Mit vollstem Verständnis blicken wir RSV-Damen auf die aktuellen Vorkehrungen des WFV. Dennoch fiel es uns schwer, den erneuten Abbruch des Spielbetriebs in ihrer Liga einfach so hinzunehmen. „Der Sonntag gehört einfach dem Fußball – und das fehlt jetzt“, bringt es unsere Kapitänin Franziska Leder treffend auf den Punkt. Das spiegelt sich auch in der aktuellen Stimmung innerhalb der Mannschaft wider: Wir sind traurig und es ist deprimierend, keine Gewissheit zu haben, wie und wann es weitergeht. Andererseits wächst mit jedem Tag die Vorfreude auf das Training, die Spiele und die Möglichkeit, wieder dort anknüpfen zu können, wo man aufgehört hat. Die Motivation im Training war super, die Ergebnisse in den Spielen haben gepasst und die Stimmung innerhalb des Teams war glänzend.
Ergebnisse in den Spielen haben gepasst und die Stimmung innerhalb des Teams war glänzend.
In der momentanen Situationen fällt es daher gar nicht so einfach, die hervorragende Stimmung und den guten Kontakt zueinander beizubehalten. „Natürlich versuchen wir, uns durch gemeinsames Zwei-Haushalte-Joggen, Wandern oder Radfahren fit zu halten, aber das ist nun mal was anderes als unser Training“, umreißt wiederum die Kapitänin die derzeitige Situation.
Wenn wir auf die bisherige Saison zurückblicken, gibt es einige Tiefpunkte, die man einfach akzeptieren musste. Dazu zählt vor allem die 1:4-Niederlage gegen den TSV Hüttlingen. Nach energischem Start und überzeugender Leistung mussten wir nicht nur insgesamt vier Gegentore einstecken, wir trafen auch noch mehrmals das Aluminium und verschossen zudem gleich zwei Elfmeter. Es gab aber auch Momente, bei denen sich im Rückblick große Freude einstellt. Dazu zählt vor allem das Spiel gegen die SG Alfdorf/Eschach, als unsere Laune bereits vor dem Spiel auf Hochtouren kam. Gleich zu Beginn der Partie gingen wir in Führung und konnten am Ende ein 4:1 und drei Zähler auf unser Konto buchen. Den Spielstand von 4:1 scheinen die Damen vom Hohenmemminger Schelmenberg wohl zu mögen, denn so endeten die letzten vier Spiele allesamt, wenn auch nur drei davon zu unseren Gunsten!
Das Niveau der Liga darf man nicht unterschätzen. Die Begegnungen sind meist auf Augenhöge, wobei sich ein Favorit auf die diesjährige Meisterschaft etwas abzeichnet. „Derzeit sprich alles für den TSV Hüttlingen“, schätzt unser Co-Trainer Jürgen Maier die Lage ein.
Uns schmerzt, dass wir keine Jugendabteilung haben. So gibt es keine Eigengewächse, unser Altersschnitt liegt aktuell bei 22,2 Jahren. Der Umstand ist vermutlich auch dem geschuldet, dass in der Umgebung viele höherklassige Mannschaften vertreten sind, wie der FV Sontheim/Brenz oder der TV Steinheim.
Wenn wir uns etwas für unsere Liga wünschen könnten, wären es wohl zusätzliche Mannschaften. Dann gäbe es weniger spielfreie Wochenenden, man könnte Woche für Woche kontinuierlich an eigene Leistungen anknüpfen und hätte keine ‚Durststrecken‘ zu verschmerzen. Durch den Spielerinnen-Mangel haben sich in den letzten Jahren auch viele Spielgemeinschaften gebildet.
Wir behalten das aktuelle Geschehen und den Verlauf der Pandemie fest im Blick. Seit dem Jahreswechsel stellen wir uns kniffligen Herausforderungen: Bislang waren es Aufgaben wie ein Zehn-Kilometer-Lauf oder viele Liegestütze. Wir bekommen die Aufgaben mit zugehöriger Anleitung und einen Termin, bis wann wir diese erledigen müssen, den Nachweis erbringen wir dann per Foto oder auch per Videobeweis. Dafür gibt es entsprechende Punkte und am Ende winkt ein kleiner Preis.
Da die Gemeinschaft und die regelmäßigen Feiern in der Mannschaft sehr fehlen, freuen wir uns darauf, endlich wieder zusammenzukommen.