2024-04-16T09:15:35.043Z

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Grüne Karte für überengagierte Eltern

Der Sächsische Fußball-Verband startet am Wochenende die "Fair-Play-Tage" im F- und G-Jugendbereich / Geschäftsführer Bienert: Erwachsene an ihre Vorbildfunktion erinnern

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Am kommenden Sonnabend und Sonntag wird auf verschiedenen sächsischen Fußballplätzen bei Bedarf nicht nur die Gelbe oder Rote Karte gezückt. Zu Beginn der Begegnungen der F- und G-Jugend wird es auch eine Grüne Karte geben. Die werden aber nicht die Spieler zu sehen bekommen, sondern: die Angehörigen am Spielfeldrand.

Besonders bei den Jüngsten haben die lautstarken Anweisungen oder Proteste von Eltern ein so großes Ausmaß erreicht, dass die Verbände nun einwirken wollen. "Fair bleiben, liebe Eltern" heißt deshalb die Aktion des DFB, die der Sächsische Fußball-Verband gemeinsam mit den sächsischen Vereinen startet.

"Fair-Play, Respekt und Anerkennung sind Werte, die untrennbar mit dem Fußball verbunden sind", sagt Markus Bienert, Geschäftsführer des Sächsischen Fußball-Verbandes. "In den untersten Altersklassen spielen die Kinder in einer Fair-Play-Liga sogar gänzlich ohne Schiedsrichter." In der letzten Zeit hätten jedoch Reibereien und Streitigkeiten während der Spiele zugenommen. "Allerdings nicht auf dem Rasen, sondern am Spielfeldrand bei den Eltern und Angehörigen", bedauert Bienert. Die familiären Schlachtenbummler würden oft so sehr für Lärm und Unruhe sorgen, die Spielzüge kommentieren oder ihren Knirpsen lautstark Anweisung geben, wo sie gerade hinspielen sollten, dass die Kinder oft irritiert sind und sich teilweise nicht mehr auf das Spiel konzentrieren könnten.

"Das ist ja nicht Sinn der Sache", betont der SFV-Geschäftsführer. Abhilfe soll deshalb die "Grüne Karte" schaffen, auf der diese fünf Grundregeln für das "Fair-Play" stehen: 1. Danken statt Zanken, 2. Vergnügen statt Rügen, 3. Loben statt Toben, 4. Erlebnis statt Ergebnis, 5. Vorbild statt fuchsteufelswild.

Zu Beginn der Partien laufen die jungen Kicker zu den Eltern und Zuschauer, zeigen in bester Schiedsrichtermanier die Grüne Karte und überlassen ihnen den Karton zum weiteren Durchlesen und Verinnerlichen.

"Jeder teilnehmende Verein hat von uns ein Zehnerpack Grüner Karten sowie weiteres Werbematerial, Flyer und eine Infobox für die Kampagne bekommen", sagt Bienert. Wiederholt wird das Ganze eine Woche später am 15./16. September. Der SFV-Geschäftsführer wünscht sich eine rege Beteiligung. "Auch in der Hoffnung, dass sich die Erwachsenen wieder an ihre Vorbildfunktion erinnern", sagt er.

Aufrufe: 04.9.2018, 16:13 Uhr
FuPa SachsenAutor