2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Die Hoffnung aller Kellerkinder: Halten die Gruppenligisten Weilbach, Eschborn II und Wildsachsen (von links nach rechts) die Klasse, wäre die Anzahl an Direktabsteigern wohl minimal. Fotos: Lorenz/Schulz.
Die Hoffnung aller Kellerkinder: Halten die Gruppenligisten Weilbach, Eschborn II und Wildsachsen (von links nach rechts) die Klasse, wäre die Anzahl an Direktabsteigern wohl minimal. Fotos: Lorenz/Schulz.

Was wäre wenn...?

Auf- und Abstieg im Main-Taunus-Kreis: Wir spielen mögliche Szenarien für euch durch +++ Gruppenliga nächste Saison mit 20 Teams? +++ Drei Direktabsteiger in der Kreisoberliga möglich

MAIN-TAUNUS. So langsam neigt sich die Saison 2015/16 dem Ende zu. Noch wenige Spieltage, dann steht fest, wer die Saison als Meister, wer als Absteiger abschließt und wer in die Relegation muss. Doch auf Kreisebene fallen die Entscheidungen meist sogar erst nach dem letzten Spieltag, da sie häufig davon abhängig sind, welche Teams aus der Hessen- in die Verbands-, aus der Verbands- in die Gruppen- und aus der Gruppen- in die Kreisoberliga absteigen. FuPa versucht für euch, mal, relevante Szenarien im Main-Taunus-Kreis durchzuspielen.
Kreisfußballwart Karl-Heinz Reichert hat die Richtzahlen für Kreisoberliga, Kreisliga A und Kreisliga C bei 16 Teams angesetzt, in der B- und D-Liga beträgt sie jeweils 17. Die Anzahl an Direktabsteigern kann von eins bis drei variieren. "Die Richtzahlen habe ich bewusst soweit unten gehalten, da wir insgesamt acht Teams aus unserem Kreis haben, die in der Gruppenliga unterwegs sind. Da ist natürlich die Wahrscheinlichkeit immer relativ hoch, dass es den ein oder anderen Main-Taunus-Gruppenligisten erwischt", erklärt Reichert. In dieser Saison müssten - Stand 30. Spieltag - der FC Eschborn II und die SG Wildsachsen den Gang in die Kreisoberliga antreten. Wir fragen uns jedoch, stellvertretend für alle: Was wäre wenn...?

...Germania Schwanheim, TSG Wörsdorf und der SV Wiesbaden nächste Saison in die Gruppenliga absteigen?
Die Richtzahl für die Gruppenliga beträgt eigentlich 17, momentan sind aber bereits 18 Mannschaften in der Liga unterwegs. Es steigen fünf Teams ab, der SV Zeilsheim wird die Gruppenliga ebenfalls nach oben in Richtung Verbandsliga verlassen. Aus dieser könnten - im schlimmsten Fall - aus der Region Wiesbaden noch Germania Schwanheim und die TSG Wörsdorf absteigen. Das hieße dann, dass zur kommenden Saison - nimmt man die fünf Aufsteiger aus den Kreisoberligen hinzu - mindestens 19 Mannschaften in der Liga spielen würden. Meldet der SVW kommende Saison ebenfalls für die Gruppenliga, könnte die Gruppenliga zur kommenden Saison mit 20 Mannschaften pickepackevoll werden. EIne Erhöhung der Absteiger ist nicht möglich. Die Hoffnungen auf eine 19er-Klasse könnte dann die DJK Flörsheim oder der VfB Unterliederbach am Leben erhalten, indem sie die Aufstiegsrelegation zur Verbandsliga für sich entscheiden.

