2024-04-23T06:39:20.694Z

Interview
Trainer Josef Fischer erklärt, warum es für seinen TSV Schiltberg gar nicht so einfach war, gegen einen dezimierten Gegner zu spielen.
Trainer Josef Fischer erklärt, warum es für seinen TSV Schiltberg gar nicht so einfach war, gegen einen dezimierten Gegner zu spielen.

»Rote Karten sind kein Vorteil«

Trainer Josef Fischer erklärt, warum sich der TSV Schiltberg trotz deutlicher Überzahl so schwer tat

Josef Fischer, Trainer beim A-Klasssisten TSV Schiltberg, hat mit seiner Mannschaft am vergangenen Wochenende einen 1:0-Sieg gegen Türkspor Aichach eingefahren. Der Gegner erhielt während der Partie gleich vier Rote Karten. Rund 30 Minuten waren die Schiltberger in dreifacher Überzahl, konnten aber trotzdem keinen Treffer mehr erzielen.

Herr Fischer, waren die Platzverweise berechtigt, und wie haben Sie auf diese Situation reagiert?

Fischer: Die Roten Karten waren allesamt berechtigt. Vom Nachschlagen über die Notbremse bis hin zur Beleidigung. Wer sich so auf dem Platz verhält, der muss mit der entsprechenden Reaktion des Schiedsrichters rechnen. Platzverweise passieren, aber das war schon etwas übertrieben. Nach dem Doppelplatzverweis in der 63. Minute habe ich meinen Spielern gesagt, dass sie den Ball laufen lassen und das Spiel möglichst breit machen sollen.

Warum hat Ihr Team trotz der deutlichen Überzahl keinen Treffer mehr erzielen können?

Fischer: Durch den mäßigen Saisonstart war mein Team ohnehin etwas verunsichert, und in so einer Situation kannst du eigentlich nur schlecht aussehen. Es gab auch in der Folge viele Nicklichkeiten, sodass einfach kein richtiges Fußballspiel mehr zustande kam. Ein blöder Fernschuss oder ein Konter – ein Gegentor kannst du auch mit drei Mann mehr auf dem Platz kassieren. Darauf muss man reagieren und spielt nicht mehr volle Kraft nach vorne. Die Partie war teilweise sehr zerfahren und der Spielfluss völlig dahin. Auch wenn das komisch klingt, die vielen Roten Karten waren für uns kein wirklicher Vorteil. Da spiele ich lieber elf gegen elf.

Was nehmen Sie Positives aus diesem nicht alltäglichen Spiel mit?

Fischer: Zunächst natürlich die drei Punkte. Die Mannschaft hat das Ergebnis verwaltet und die restliche Spielzeit clever runtergespielt. Ich bin froh, dass meine Jungs ruhig geblieben sind. Keiner hat sich von der giftigen Atmosphäre auf dem Feld anstecken lassen und selbst einen Platzverweis riskiert.

Aufrufe: 05.10.2016, 20:05 Uhr
Aichacher Nachrichten / sryAutor