Rotblaue gewinnen Nervenkrimi in Ansbach

Für beide Teams stand viel auf dem Spiel. Die Badstädter hatten knapp vorgelegt, der SpVgg hätte ein 1:0-Sieg gereicht, um die Rotblauen in die Landesliga zu schicken. FC-Trainer Peter Gallmaier riskierte viel vor dem Anpfiff. Jakub Süsser und Filip Trantina standen nach langer Verletzungspause erstmals in der Startelf. Die Partie im Pigrol-Sportpark begann zäh, keine der beiden Mannschaften riskierte viel. Das Spiel fand in ersten 20 Minuten nur Mittelfeld statt, Torchancen gab es bis dahin auf keiner Seite.

Die Badstädter konzentrierten sich auf ihre Defensivaufgaben, Jakub Süsser sollte in der Innenverteidigung zum einen für Stabilität, andererseits auch für die nötige Ruhe sorgen. Nach einer halben Stunde der erste Aufreger - Faber setzte sich durch, seine Hereingabe schoss Jakub Hamernik um Zentimeter am Pfosten vorbei (35.). Die SpVgg Ansbach zwar bemüht, klare Aktionen fehlten aber bei den Mittelfranken.

Doch eine Minute vor der Pause hätte Bastian Herzner seine Elf in Führung schießen können. Er hatte sich gegen mehrere Bad Kötztinger durchgetankt, am Ende war sein Abschluss frei vor Stefan Riederer zu harmlos (44.). Nach dem Seitenwechsel war der zunehmende Druck auf die SpVgg spürbar. Die Gangart wurde spätestens nach einer Stunde rauer. Der 1. FC Bad Kötzting verteidigte gut, störte die Ansbacher immer wieder früh im Spielaufbau. Eine Viertelstunde vor Schluss eine gefährliche Standardsituation 18 Metern vor dem Tor vor Stefan Biederer - Gassner zirkelte den Ball aber genau auf den Bad Kötztinger Keeper (76.). Den Ansbachern lief allmählich die Zeit davon, sie riskierten immer mehr und öffneten ihre Defensive.

Zehn Minuten vor dem Ende die große Möglichkeit für Jakub Hamernik. Der kam im Strafraum frei zum Schuss, Körner rettete mit einer Glanztat (81.). Das hätte die Entscheidung für die Badstädter sein können. Die mussten aber weiter zittern, die SpVgg schickte nun ihre langen Kerle aus der Innenverteidigung nach vorne und wollte die Entscheidung mit hohen Bällen erzwingen. Die bessere Möglichkeit hatten aber wieder die Rotblauen. So rettete SpVgg Torhüter Körner vor dem freien Michael Faber.

Dann lief bereits die Nachspielzeit. Bad Kötztings Anhang fürchtete den Knockout in letzter Sekunde. Doch es kam anders. Bei einem Abspielfehler der Ansbacher schaltete Kapitän Florian Frisch blitzschnell und Michael Faber lief frei auf Florian Körner zu. Der Youngster der Rotblauen behielt die Nerven und traf zum 1:0 (90. + 1). Der Jubel der Fans war groß im Ansbacher Rund, die die Mannschaft für das Erreichen des ersten Etappenziels feierten.

Peter Gallmaier (1. FC Bad Kötzting): ,,Dieses enge Spiel haben wir so erwartet. Ansbach stand unter Druck und musste kommen. Wir haben diese Partie mit unserer guten Defensive gewonnen. Zudem hatte Stefan Riederer einen klasse Tag und hat uns mit tollen Paraden geholfen. Vorne konnten wir nicht die gewünschten Akzente setzen, wir haben dort die Bälle zu früh verloren. Es fehlte uns an Durchschlagskraft. Wir müssen uns jetzt auf die nächste Aufgabe konzentrieren. Ansbach war schon schwer, Burglengenfeld wir ein genau so schwerer Gegner für uns. Wir müssen wieder zwei Mal eine sehr gute Leistung bringen."

Andreas Heid (SpVgg Ansbach): ,,Schade, dass wir nun absteigen müssen. Keine der beiden Mannschaften hat das verdient. Es waren zwei Spiele zweier gleich guter Mannschaften, und wir wussten vorher, dass die Bad Kötztinger wohl der schwerste Gegner in dieser Gruppe sind. Wir hatten jeweils vor der Pause und kurz vor dem Ende unsere besten Szenen. Den Ball von Gassner hat Riederer überragend pariert. Ich wünsche den Bad Kötztingern alles Gute für die zweite Runde."