2024-04-24T13:20:38.835Z

Team Rückblick

Saisonrückblick Damen Landesliga + Bezirksliga 2018/2019

Die drei in der Landes- und Bezirksliga startenden Frauenteams spielten eine starke Saison.

SV Ottbergen-Bruchhausen und Phönix Höxter kommen als Dritter und Vierter ins Ziel. Kollerbeck schließt mit Platz sechs ab.

Phönix Höxter

Die Fußball Damen von Phönix Höxter beendeten ihre erste Landesliga-Saison auf einem tollen vierten Tabellenplatz. Diese außerordentliche Leistung feierten die Damen auf der obligatorischen Mannschaftsfahrt nochmal ausgiebig. Trainer Philipp Müller, der mit Sascha Zeisberg das Team coacht, blickte sehr zufrieden auf ein abwechslungsreiches Landesligajahr zurück. „Von Beginn an war es unser Ziel, die Liga zu halten. Das wir das so frühzeitig geschafft haben und uns dann nach oben herangekämpft haben, ist ein riesiger Erfolg. Ein Lob und Dank an das Team und an alle die mitgeholfen haben, dieses tolle Ergebnis möglich zu machen.“

Im August 2018 begann für die Höxteranerinnen das Abenteuer Landesliga. Gleich zu Beginn musste Phönix viel Lehrgeld zahlen. Der Saisonauftakt gegen abgezockte Thülenerinnen ging mit 1:4 mächtig daneben. „Der Lernprozess hat aber recht schnell eingesetzt und wir haben uns in der neuen Liga schnell akklimatisiert. Die Siege gegen Asemissen, Donop-Vossheide, Langenheide und das leidenschaftliche 5:4 in Herford haben uns neues Selbstvertrauen gegeben. Die Niederlagen gegen die beiden später Erstplatzierten Gütersloh und Werther waren indirekt einkalkuliert und hier haben wir gesehen, wo es uns noch fehlt;“ so Müllers Einschätzung zum weiteren Verlauf der Hinrunde.
Die große Wende wurde durch den Sieg gegen den Kreisrivalen Ottbergen-Bruchhausen (2:1) eingeleitet. „Da haben wir gezeigt, was mit viel Herz, Leidenschaft und unbändigem Willen möglich ist. Beflügelt von diesem Derbysieg haben wir noch einmal eine Serie gestartet bis zur Winterpause vier Mal gewonnen und in Enger ein Remis erkämpft;“ betrachtete Müller die Partie gegen Ottbergen-Bruchhausen als das Highlight des erfolgreichen Herbstes. Neben diesem Spiel zeigten die Höxteranerinnen im Heimspiel gegen Hövelhof (4:0) mit echtem Powerfußball ihre wohl beste Saisonleistung. Die Rückrunde trieb dem Phönix-Trainerteam zunächst Sorgenfalten auf die Stirn. Durch Verletzungen von Jana Leuchtmann und Hannah Fischer und weitere zeitweilige Ausfälle schrumpfte der Kader auf zwischenzeitlich nur noch vierzehn Spielerinnen zusammen. „Was dann folgte und wie die Mannschaft einige Nackenschläge verkraftete, war einfach nur noch großartig. Im ersten Rückrundenspiel in Langenheide haben wir die Partie nach zweimaligem Rückstand noch in einen 4:2 Sieg umgeändert. Das hatte Symbolcharakter;“ zollte Müller seiner Elf höchstes Lob. In der Folge lief die Rückrunde weiter wie eine Berg und Talfahrt. Die wichtigen Spiele gegen die direkten Konkurrenten entschied Phönix Höxter aber alle für sich. Der Last-Minute-Sieg gegen Herford (3:2) ging ebenso in die Kategorie Willensleistung ein wie der Erfolg in Hövelhof (4:2). Kristin Müller, Valentina Gröne, Noelle Heiber und die überragende Torhüterin Rike Rauchmann avancierten hier zu den Matchwinnerinnen. Siege gegen Sennelager, Stirpe und Enger sicherten letztendlich den vierten Tabellenplatz. „Dieses Team steht wie kein zweites füreinander ein, das hat die Saison bewiesen.Verletzungsbedinge Ausfälle wurden durch Wille und Leidenschaft, aber auch die Unterstützung aus der eigenen Nachwuchsschmiede aufgefangen. Hier gilt der Dank an Holger Fischer, Gerrit Mende und Maik Schröder für die gute Zusammenarbeit;“ konnte sich Müller auf die gute Arbeit im Unterbau verlassen.

