

„Im Moment überwiegt die Traurigkeit“, so Ivica Coric. „Aber Hut ab vor meinen Jungs. Drei Spieler haben Ramadan gemacht, dazu die Verletzungen einzelner Leistungsträger. Jetzt machen wir erstmal drei Wochen Pause.“

Genug Zeit, ein Fußballmärchen zu genießen. Coric trotz aller Enttäuschung: „Wir sind an einem sommerlichen Freitagabend mit unseren Fans nach Ostermünchen gefahren. Bis auf drei Spieler haben alle ihr erstes Bezirksligaspiel überhaupt gemacht und 3:0 gewonnen. Ein Dreivierteljahr später haben wir um die Relegation zur Landesliga gespielt.“

Aufrufe: 06.6.2017, 08:28 Uhr
Ebersberger Zeitung - Julian BetzlAutor