2024-03-28T15:56:44.387Z

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F: Andreas Altena
F: Andreas Altena

Das Für und Wider des großen Endspiels

Ein Kommentar zum Niederrheinpokal-Finale zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg.

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Am Donnerstag hat FuPa Euch in der gewohnten Weise live über das Finale des Niederrheinpokals zwischen Rot-Weiss Essen und dem MSV Duisburg informiert. Allerdings sei an dieser Stelle erwähnt, dass auch ein gerüttetes Maß an Glück dabei war, dass dieser Service auch beim Finale möglich war. Denn die Anreise zum Stadion hatte in weiten Teilen schon Züge eines Abenteuers.

So gerieten unsere Berichterstatter mehrfach an Staßensperren, an denen Polizei und Ordner keine Auskunft darüber geben konnten, auf welchem Wege man zum Abholpunkt gelangen konnte, an dem Zutrittsberechtigung und Parkausweis hinterlegt sind. Im vierten Anlauf wollte der Ordnungshüter dann für die Durchfahrt eben genau den Parkausweis sehen, den es ja erst noch abzuholen galt. Die Originalauskunft war: "Fahren Sie da hinten mal rechts, und wenn dann da ein Kollege von mir steht, dann versuchen Sie den mal mit ihrem Charme zu überzeugen." Fast 50 Minuten lang glich das Überwinden der letzten Meter zum Stadion der berühmten Frage mit dem Huhn und dem Ei.

Dass eine solche Partie massiv abgesichert werden muss (letztlich dürfte es sich um ein Aufgebot gehandelt haben, wie es selbst bei Bundesligaspielen nicht die Regel ist), steht sicherlich außer Frage, erst Recht mit dem Blick auf das, was sich die beiden Fanlager nach der Pause wieder in puncto Pyrotechnik geleistet haben. Aber es stellt sich auch immer wieder die Frage, ob auch an der richtigen Stelle kontrolliert wird. Denn die Frage, wie eine solche Menge brennbaren Materials den Weg in die Arena schaffen kann, wird an solchen Tagen immer wieder im Raum stehen. Klar ist aber auch, dass man so nur schwerlich Familien den Gang ins Stadion empfehlen kann. Und auch VIP-Besucher, die viel Geld für Tickets zahlen, werden sich nach einer Anfahrts-Odyssee die Frage stellen, ob sie das so noch einmal haben müssen. Mann kann nur hoffen, dass die Anfahrt für diese Besucher anders geregelt war. 17.000 Zuschauer waren am Donnerstag sicherlich gut, doch ausverkauft war das Stadion Essen deutlich nicht.

Dass es am Ende zu solchen attraktiven, aber auch schwierig zu sichernden Partien kommt, fördert der Verband Niederrhein letztlich durch die Tatsache, dass auch im Viertelfinale noch aus zwei Töpfen gelost wurde. Das machte es den vier Oberligisten deutlich schwieriger, ein solches Endspiel zu erreichen. Zuletzt gelang dies vor drei Jahren dem TV Jahn Hiesfeld. Auch damals waren in Duisburg viele Zuschauer zu Gast, es blieb aber total friedlich. Setzen sich auf normalem Wege der MSV und RWE durch, dann müssen solche Partien natürlich stattfinden können. Aber es wäre dann doch zu überdenken, ob man diese derart forcieren muss. Denn wenn im Achtelfinale des DFB-Pokals der FC Bayern München zu Borussia Dortmund muss, dann ist das auch so.

Über einen Umstand darf es am Ende aber keine zwei Meinungen geben: Die Machtdemonstation mit Rauchbomben und Bengalos, die sich die beiden Fanlager geliefert haben, ist wie immer ein völlig sinnlose Angelegenheit, die dem Fußball schadet - und die so nicht hinnehmbar ist. Dass sich immer wieder Ordner finden, die sich freiwiilig die Sprengkörper vor die Füße werfen lassen, grenzt fast an ein Wunder.

Aufrufe: 026.5.2017, 13:13 Uhr
FuPaAutor