2024-05-02T16:12:49.858Z

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Koblenz immer Finalort? - Plan ist vom Tisch

Der Beirat des Fußballverbands beschließt, vorerst am bisherigen Verfahren festzuhalten und Jahr für Jahr über das Endspielstadion des Rheinlandpokals neu zu befinden. UPDATE: Protestnote mehrerer Vereine und fupa-Kommentar

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Die Ankündigung von Walter Desch, Präsident des Fußballverbands Rheinland, die Finalspiele um den Rheinlandpokal künftig immer im Stadion Oberwerth in Koblenz stattfinden zu lassen, hatte bei Vereins- und Fußballkreis-Vertretern in der Region Trier teils Empörung hervorgerufen (der TV berichtete). Nun ist der Plan erstmal vom Tisch.

Bei der Herbsttagung des Verbandsbeirats, dem das Präsidium, die Kreischefs sowie Beisitzer aus den Kreisen angehören, wurde nun beschlossen, vorerst an dem in der Spielordnung festgelegten Modus festzuhalten. Demnach entscheidet der Spielausschuss auf Grundlage der beteiligten Finalgegner, notwendiger Sicherheitsmaßnahmen, der Infrastruktur sowie Fernsehtauglichkeit Jahr für Jahr aufs Neue, in welchem Stadion das Endspiel ausgetragen wird. Das Moselstadion in Trier oder das Salmtalstadion in Salmrohr sind demnach weiterhin im Rennen.

An dem Entschluss, das Finale 2018 erstmals in Koblenz auszutragen, wird indes nicht gerüttelt. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen. Danach soll „die operativ zuständige Arbeitsgruppe in die Planungen für das Folgejahr einsteigen und ihre Empfehlung für die Zukunft formulieren. Eine Beschlussfassung von Seiten des Beirats zu diesem Thema wurde auf Frühjahr 2018 vertagt“, wie es auf fupa-Anfrage in einer Verbandsstellungnahme heißt.

Desch hatte bei der Auslosung der Viertelfinal- und Halbfinalbegegnungen des laufenden Wettbewerbs am 23. Oktober in Bitburg angekündigt, dass Koblenz das neue Berlin werden solle. Damit verlieh er seiner Hoffnung Ausdruck, dass sich das Stadion Oberwerth für das Rheinlandpokalfinale genauso etablieren werde wie das Olympiastadion in der Bundeshauptstadt für das Finale im DFB-Pokal. Gleichzeitig versprach sich Desch organisatorische Vorteile.

Nun die Kehrtwende. Wegen „angemeldeten Diskussionsbedarfs“, wie der Verband mitteilte. In der vergangenen Woche hatten sich mehrere Vereine (Eintracht Trier, FSV Salmrohr, SV Morbach, SV Krettnach, Mosella Schweich, FSV Trier-Tarforst, SV Kyllburg, SV Mehring), Vertreter des Spielkreises Trier-Saarburg und Triers Sportdezernent Andreas Ludwig auf eine Protestnote verständigt. In der Erklärung, die dem TV vorliegt, heißt es: „Die betroffenen Parteien fordern vom Fußballverband Rheinland eine Rückkehr zum System wechselnder Endspielorte. Der jeweilige Endspielort sollte im Idealfall erst dann bestimmt werden, wenn die beiden Finalteilnehmer bereits feststehen, um die größtmögliche sportliche Chancengleichheit zu gewährleisten und keinen der beiden Endspiel-Teilnehmer durch ein Heimspiel zu bevorteilen, oder durch eine lange Anreise zu benachteiligen. Grundsätzlich ermöglicht nur das Rotationsprinzip bei der Endspielvergabe sportliche Chancengleichheit und für die beteiligten Städte, Orte und Gemeinden zudem, sich als hervorragende Standorte des Sports zu präsentieren.“

Nach dem Beiratsbeschluss kann das Schreiben erstmal in der Schublade bleiben.

Kommentar

Von Mirko Blahak

Der Fußballverband Rheinland zählt zwar zu den kleinen Landesverbänden im Bundesgebiet, dennoch ist er vielfältig. Von daher ist der Beschluss des Verbandsbeirats, erstmal doch nichts an der wechselnden Vergabe der Endspielstadien im Rheinlandpokal zu ändern, sehr zu begrüßen. Koblenz als zentraler Finalort – für diese Idee gibt es keine stichhaltigen Argumente. Inwieweit die aufgekommene Kritik nach der Veröffentlichung des Plans im Trierischen Volksfreund zur Kehrtwende beigetragen hat, ist schwer zu sagen. Geschadet hat der Protest sicher nicht.

Aufrufe: 013.11.2017, 15:37 Uhr
Mirko BlahakAutor