2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligavorschau
Mittelfeldspieler Sebastian Schaller (r.) muss mit dem FV Illertissen zum Saisonauftakt gleich bei den spielstarken Bayern ran. Foto: Rudi Apprich
Mittelfeldspieler Sebastian Schaller (r.) muss mit dem FV Illertissen zum Saisonauftakt gleich bei den spielstarken Bayern ran. Foto: Rudi Apprich
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Saisonstart für den FV Illertissen

FV Illertissen startet mit Ladehemmung in die Saison

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Nach kurzer Erholungspause steht den ziemlich runderneuerten Fußballern des FV Illertissen eine lange Saison in der bayerischen Regionalliga bevor. Am Sonntag (14 Uhr) geht’s beim FC Bayern II los.

Trotz der 0:3-Niederlage am vergangenen Mittwoch gegen den Bundesligisten FC Augsburg hat die Vorstellung der Fußballer des FV Illertissen vor 2000 Zuschauern im Vöhlinstadion gestimmt. Die gelungene Generalprobe vor dem Ernstfall des Starts in die neue Saison der bayerischen Regionalliga am Sonntag (14 Uhr) beim FC Bayern II sollte Zuversicht geben. Denn die Mannschaft von Trainer Holger Bachthaler, die die zurückliegende Spielrunde auf einem vorzüglichen fünften Tabellenplatz abschloss, hat einen gewaltigen personellen Umbruch vollziehen müssen. Neun Spieler - darunter eine Reihe von Routiniers und Stammspielern - haben den Illertalern Adieu gesagt.

"Durch den Abgang dieser Leute haben wir die Erfahrung von rund 900 Regionalligaspielen eingebüßt", stellt Bachthaler nüchtern fest. Dies könnte sich beim FV Illertissen, der in den bislang vier Regionalliga-Jahren immer souverän einen einstelligen Abschlussplatz geschafft hatte, im Verlauf des Spieljahres noch als Pferdefuß erweisen.

Trotz der Verpflichtung von bislang sieben Neuzugängen, von denen allerdings nur die Spieler Daniel Lang (Stuttgarter Kickers), Michael Geldhauser (FC Memmingen) und Benedikt Krug (SV Rain) über Regionalliga-Erfahrung verfügen, müssen die Illertisser in der Breite über einen Qualitätsverlust hinwegkommen. "Wir sind zwar von der Qualität der einzelnen Neuen überzeugt, gehen aber mit keiner gewachsenen Mannschaft in die neue Saison", hat Bachthaler erkannt. Dafür war schon die Vorbereitungszeit von nur gut vier Wochen viel zu wenig. "Für die Integration der neuen Spieler war das Vorbereitungs-Zeitfenster natürlich viel zu klein", beklagt der Fußball-Lehrer, der derzeit vor allem in der bislang geringen Durchschlagskraft an der vordersten Front das Hauptproblem sieht.

Die Abläufe klappen noch nicht so, wie es sich der Trainer wünscht, Automatismen müssen erst noch erarbeitet werden. So haben die Illertisser beim Kräftemessen mit den Augsburgern durchaus einige sehenswerte Konter und Angriffe gefahren, bei denen man aber nicht zum Abschluss gekommen ist. Unter anderem auch deshalb, weil der finale Pass nicht angekommen ist.

Deshalb macht Bachthaler, der mit seinem bewährten Assistenten Herbert Sailer das Bestmögliche aus seinem Kader herauszuholen versucht, auch keine konkreten Angaben zur Saison-Zielsetzung. "Wir müssen sehen, dass wir mit guten Ergebnissen in die Runde starten und anfangs möglichst viel Punkte sammeln." Denn für völlig ausgeschlossen hält es Bachthaler nicht, dass seine runderneuerte und stark verjüngte Mannschaft bei der sich immer stärker präsentierenden bayerischen Regionalliga erstmals auch in den Kampf gegen den Abstieg verwickelt werden könnte.

Nicht ohne Sorge schauen die Illertaler auf die Konkurrenz. Wacker Burghausen und die SpVgg Unterhaching - diesen beiden Teams wird am ehesten der Titel zugetraut - haben personell ebenso gewaltig aufgerüstet wie der FC Schweinfurt 05, der sein Dasein als ewiger Abstiegskandidat gründlich satt hat.

Natürlich sind auch die Reserven der Profiklubs sehr zu beachten - vor allem die Münchner Teams vom FC Bayern und TSV 1860, die ganz vorne zu erwarten sind. Im Grünwalder Stadion, beim Mitfavoriten FC Bayern II, müssen sich die Illertisser nun erstmals beweisen. Bei der Elf des alten und neuen Bayern-Trainers Heiko Vogel werden sie schonungslos auf Herz und Nieren geprüft. Da die jüngste Partie gegen Augsburg ohne Blessuren überstanden wurde, kann der FVI personell ganz aus dem Vollen schöpfen.

Bestes Amateurteam darf im DFB-Pokal ran

Liga Die bayerische Fußball-Regionalliga umfasst wie bisher 18 Mannschaften. Fünf Teams sind Reserven von Profiklubs. Neu sind die Aufsteiger SpVgg Bayern Hof, SV Seligenporten, TSV 1860 Rosenheim und der VfR Garching. Abgestiegen sind Viktoria Aschaffenburg, der FC Amberg und der TSV Rain/Lech. Meister SSV Jahn Regensburg ist in die Dritte Liga aufgestiegen. Nur der Meister 2016/17 darf an den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga teilnehmen. Die bestplatzierte Amateurmannschaft hat die Startberechtigung beim DFB-Pokal.

Bislang sieben Spieler hat der FV Illertissen bei seinen neun Abgängen an Land gezogen. Da Torwart Patrick Rösch, Studienplatz in Berlin, nur bis September dabei sein kann, wird ein neuer Torspieler gesucht. Ebenso noch ein weiterer Spieler für die Mittelfeldreihe. jb

Aufrufe: 016.7.2016, 09:09 Uhr
Südwestpresse / JOCHEN BAISCHAutor