Omar Njie überrragt - Lukas Rädisch trifft beinahe zum 1:0
Im Vergleich zu 2016, als es 18:0 hieß, stand am Ende lediglich ein 8:0 für die Profis. „Dafür, dass sich die meisten nur vom Sehen kennen, waren wir vom Kampfgeist eine Einheit“, befand Marcel Krabler. Um ein Haar hätten die Allstars sogar jubeln dürfen. Nach dem anfänglichen Aluknaller von SVWW-Routinier Alf Mintzel landete der feine Diagonalpass des überragenden, sprintstarken Verteidigers Omar Njie (schied später verletzt aus) bei Lukas Rädisch, der Keeper Jan Albrecht beim Stand von 0:0 zu einer Glanztat zwang. Nach einer Knöchelblessur war es Rädischs erster Einsatz seit April. „Mit unserer Truppe hat es Spaß gemacht. Doch im Vordergrund stand ja der gute Zweck“, meinte der 24-Jährige mit Blick auf den in Bosomabra dringend benötigten Bus, der für den Transport der Kinder aus umliegenden Dörfern gebraucht wird. Angesichts der lediglich knapp 200 Zuschauer durfte Heiser als Gründer des Vereins „Go for Ghana“ nur bedingt Mittel für die Anschaffung des Kleinbusses generieren. Doch der 37-Jährige, der beim Bau der Schule selbst richtig malocht hatte, bleibt zuversichtlich und will nun von einem Buskauf in Deutschland absehen, stattdessen in Ghana vor Ort Ausschau halten, um damit die hohen Überführungskosten zu sparen.
Derweil ließ der in Ghanas Hauptstadt Accra geborene SVWW-Zugang Daniel-Kofi Kyereh Technik und Passgeber-Qualitäten aufblitzen. „Ich bin überragend aufgenommen worden und spüre im Kader keinen Frust, weil es nicht mit dem Aufstieg geklappt hat, sondern einen guten Teamspirit“, hat sich der vom Regionalligisten TSV Havelse gekommene Mittelfeldspieler bereits eingelebt. Wie auch der gebürtige Wiesbadener Marc Wachs, der nach Stationen in Dresden und Osnabrück zum SVWW gelangt ist. Mit dem Anspruch, „Stammspieler zu werden“, so der Linksverteidiger.
Rehm: Neue finanzielle Dimension in der 3. Bundesliga
„Ein Basisteam ist ja geblieben. Jetzt freuen wir uns, junge Spieler entwickeln zu können und halten weiter auf dem Spielermarkt die Augen offen. Von Finanziellen hat sich in der 3. Liga eine Dimension aufgetan, die es so noch nicht gab“, sagt SVWW-Coach Rüdiger Rehm und führt den Wechsel von Stürmer Timmy Thiele von Carl Zeiss Jena zum 1. FC Kaiserslautern für eine angebliche Ablösesumme von 400 000 Euro als Beispiel an.
Allstars: Landersheim (Germania); K. Schneider Kastel 46), Lytras (Hellas), Njie (SVW), Krabler, Arrahmouni, G. Bingöl (alle Niedernhausen), Rädisch (SC Kohlheck), Biskin (Meso-Nassau), Bicakci (Sonnenberg), Heinz (Amöneburg). – Eingewechselt: Zeeb (Meso-Nassau), Bujnov (Flörsheim), M. Funk (Erbenheim), N. Morchid (Kastel 46).
SVWW, 1. Halbzeit: Albrecht; Kuhn, Mockenhaupt, Reddemann, Mintzel, Andrist, Lorch, Kyereh, Schwadorf, Brandstetter, Martinovic. – 2. Halbzeit: Albrecht; Mrowca, Ruprecht, Modica, Wachs, Lorenz, Shipnoski, Dams, Dittgen, Schäffler, Guder.
Tore: 0:1 Lorch (18.), 0:2 Brandstetter (27./Elfmeter), 0:3, 0:4 Brandstetter (27./34.), 0:5 Schäffler (48.), 0:6, 0:7 Shipnoski (50./76.), 0:8 Schäffler (81.). – SR: Wolfgang Geipel (TuS Nordenstadt) mit Assistenten Manuel Abbondanza (SC Kohlheck) und Simon Ferel (Spvgg. Sonnenberg). – Zu.: 200.