Insgesamt zeigte das Phönix-Team eine geschlossene Mannschaftsleistung und überzeugte in allen Mannschaftsteilen. Die Achse über Rauchmann, Föst, Aarents, Berdin, Müller und Busch wurde perfekt ergänzt durch Hüttig, Fischer und Mende. „Teresa Beyer im zentralen Mittelfeld, die Flügelzange Leuchtmann – Gröne, und Wentker und Meyer als Rollenspielerinnen waren ebenso wichtig für das Teamgefüge. Die großen Talente Noelle Heiber, Chantal Meier sowie die B-Mädels J. Fischer, Gießmann, Augustin und Rode haben sich beispiellos in die Mannschaft eingefügt und schon jetzt ihre Qualitäten unter Beweis gestellt;“ so Müller charakterisierend.
Für die kommende Serie haben sich die Höxteranerinnen wieder mächtig etwas vorgenommen. „Mit Jennifer Smith, Laura Fredriksdotter, Cora Schell und weiteren Zugängen aus der B-Jugend haben wir den Kader gut ergänzt. Wir schauen uns aber weiter nach Verstärkungen um. Der Abgang von Jana Leuchtmann ist zwar schmerzlich, doch ich denke, wir werden das auffangen. Das zweite Landesligajahr wird schwerer, da uns die Gegner jetzt kennen und nicht mehr unterschätzen. Wir werden aber wieder den Druck vom Team fernhalten und versuchen, so schnell wie möglich genug Punkte zu holen. Anfang Juli werden wir mit der Vorbereitung beginnen und die Grundlagen für den Saisonauftakt Mitte August schaffen;“ blickte Müller schon einmal voraus.

SV Ottbergen-Bruchhausen

Der SV Ottbergen-Bruchhausen konnte sich sogar noch einen Platz vor Phönix Höxter auf Rang drei platzieren. Daneben verteidigten die Ottbergerinnen durch den Erfolg gegen Kollerbeck den Kreispokal und qualifizierten sich dadurch erneut für den Westfalenpokal. Trainer Manuel Bohnert konnte deshalb ein positives Fazit der abgelaufenen Saison ziehen. „Wir haben insgesamt eine gute Serie gespielt. In der Hinrunde sind wir an die Spitze vorgerückt. Leider haben wir zu Beginn der Rückrunde vier Niederlagen in Folge kassiert und sind etwas abgefallen. Wir haben uns aber wieder zurückgekämpft und zum Schluss acht Partien in Folge gewonnen und im letzten Spiel gegen den feststehenden Aufsteiger FSV Gütersloh unentschieden gespielt. Das war schon eine beeindruckende Serie, ein großes Lob an meine Mannschaft. Ohne die verlorenen Zähler zu Rückrundenbeginn hätten wir wohl oben gestanden, doch jetzt nehmen wir wieder einen neuen Anlauf.“ In der Hinrunde gewannen die Ottbergerinnen ihre ersten beiden Partien, verloren danach aber gegen Werther (0:1), wo sie die klar bessere Mannschaft waren. Es folgten vier Siege, doch im Oktober hatte die Bohnert-Elf mit zwei Niederlagen in Folge ihr kleines Tief. „Gegen Enger waren wir auch feldüberlegen. Gegen Phönix Höxter haben wir unser schlechtestes Spiel der Hinrunde gespielt und hätten es aufgrund des Chancenplus trotzdem gewinnen müssen. Die Punktverluste waren ärgerlich und besonders nach dem 1:2 in Höxter mussten wir uns zusammensetzen und haben einige Dinge analysiert. Der Rest der Hinrunde war dann bis zur Winterpause mit vier Siegen am Stück wieder sehr positiv, durch die wir uns eine gute Ausgangslage erspielt haben;“ zog Bohnert ein zufriedenes Fazit der Hinrunde. Mit dem neuen Jahr begannen dann aber erst einmal die Probleme. „Wir hatten aufgrund des schlechten Wetters und der tiefen Platzverhältnisse keine gute Vorbereitung. Wir sind fast ohne Freilufttraining in die ersten Spiele gestartet, die dann prompt verloren gingen;“ trauerte Bohnert dem misslungenen Start in die Rückrunde hinterher. Vier Niederlagen, die dazu gegen Werther (0:5) und Stirpe (2:8) recht deftig ausfielen, kassierten die Ottbergerinnen in Folge und jetzt war es wieder an der Zeit etwas zu ändern. „Wir hatten uns schon in der Winterpause einiges ausgedacht, doch spätestens nach dem Stirpe-Spiel war es an der Zeit, diese Änderungen auch endgültig in Angriff zu nehmen;“ nahm Bohnert einige Umstellungen vor. Die machten sich positiv bemerkbar und so blieb der SV bis zum Saisonende ohne Niederlage. Acht Siege und ein Remis gegen Meister Gütersloh zum Abschluss sorgten noch für den Sprung auf Platz drei. „Wir haben Julia Oebbeke auf die Sechs neben Lena Butterwegge gestellt. Dort hat sie wesentlich effektiver agiert und wieder zu ihrer alten Stärke und Sicherheit gefunden“. Mariela Oebbeke wurde ins Sturmzentrum beordert und das hat sie mit Toren zurückgezahlt. Mit 28 Toren wurde sie Torschützenkönigin und holte diese Trophäe nach Ottbergen. „Hinter ihr hat Pia Wiedenbruch auf der Zehn gespielt und die offensive Flexibilität erhöht;“ so Bohnert zu seinen erfolgreichen Änderungen. In der Defensive fiel Torhüterin Carolin Böttcher wegen einer Bandscheibenverletzung eine Zeit lang aus, wurde aber von Kristina Künemund und Svea Hillebrandt gut vertreten. Nach dem verlorenen Spiel in Stirpe war Böttcher wieder da und verlieh ihren Vorderleuten wieder Stabilität. Insgesamt stellten die Ottbergerinnen die drittbeste Abwehr und mit 78 Toren die beste Offensive der Liga. „Es sind aber nicht nur die einzelnen Mannschaftsteile, die funktionieren müssen. Das gesamte Mannschaftsgefüge muss stimmen. Zum Ende hin hat sich die Mannschaft zerrissen und guten und erfolgreichen Fußball gezeigt. Wir müssen als Mannschaft harmonieren, nur dann können wir auch erfolgreich sein;“ baut Bohnert auf ein komplett harmonierendes Team. In der Rückrunde konnte sich Bohnert auch auf seinen Nachwuchs verlassen. „Mit Amelie Saalfeld und Patrice und Svea Hillebrand haben wir sehr talentierte Spielerinnen aus der U17 bekommen, die der Mannschaft weitergeholfen haben. Sie haben den Sprung geschafft und wir bauen weiter auf die Jugend;“ will Bohnert seinen erfolgreichen Jugendstil fortsetzen.

