2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der Knoten platzte bei Spelles Torjäger Sascha Wald (l.) gegen Northeim erst nach der Pause. Foto: Doris Leißing
Der Knoten platzte bei Spelles Torjäger Sascha Wald (l.) gegen Northeim erst nach der Pause. Foto: Doris Leißing

Sascha Wald: erst Chancentod, dann Matchwinner

SC Spelle-Venhaus dreht Heimspiel gegen Northeim nach 1:4-Rückstand zum 5:4-Sieg

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Mal hop, mal top - im Fußball kann das alles ganz schnell gehen. Das durfte auch Sascha Wald am Sonntag im Heimspiel des Oberligisten SC Spelle-Venhaus gegen Eintracht Northeim erleben. Nachdem dem Speller Toptorjäger im ersten Durchgang gar nicht geglückt war, schnürte er in der zweiten Halbzeit einen Dreierpack und hatte so maßgeblichen Anteil am 5:4-Sieg des SCSV.

SC Spelle-Venhaus 1946 - FC Eintracht Northeim 5:4
„Ich wollte mich ja schon selber auswechseln lassen. In mir brodelte es“, offenbarte Wald seine Gemütslage nach den ersten 45 Minuten, „aber ich kenne mich. Ich weiß, wenn ein Tor klappt, dann ist das Selbstbewusstsein wieder da. Es war schön, dass es geklappt hat. Im Endeffekt habe ich es mir selber zuzuschreiben, dass ich die drei Tore nicht schon in der ersten Halbzeit gemacht habe.“
Vielleicht war es ja auch sein Glück, dass Spelles Coach Siggi Wolter keinen Stürmer auf der Auswechselbank hatte. „Auch wenn ich zwei oder drei Stürmer draußen gehabt hätte, hätte ich Sascha weiterspielen lassen“, erklärte Wolters, „man muss sich auch selbst aus dem Dreck rausziehen. Er hat gezeigt, dass er das kann, und hat sich selbst belohnt.“
Vom Chancentod zum Matchwinner – das ist nur eine kuriose Geschichte eines verrückten Fußballspiels. Man hätte ja vielleicht ahnen können, dass es unterhaltsam wird gegen Northeim, das im vergangenen Jahr mit 5:4 in Spelle gewonnen hatte. Damals hatten die Gastgeber mit 0:4 zurückgelegen, kamen auf 3:4 heran, standen aber am Ende doch mit leeren Händen da.
Diesmal war es ähnlich. Zwar gingen die Hausherren durch einen Treffer von Steffen Menke mit 1:0 in Führung (19.), doch zu dem Zeitpunkt hätte Spelle schon höher führen können, ja sogar müssen. Die ersten beiden Großchancen vergaben Wald und Torben Stegemann. Bis dahin hatte Northeim zwar schon gut gespielt, war aber nicht gefährlich vor das Speller Tor gekommen. Das änderte sich kurz nach dem 1:0, das eigentlich für Sicherheit bei den Spellern hätte sorgen sollen. Stattdessen häuften sich die Fehler in der Defensive, die Northeim zweimal bestrafte. So führten die Gäste zur Pause mit 2:1, weil Wald und Menke weitere Torchancen ausließen.
Als es nach 67 Minuten 4:1 für Northeim stand, schien die Partie gelaufen. Denkste! Innerhalb von zwölf Minuten kam Spelle zurück. Er drückte Christoph Röttger eine Freistoßflanke von Wald mit dem Kopf über die Linie. Danach platzte bei Wald endlich der Knoten, als er nach Zuspiel von Christoph Ahrens mit links abzog. Mit neuem Selbstvertrauen haute der 24-Jährige nur 120 Sekunden später einen Freistoß aus 16 Metern in die Maschen und war wiederum drei Minuten später noch einmal erfolgreicher Abnehmer eines Zuspiels von Ahrens.
Danach hätte Stefan Raming-Freesen die Führung ausbauen können, scheiterte aber an Northeims Keeper Moritz Köhler (90.+1). So mussten die Speller noch einmal zittern, als Keeper Michael Gellhaus einen gut platzierten Kopfball von Melvin Zimmermann aus der linken unteren Torecke fischte.


Schiedsrichter: Bruno Brito da Rocha (TSV Heidenau) - Zuschauer: k.A.
Tore: 1:0 Steffen Menke (19.), 1:1 Nils Hillemann (26.), 1:2 Nils Hillemann (41.), 1:3 Melvin Zimmermann (51.), 1:4 Yurgen Salfeld (67. Foulelfmeter), 2:4 Christoph Röttger (69.), 3:4 Sascha Wald (73.), 4:4 Sascha Wald (75.), 5:4 Sascha Wald (79.)

Aufrufe: 016.8.2015, 21:47 Uhr
Mirko NordmannAutor