2024-05-10T08:19:16.237Z

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Trug sich wie seine beiden Brüder in die Torschützenliste ein: Daniele Sanso (rechts) | Archivfoto: Benedikt Hecht
Trug sich wie seine beiden Brüder in die Torschützenliste ein: Daniele Sanso (rechts) | Archivfoto: Benedikt Hecht

Sanso-Brüder düpieren Oberried

Nordweil/Wagenstadt holt vor 350 Zuschauern im Derby ein 0:2 auf +++ Kirchzarten gelingt die Revanche gegen Bahlingen

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Ausgerechnet vor dem Gipfeltreffen gegen Kirchzarten hat Tabellenführer Wasser-Kollmarsreute die erste Niederlage im Jahr 2016 erlitten. Beim VfR Merzhausen stolperte die Mannschaft von Thomas Reger mit 2:3. Verfolger Kirchzarten landete dagegen einen 4:2-Heimsieg über das Bahlinger Förderteam und rückte bis auf einen Punkt an den ersten Rang heran. Der FC Neuenburg tauschte dank der Punkteteilung mit Heimbach die Plätze mit den Sportfreunden Oberried – die Dreisamtäler stehen nun auf dem ersten Abstiegsrang.

Dämpfer für den Spitzenreiter
„Wir haben das Spielsystem, das Wasser-Kollmarsreute so erfolgreich macht, gut verhindert“, sagte Uli Lehmann, der Trainer des VfR Merzhausen, nach dem 3:2-Heimsieg über den Spitzenreiter. „Vieles konnte bereits im Aufbau unterbunden werden. In den ersten sechzig Minuten haben wir sehr gutes Konterspiel gezeigt, nur zuletzt hat uns etwas die Entschlussfreude gefehlt.“ Die Hexentäler fanden schnell in die Partie; Frederik Pfender erzielte mit dem Hinterkopf die Führung. Mit einem Doppelschlag gleich nach Wiederanpfiff schien der VfR auf die Siegerstraße einzubiegen. Die Gäste waren von dem 0:3-Rückstand sichtlich geschockt, ihr Elan war verschwunden. Doch als Noel Stolp im Nachsetzen auf 3:1 verkürzte, wurden neue Kräfte geweckt. In der 83. Minute wurde Jens Bohnenberger im Merzhausener Strafraum gefällt. Stolp trat zum fälligen Elfmeter an, Torwart Philip Ahl parierte, aber Stolp vollendete im Nachschuss zum 3:2. In der Schlussphase hatte Wasser-Kollmarsreute gute Chancen zum 3:3. Erst verpasste Timo Schellinger eine Eckballhereingabe um Zentimeter, dann köpfte Michael Rieger nach einem Eckstoß den Ball genau auf Ahl. „Wir haben unsere Aufholjagd zu spät gestartet“, befand Thomas Reger. „Ein 0:3 kann man eben nicht immer drehen. Wir haben auf vielen Positionen nicht das gebracht, was wir können. Das müssen wir schlucken. Vielleicht war es ein Dämpfer zur richtigen Zeit – eine Woche vor dem Spitzenduell gegen Kirchzarten!“


Kirchzarten nimmt Revanche

Das Hinspiel in Bahlingen endete für den SV Kirchzarten mit einer 1:2-Niederlage. Nun glückte der Mannschaft von Dylan Bamarni und Maxhun Haxhija eine eindrucksvolle Revanche: Mit 4:2 wurden die Kaiserstühler nach Hause geschickt. „Der Sieg der Kirchzartener ist unumstritten“, gab Gästetrainer René Labusch zu Protokoll. „Wir hatten uns vorgenommen, defensiv gut zu stehen, aber nach unserer Führung haben wir uns wohl etwas zu sehr auf die Defensive konzentriert.“ SVK-Torjäger Axel Damjanov drehte das 0:1 zum 2:1-Pausenstand. Einen missglückten Rückpass der Bahlinger nutzte Nino Tumminaro zum 3:1, und Uwe Damjanov erhöhte fünf Minuten später auf 4:1. „Danach hat Kirchzarten etwas zurückgeschaltet, und dadurch sind wir wieder zu Chancen gekommen“, sagte Labusch. Doch mehr als das 4:2 durch den eingewechselten Delil Özcan sprang nicht mehr heraus. „Das Ergebnis ging in Ordnung, aber es ist ein Tor zu hoch ausgefallen“, so der BSC-Coach. SVK-Trainer Dylan Bamarni geriet ins Schwärmen: „Es war eine Klasseleistung von uns! Wir haben uns Chancen über die Flügel und durch Standards erarbeitet und haben in der zweiten Halbzeit einfach konzentriert weitergearbeitet. Und alle haben auch sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Mit dem Sieg haben wir gute Voraussetzungen für das Spitzenduell geschaffen, und wir haben Dottingen auf acht Punkte distanziert.“


Neuenburg wieder auf dem Nichtabstiegsplatz

Mit dem 1:1 gegen den SV Heimbach setzte sich Neuenburg auf den Nichtabstiegsplatz 15. „Trotz der guten Platzbedingungen stand das Spiel fußballerisch auf keinem hohen Niveau“, berichtete SVH-Trainer Mario Rombach. Sein Team ging durch einen an Tobias Löffler verschuldeten Foulelfmeter in Führung, musste aber zwei Minuten vor der Pause den Ausgleich hinnehmen. „Das 1:1 war in der Entstehung blöd“, fand Rombach. „Der Angriff von Neuenburg lief über die rechte Seite, aber einer unserer Spieler hat im Zentrum ein Foul begangen, also ohne einen Kampf um den Ball, und daraus ist der Freistoß zum 1:1 resultiert. Danach hatte Neuenburg bis zur Pause Oberwasser.“ Die zweite Halbzeit sei „ein komisches Spiel“ gewesen, so Rombach. Ein offener Schlagabtausch ohne hochkarätige Einschussmöglichkeiten. „Am Ende war es ein gerechtes Remis.“