...Eschborn II und Wildsachsen aus der Gruppenliga absteigen?
Extreme Konsequenzen für den Fußballkreis hätte dies wohl nicht. Geht man von der jetzigen Richtzahl 16 aus, würde die Zahl der Teams zur kommenden Saison in der Kreisoberliga auf 18 steigen. Außerdem kommt ja noch der A-Liga-Meister (Stand 2. Mai: Alemannia Nied) hoch - 19. Durch den einen Direktaufsteiger (Stand 2. Mai: SG Hoechst) und einen Direktabsteiger (steht schon fest: SG Bad Soden) reguliert sich die Ligastärke auf 17 Mannschaften. Heißt: Um die Richtzahl von 16 Teams wieder zu erreichen, würde dementsprechend auch der Vorletzte der Kreisoberliga direkt absteigen und der Drittletzte relegieren. Davon wäre - Stand 2. Mai - die SG Oberliederbach II betroffen, die gegen die punktgleichen Konkurrenten SV Ruppertshain und FC Schwalbach den schlechteren direkten Vergleich hat. Aber auch der SV Ruppertshain wäre dann nicht gerettet, müsste in die Relegation gegen den Zweiten der Kreisliga A (Stand 2. Mai: Germania Okriftel). Einzige Hoffnung für den Verlierer der KOL-Aufstiegsrelegation wäre dann, dass der Zweitplatzierte, momentan der FV Neuenhain, sich über die Aufstiegsspiele das letzte verbliebene Gruppenliga-Ticket sichert. Dann wäre wieder ein Platz in der Liga frei, den dann der Verlierer der Relegation innehaben würde. Ein ähnliches Szenario gab es vergangene Saison übrigens auch im Rheingau-Taunus-Kreis, als gefühlt der komplette Kreis dem SV Presberg im Aufstiegsrennen die Daumen drückte. Was bekanntermaßen nichts brachte.

...nur ein MTK-Verein aus der Gruppenliga absteigt und der KOL-Zweite den Aufstieg packt?
Steigt nur ein Verein aus dem Main-Taunus-Kreis ab und der KOL-Zweite packt den Aufstieg über die Aufstiegsrunde, würde die Anzahl an Kreisoberligisten in der kommenden Saison - inklusive des Aufsteigers aus der A-Liga - nur noch 15 betragen. Für den Kreisfußballausschuss beziehungsweise Kreisfußballwart Karl-Heinz Reichert noch kein Anlass dazu, die Liga aufzustocken. "15 Teams wären noch okay, erst bei 14 würde ich darüber nachdenken, die Liga aufzustocken. Eine Aufstockung ist allerdings kein Muss, sondern eine Kann-Entscheidung."

...kein MTK-Verein aus der Gruppenliga absteigt und der KOL-Zweite den Aufstieg packt?
Bei diesem Szenario würde wohl der komplette Kreis jubilieren. Denn dies würde bedeuten: Richtzahl 16 Teams minus die beiden Aufsteiger, minus Absteiger Bad Soden = 13 Teams. Dazu käme ein Aufsteiger aus der A-Klasse (Stand 26. April: Alemannia Nied). Hier müsste Reichert nun die Klasse aufstocken, da nur noch 14 Teams in der Klasse wären. Heißt im Umkehrschluss: Der Verlierer der Relegation zur Kreisoberliga würde trotzdem zur kommenden Saison in der Kreisoberliga spielen. Dann wiederum wäre ein Team in der Kreisliga A zu wenig. Die Folge: Der Verlierer zur Relegation zur A-Klasse hielte ebenfalls die Klasse bzw. schafft den Aufstieg doch noch. Dann würde wieder ein Team in der B-Klasse fehlen, und so zieht sich das dann bis runter zur D-Klasse durch.

...Weilbach, Eschborn II und Wildsachsen aus der Gruppenliga absteigen und der KOL-Zweite den Aufstieg nicht packt?
Auch hier ist wieder einfache Mathematik gefragt. Die Liga besteht momentan aus 16 Mannschaften. Minus ein Aufsteiger Richtung Gruppenliga, minus ein Absteiger Richtung Kreisliga A ergibt 14 Teams. Plus die drei Teams, die aus der Gruppenliga herunterkommen, ergäbe 17. Plus der Aufsteiger aus der Kreisliga A ergäbe 18. Das heißt im Endeffekt: Zwei Teams sind "zuviel" in der Liga, die Anzahl der Direktabsteiger würde von eins auf drei erhöht werden, der Viertletzte (momentan Schwalbach) müsste in die Relegation. "Das wäre für uns natürlich der Super-Gau", analysiert Oberliederbachs sportlicher Leiter Tobias Merz die Gemengelage.
Aufrufe: 02.5.2016, 16:00 Uhr
Philipp DurilloAutor