2024-04-25T10:27:22.981Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Staffel-Einteilung gefällt einem Landesligisten gar nicht

Der Fußball-Verband Niederrhein hat die Gruppen von Oberliga bis Bezirksliga veröffentlicht. Die VSF Amern müssen auf Grenzland-Derbys verzichten.

Das Warten hat ein Ende. Nachdem die Vereine zu ihren Wünschen bezüglich der Staffeleinteilung befragt worden sind, hat der Fußballverband Niederrhein (FVN) am Dienstag nun die Gruppeneinteilung veröffentlicht.

Die Oberliga wird dabei wie erwartet mit einer großen Gruppe von 23 Mannschaften starten. Für den SC Union Nettetal sowie den 1. FC Mönchengladbach bedeutet das, dass beide Mannschaften ab dem Start am 5./6. September insgesamt 44 Ligaspiele zu absolvieren haben, gleich neun davon werden in der Woche stattfinden. Ein Mammutprogramm mit einer extrem kurzen Winterpause. Während am 20. Dezember das letzte Spiel in diesem Jahr stattfindet, geht es bereits am 17. Januar 2021 wieder weiter.

In der Landesliga hat sich der Verband dagegen für drei Gruppen entschieden, eine mehr wie in der Vorsaison. Zwar entsprach das ebenfalls dem Wunsch der Vereine. Doch bei der genauen Gruppeneinteilung sind die Klubs unterschiedlicher Meinung. Gerade die VSF Amern hat es hart getroffen. Das Team von Trainer Willi Kehrberg wurde der Gruppe 2 zugeteilt und spielt neben den Mannschaften aus dem eigenen Kreis Kempen/Krefeld zusätzlich noch gegen Teams wie RSV Praest, VfL Rhede, PSV Wesel und SGE Bedburg-Hau.

VSF-Coach Kehrberg war entsprechend verärgert über die Einteilung: „Ich kann hier nur mit dem Kopf schütteln und weiß nicht, wie man auf so eine Idee kommen kann. Wir haben nun keine Chance, uns mit dem Grenzland zu messen und müssen stattdessen teilweise weit über 100 Kilometer pro Strecke zu den Vereinen reisen. Das ist sehr ärgerlich. Zumal wir keine Derbys haben werden und zuschauertechnisch so auch nicht viel erwarten können.“ Thomas Klingen, Staffelleiter der Gruppe 1, kann Amerns Frust nachvollziehen: „Auch ich bin alles andere als glücklich damit. Doch wir mussten 43 Vereine in drei Staffeln unterkriegen und wollten nicht beginnen, innerhalb der Fußballkreise zu trennen. Und Amern ist nun mal in einem anderen Kreis wie Viersen und Süchteln.“

Anders sieht die Stimmung beim Aufsteiger 1. FC Viersen aus, der in der Gruppe 1 spielt. „Wir sind zufrieden, auch wenn wir sicherlich die stärkere Gruppe erwischt haben“, sagte Viersens sportlicher Leiter Daniel Saleh. Beim Nachbarn ASV Süchteln ist man dagegen nicht gerade begeistert, was die Einteilung betrifft. „Da fallen einige attraktive Partien wie gegen Amern und Fischeln weg. Aber wir nehmen es, wie es kommt und freuen uns, wenn es wieder losgeht“, sagte der sportliche Leiter Torsten Trautmann.

Zufriedener sind die Verantwortlichen dagegen bei der DJK/VfL Giesenkirchen. „Wir können uns nicht beklagen, zumal die Mannschaften aus dem Düsseldorfer Raum deutlicher näher sind wie die Teams aus der vergangenen Saison und wir nun nur noch maximal 60 Kilometer zu den Auswärtsspielen fahren müssen“, sagte Giesenkirchens Vorsitzender Holger Drever. Komplettiert wird die Gruppe 1 zudem von Aufsteiger SC Teutonia Kleinenbroich.

Zufrieden dürften die Bezirksligisten aus Mönchengladbach und dem Grenzland sein – insgesamt zehn an der Zahl. Sie wurden alle der Staffel 4 (von insgesamt acht) zugeordnet. Dagegen ist der VfL Jüchen-Garzweiler in die Staffel 1 gewechselt und bekommt es dort vornehmlich mit Vereinen aus dem Rhein-Kreis Neuss und dem Raum Düsseldorf zu tun. Kommende Woche soll es die Spielpläne geben, dann sollten auch die Einteilungen bei den Frauen und in der Jugend sowie im Fußballkreis Mönchengladbach-Viersen folgen. Dort ist mit einer Kreisliga A mit 18 Mannschaften, drei B-Staffeln und zwei C-Staffeln zu rechnen.

Dagegen hat der Fußballverband Mittelrhein (FVM) bereits alle Staffeleinteilungen und Spielpläne bekanntgegeben. Auch dort beginnt die Spielzeit am ersten September-Wochenende, sie endet am 12. und 13. Juni. Bei den Herren sind alle sieben Bezirksligisten des Kreises Heinsberg der Staffel 4 zugeordnet worden. Die Kreisliga A umfasst 18 Mannschaften, zudem gibt es von der B- bis zur D-Liga jeweils drei Staffeln.

Auch Borussias Erste Frauenmannschaft weiß mittlerweile, was in der neuen Saison in der Zweiten Bundesliga auf sie zukommt. Die Spielklasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt, Borussia spielt in der Staffel Nord, die zehn Vereine umfasst – darunter drei Aufsteiger aus Regionalligen und Bundesliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena. Weite Fahrten wird es auch zu RB Leipzig, Turbine Potsdam II und dem VfL Wolfsburg II geben. Die Spielzeit 2021/22 soll dann wieder eingleisig gespielt werden, deswegen wird es in der kommenden Saison insgesamt sechs Absteiger aus den beiden Staffeln geben. Die jeweiligen Tabellenersten steigen in die Bundesliga auf.

Aufrufe: 029.7.2020, 23:30 Uhr
RP / Thomas Grulke & Heiko van der VeldenAutor