Vier Tore von drei Sansos

Die Brüder Sanso trugen sich beim Spiel zwischen Gundelfingen/Wildtal und Oberried geschlossen in die Torschützenliste ein. Nach drei Minuten brachte Riccardo die Gundelfinger in Führung, kurz vor der Pause erhöhte Daniele auf 2:0. Mit einer Volleyabnahme traf wiederum Riccardo zum 3:0. Für den 4:0-Endstand sorgte schließlich Raffaele in der Schlussminute. Während Gästetrainer Raffaele Maggiore die Leistung seiner Mannschaft nicht kommentieren mochte, zeigte sich der Gundelfinger Coach Marc Mitterer äußerst zufrieden mit dem Auftritt: „Wir hatten unter der Woche das Thema, dass wir dringend wieder in den Kampfmodus finden sollten, dass wir wieder mehr Leidenschaft und Engagement zeigen müssen. Und das haben wir nun über neunzig Minuten getan und waren sehr effektiv.“ Wichtiger Rückhalt war Jens Horn, der sich zwischen die Pfosten stellte und mit seiner „souveränen Ausstrahlung“ (Mitterer) für Sicherheit im Team sorgte. „Jens hat sicher seit zehn Jahren nicht mehr im Tor gestanden“, erinnerte Mitterer. Das Torwartproblem war für die Gundelfinger entstanden, da sich sowohl Stammkeeper Max Zortel als auch der dritte Torwart Stefan Döhring in den vorigen Spielen Verletzungen zuzogen und Ingo Schleif nach der 1:4-Niederlage in Kirchzarten derzeit eine Rotsperre abbrummt. Auch wenn die Oberrieder kaum hochkarätige Chancen verbuchen konnten, durfte sich Jens Horn doch auszeichnen: In der 20. Minute parierte er sowohl gegen Maurizio Maggiore als auch gegen Tobias Specht.

Kartenflut in Sasbach: Ruf nimmt Referee in Schutz
Der FV Sasbach erlitt gegen Prechtal/Oberprechtal eine deftige 0:7-Heimniederlage. Noch schlimmer für die kommenden Spiele dürften aber die drei Feldverweise samt folgenden Sperren gegen Nico Trogus und Patrick Fichter (beide Gelb-Rot) und Rotsünder Jeremy Reibel wiegen. Hat sich Schiedsrichter Marvin Holdermann von den emotionalen Reaktionen der Zuschauer beeinflussen lassen, wie insbesondere nach der umstrittenen Roten Karte gegen Reibel vermutet wurde? Daniel Ruf, der Prechtäler Spielertrainer, nimmt den Unparteiischen in Schutz: „Ich kann dem Spieler keine Absicht unterstellen, aber er hat mich gefoult und mich im Fallen nochmals am Kopf getroffen. Der Schiedsrichter hat das als schweres Foul gewertet. Aber ein 0:7 spricht eine klare Sprache, da braucht man nicht die Leistung des Schiedsrichters in den Vordergrund stellen.“ Seine Mannschaft habe die Herausforderung auf schwierigen Bodenverhältnissen angenommen: „Natürlich gab es auf dem Platz viele Fehlpässe, aber wir sind forsch aufgetreten und waren über neunzig Minuten das bessere Team.“ Aus einer starken Elf ragten Daniel Blum und David Storz heraus, die zusammen fünf der sieben Treffer erzielten.

Nordweil/Wagenstadt holt 0:2 im Derby auf
Claudio Braun, der Trainer des Aufsteigers Nordweil/Wagenstadt, war zufrieden mit dem 2:2 beim Derby in Freiamt vor über 350 Zuschauern. Dabei hätte er sogar einem möglichen Sieg hinterhertrauern können. „Wir hatten vielleicht zum Schluss ein kleines Chancenplus“, sagte er. „Wobei man allerdings sehen muss, dass ein paar Konter von Freiamt-Ottoschwanden wegen Abseits ins Leere gelaufen sind. Und in einem Fall war ich mir darüber gar nicht so sicher.“ Seine Mannschaft hatte in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel gefunden, dieser Abschnitt ging klar an die Platzherren. Braun: „Wir hatten wahrscheinlich eine kleine Blockade im Kopf, und Freiamt hat uns den Schneid abgekauft.“ Und gerade, als die Gäste hofften, lediglich mit einem Ein-Tore-Rückstand in die Pause gehen zu dürfen, erzielte Mario Reinbold das 2:0, „zehn Sekunden vor der Halbzeit“ (Braun). In den zweiten 45 Minuten fand die SG Nordweil/Wagenstadt zu ihren Tugenden zurück. „Es war auch eine Willenssache“, sagte Braun. Der eingewechselte Daniel Wujan hätte für frischen Wind gesorgt. „Die Jungs haben alles abgeschüttelt und befreit aufgespielt. Es war klar, wenn uns der Anschluss gelingt, wird’s richtig spannend.“ Nach Manuel Herrs Eigentor zum 2:1 war es Theo Brand, der den 2:2-Endstand erzielte.

Aufrufe: 014.3.2016, 18:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor