2024-04-25T14:35:39.956Z

Querpass
F: Rinke
F: Rinke

Maulwürfe fordern jetzt eigene Sportstätte

Der RSV will als vierter Fußballverein in Neuruppin einen festen Platz für Training und Spielbetrieb

Der RSV Maulwürfe geht in die Offensive. Nachdem sich der Verein mit einer für ihn zu hohen Zahlungsforderung für die Nutzung des Volksparkstadions konfrontiert sieht, wird er nun beantragen, dass ihm eine eigene Sportstätte von der Stadt zur Verfügung gestellt wird.

"Wir sind einer von vier Neuruppiner Fußballvereinen. Alle anderen haben einen Platz zum Spielen und zum Trainieren, nur wir nicht", begründet der erste Vorsitzende des RSV, Marian Kemnitz, den Schritt. Der schriftliche Antrag geht noch in dieser Woche im Rathaus ein.

Bislang konnte der Ruppiner Sportverein das Stadion des MSV kostenlos nutzen. Der MSV erhält einen Betriebskostenzuschuss von 115000 Euro aus dem Neuruppiner Haushalt für die Bewirtschaftung der größten städtischen Anlage. Weil die Summe dafür offenbar nicht reicht, verlangt der MSV ab diesem Jahr 3000 Euro von den Maulwürfen. Der Betrag soll schrittweise auf einen fünfstelligen Betrag ansteigen. So lautete das Ergebnis zweier interner Verhandlungen, die von der Stadt moderiert worden waren. Wegen der hohen Kosten fürchten die Maulwürfe, ihre Fußball-Sparte auflösen zu müssen.

Vereinschef Kemnitz beabsichtigt ebenfalls, einen Betriebskostenzuschuss zu beantragen. Denn auch hier agiert der Verein bisher ohne Hilfe der öffentlichen Hand. Die anderen Fußballclubs, SV Union und Eintracht Alt-Ruppin, nutzen Stadien, die die Stadt finanziert. Kemnitz erhofft sich auch deshalb Geld, weil die Maulwürfe als einziger Neuruppiner Club im Männerbereich sechs Spieler mit Migrationshintergrund integriert hat. Weder beim MSV, noch bei Union oder der Eintracht sei das aktuell der Fall. Der Vorsitzende will sein Anliegen bei der Stadtverordnetenversammlung am 14. Dezember vortragen.

Im jüngsten Sozialausschuss hatte Dezernent Thomas Fengler die Abmachung als "Sache der Vereine" beschrieben, bei der die Stadt nur vermittelt habe. Wie Kemnitz dem RA mitteilte, habe er der Vereinbarung jedoch nur zugestimmt, weil er sich unter Druck gesetzt fühlte: "Ich hatte den Eindruck, dass die Stadt eher die Interessen des MSV vertrat." Rathaus-Sprecherin Michaela Ott meinte jedoch am Mittwoch, die Verwaltung sei "selbstverständlich unparteiisch" gewesen.

Am Wochenende tritt der RSV Maulwürfe gegen den Pankower SV an, FuPa.tv überträgt die Partie live.

Aufrufe: 026.11.2015, 17:25 Uhr
MOZ.de / Daniel DzienianAutor