Für die neue Serie hat Bohnert noch keine Neuzugänge oder Abgänge zu vermelden. „Wir sind aber in konstruktiven Gesprächen. Insgesamt haben wir aber auch ein funktionierendes Team, mit dem wir einiges erreichen können;“ baut Bohnert auf eine eingeschworene Einheit.

SV Kollerbeck (Bezirksliga)

Der SV Kollerbeck kam in der Bezirksliga als Tabellensechster ins Ziel. Das größte Spiel machten die Kollerbeckerinnen aber erst nach Saisonende. Im Kreispokalfinale unterlag der SV dem scheinbar übermächtigen Landesligisten SV Ottbergen-Bruchhausen nach hartem Kampf und Verlängerung 3:4. „Wir haben da ein Riesenspiel geboten. Das war ein echtes Highlight. Wir können stolz sein und auf ein erfolgreiches Fußballjahr zurückblicken;“ war Trainer Uwe Lindow zurecht stolz auf seine Mannschaft. Die Hinrunde hatte Kollerbeck auf dem vierten Platz abgeschlossen. Acht Siege und fünf Niederlagen standen zu Buche. In der Rückrunde holte der SV Kollerbeck sechszehn Punkte. Fünf Siege, das einzige Remis gegen den FC Doniop-Vossheide II (2:2) und sieben Niederlagen wurden erreicht. Allein vier Siege in Folge konnte Kollerbeck von Ende März bis Mitte April feiern. Die Tordifferenz war letztendlich mit 59:60 Toren knapp negativ. In der Torjägerinnenliste konnten sich zwei Kollerbeckerinnen im Spitzenfeld platzieren. Marie Briesgies (25) und Karina Niemann (21) trafen für den SV Kollerbeck am besten und sorgten dafür, dass die Lindow-Elf eine sorgenfreie Saison spielen konnte. Der Abstand zu den Abstiegsplätzen konnte von Beginn an mit mächtigem Abstand gehalten werden und der Blick richtete sich eher nach oben als nach unten. Auch im nächsten Jahr wollen die Kollerbeckerinnen wieder eine gute Rolle in der Bezirksliga spielen. Der Kader dafür ist vorhanden und soll möglichst noch weiter ausgebaut werden. „In der Abwehr müssen wir noch etwas machen, denn da müssen wir uns noch verbessern. Wir haben da zu viele Gegentore bekommen. In der Offensive müssen wir noch mehr an der Torgefahr arbeiten und die Tore auf mehr Schultern verteilen. Sonst passt schon vieles;“ gab Uwe Lindow seine Änderungswünsche bekannt.

Aufrufe: 016.6.2019, 17:00 Uhr
Frank NeinaßAutor