Bereits am Dienstag muss der Neuling im Nachholspiel beim Viertplatzierten SV Heimstetten ein Nachholspiel bestreiten. Wer dort das Team betreut, ist noch offen. Reil, der am 31. Oktober 2015 erstmals verantwortlich an der Seitenlinie in Traunstein stand, ist es jedenfalls nicht. “Im Moment ist alles schwierig für mich. Die Familie steht an erster Stelle, dann kommt der Beruf und erst dann der Fußball. Ich muss Prioritäten setzen”, hatte Reil bereits am Donnerstag wissen lassen. Sportlich besserte sich der Zustand nicht, denn gegen die SpVgg Hankofen-Hailing gab es am Freitagabend im Heimspiel nur ein mageres 2:2-Unentschieden. Der 46 Jahre alte Reil scheint nach seinem Rückzug erleichtert, hegt keinen Groll: “Der Aufstieg war ein tolles Erlebnis. Aber wir haben einige Probleme, das haben die letzten Wochen gezeigt.”
Der Traunsteiner Ex-Coach, der dem Verein unter Umständen in einer anderen Position erhalten bleiben wird, denkt dabei an einige Positionen im Kader, wollte aber keine Baustellen nennen. Kein Geheimnis ist aber, dass die Torwartposition nicht optimal besetzt ist und es da nach dem Weggang von Stammkeeper Issa Ndiaye zum SV Türkgücü-Ataspor München große Probleme gibt. Auch intern hatte es zuletzt Unstimmigkeiten mit dem Sportlichen Leiter und HSV-Chefscout Ludwig Trifellner gegeben, wie Reil einräumte. Immerhin hat Jochen Reil dem jungen Fusionsverein in Südost-Oberbayern den bisher größten Erfolg beschert, hat als Vizemeister der Landesliga Südost den erstmaligen Bayernliga-Aufstieg beschert, was keiner der Vorgänger-Vereine 1. FC Traunstein oder ESV Traunstein geschafft hatte. Reil saß in 73 Punktspielen auf der Trainerbank die Chiemgauer, brachte es dabei auf 29 Siege, 16 Unentschieden, 18 Niederlagen bei 85:69 Toren. Nun wird ein neuer Abschnitt in Traunstein beginnen, was den Trainerposten anbetrifft. Eine Lösung wird sich in Kürze ergeben.