2024-04-15T13:50:30.002Z

Allgemeines

Saisonabbruch »die allerletzte Option«

In einem Webinar diskutierte die BFV-Spitze das weitere Vorgehen in der Krise +++ Finanzielle Hilfe für Vereine sei nicht umsetzbar

In einem Info-Webinar hat der Bayerische Fußballverband (BFV) Informationen zu den Herausforderungen gegeben, die im Zuge der Covid-19-Pandemie auch auf den bayerischen Amateurfußball unausweichlich zukommen werden und bereits bestehen. Die Botschaft des Verbands lautet: Wir kümmern uns und wappnen uns für alle möglichen Szenarien – finanzielle Hilfe wird es aber nicht geben! Wir haben für euch die wichtigste Aussagen zusammengetragen:

BFV-Präsident Rainer Koch über...

... die bisherigen Entscheidungen des BFV: „Es geht darum, die Krise zu managen. Und an dieser Stelle sind wir gut beraten, das so zu tun, wie die Politik: Es geht nicht anders, als von Tag zu Tag zu denken, weil täglich neue Herausforderungen auf uns warten. Wer heute Podcasts von vor ein paar Wochen anhört, der merkt schnell, dass viele Aussagen schon längst wieder überholt sind. Dass wir den Spielbetrieb zunächst „nur“ bis 23. März ausgesetzt haben, hatte nichts mit Zögerlichkeit oder einem Schlingerkurs zu tun. Wir wissen nicht, wann wieder Fußball gespielt werden kann. Das weiß zum aktuellen Zeitpunkt niemand.“


... mögliche Szenarien zur Fortsetzung des Spielbetriebs:
„Wir brauchen keine Spekulationen oder Was, Wäre, Wenn-Thesen. Viele Fragen lassen sich heute noch gar nicht beantworten. Denn solch eine Krise hat unser Land noch nicht erlebt, es gibt keine Erfahrungen, wie damit umzugehen ist. Natürlich arbeiten wir bereits an sämtlichen Szenarien: vom Abbruch der Saison bis zu einer schnellen Fortsetzung oder einem Play-off-Modus, wenn es die Lage zulässt, spielen wir gerade alle Möglichkeiten durch. Aktuell ist der Abbruch in Bayern die allerletzte Option, wenngleich uns bewusst ist, dass diese eintreten kann. Wir müssen kreativ denken und wir denken kreativ – und wir werden die Vereine mitnehmen bei unseren Entscheidungen. Diese werden nicht in einer stillen Stunde von 15 oder 16 Funktionären im Vorstand getroffen, sondern brauchen die breite Basis, die Stimme unserer Vereine.“


... die wirtschaftlichen Sorgen der Amateurvereine: „Die Existenz unserer Vereine steht für uns an oberster Stelle. Dabei geht es bei weitem nicht alleine der Spielbetrieb, sondern es sind mehrheitlich ganz andere Dinge, die unsere Vereine am wirtschaftlichen Leben halten: Sommerfeste beispielsweise, Gaststätten-Pachten der Vereinswirte, die plötzlich ausfallen oder der Eigenbetrieb des Vereinsheims, dazu weiterlaufende Kosten ohne signifikante Einnahmen. Es geht aber auch um die Existenz aller einzelnen Personen in einem Verein und die, die für den Verein da sind. Trainer, Platzwarte, Putzfrauen, Schiedsrichter, um nur ein paar Beispiele zu nennen.“

Koch: »Die Existenz unserer Vereine steht für uns an oberster Stelle.«


BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher über...

...die finanzielle Situation des BFV: „Natürlich geht die Corona-Krise finanziell auch am Verband nicht spurlos vorbei und hat ihn mit voller Wucht getroffen. Der BFV steht finanziell vor einer Situation, die es in diesem Ausmaß bislang wohl so noch nicht gegeben hat. Wir können heute noch nicht abschätzen, wohin die Reise geht. Nach einer ersten Hochrechnung entsteht dem BFV ein finanzieller Schaden von mehreren Millionen Euro.“


...finanzielle Hilfen vom Verband für die Vereine:
„Schon aus rechtlichen Gründen darf der Verband einzelne Vereine rechtlich gar nicht direkt finanziell unterstützen, das ist hinlänglich bekannt. Selbst wenn dies aus rechtlicher Sicht möglich wäre, wäre dies nicht umsetzbar und würde verpuffen. Angenommen der BFV würde jeden Verein mit 1000 Euro unterstützen, so bedeutet dies bei rund 4500 Vereinen eine Summe von 4,5 Millionen Euro. Dadurch wäre der BFV handlungsunfähig. Dies würde dann weder dem Verband noch den Vereinen weiterhelfen.“

Aufrufe: 023.3.2020, 15:26 Uhr
PM / redAutor