Routiniers führen Köln zum Arbeitssieg

So souverän das Ergebnis vermuten lässt, war der Auftritt des FC-Nachwuchsteams allerdings nicht. In einem insgesamt schwachen Spiel konnten die Kölner allerdings immerhin behaupten, dass sie die wesentlich effektivere Mannschaft waren. „Ich bin froh, dass wir das Ding am Ende gewonnen haben. Nach der Halbzeit hatten wir eine schwache Phase, in der uns der Gegner unter Druck gesetzt hat. Dennoch haben wir insgesamt sehr wenig zugelassen”, sagte Helmes.

Ob dies der schwachen Offensive der Gäste oder der starken Defensivarbeit der Kölner geschuldet war, musste am Ende jeder der 300 Zuschauer im Franz-Kremer-Stadion für sich selbst beantworten. Zumindest ging in der ersten Halbzeit ein Vorhaben der Gastgeber auf. „Wir wussten, dass der Gegner die Räume eng macht und es schwer wird, aus dem Spiel heraus Chancen zu kreieren. Auch deshalb haben wir im Vorfeld besonders viel Standardsituationen eingeübt”, erklärte FC-Innenverteidiger Nico Perrey nach der Partie.

Und das sollte sich auszahlen: Nach einem Freistoß von Michael Klauß lief Marius Laux perfekt ein und hatte wenig Mühe, per Kopf die Führung zu erzielen (33.). Zuvor mussten aber weder Gäste-Keeper Robin Benz noch FC-Torwart Matthias Hamrol auch nur einmal ernsthaft eingreifen. Und auch der Führungstreffer leistete keine Aufbauarbeit für die Attraktivität des Spiels.

Nach dem Seitenwechsel witterte das Schlusslicht aber plötzlich eine mögliche Überraschung. Das Selbstvertrauen nach dem eine Woche zuvor errungenen Sieg gegen den FC Schalke II war ihnen nun anzumerken. Doch bei allem Bemühen fehlte letztlich die individuelle Qualität, um die Kölner ernsthaft zu gefährden. Diese blitzte auf der Gegenseite auf, als Klauß nach Zuspiel von Laux perfekt in den Strafraum flankte und Torjäger Roman Prokoph eiskalt zum 2:0 vollstreckte (71.). Nach zwei Torvorlagen traf Klauß wenig später auch noch selbst. Mit einem direkten Freistoß überrumpelte der Linksfuß Torwart Benz, der wohl mit einer Flanke gerechnet hatte. So hatten alle drei Routiniers der Nachwuchsmannschaft getroffen.

Spätestens nach dem dritten Treffer gab es keine zwei Meinungen mehr darüber, welches Team den Platz als Sieger verlassen wird. FC-Spieler Stanley Ratifo hatte offenbar die gesamte Spielzeit über keine Zweifel über den Ausgang des Spiels. Auf die Frage, ob er bei der Druckphase der Gäste das Gefühl hatte, das Spiel könne noch kippen, antwortete der Stürmer mit einem Schmunzeln: „Nein, absolut nicht — ich glaube einfach an meine Mannschaft.”

Sein Trainer Patrick Helmes sprach anschließend selbstverständlich von einem „gelungenen Samstag”. Der erste Sieg nach seiner Vertragsverlängerung beim FC ist geglückt. Über das „Wie” wird einigen Wochen niemand mehr ein Wort verlieren. Die drei Punkte bleiben.