SpVgg Reuth - SG Poxdorf / L.sendelbach 1:2 (0:2)
„Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir, solange es geht, oben mitspielen wollen“, sagte ein mitgenommener Michael Schmitt nach 90 Minuten. Ohne seine gefährlichste Stürmerin Sabine O’ Banion und die verletzte Sabine Seubert erspielte sich seine Mannschaft genug Tormöglichkeiten, um der Begegnung eine andere Richtung zu geben. „Wenn man vorne so mit seinen Chancen umgeht, kann man so ein Spiel nicht gewinnen. Ansonsten kann ich meinen Spielerinnen keinen Vorwurf machen.“
Tatsächlich hätten die Gastgeber in einer von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägten Partie in Führung gehen müssen. In der fünften Spielminute brach Daniela Ratke zum ersten Mal durch und verfehlte das Tor um einen halben Meter. Nur zwei Minuten später fand sie sich allein vor SG-Keeperin Alexandra Karpstein, die das Duell für sich entschied. Melissa Brug vergab in der zehnten Minute eine weitere Schusschance.
Mitten in der schwungvollen Anfangsphase der Heimmannschaft fasste sich Monique Wagner auf Seiten der Poxdorferinnen ein Herz und verwandelte einen Freistoß aus 25 Metern. Selina Birke stand etwas zu weit vor ihrem Tor (13.). Die anschließende Schockstarre der SpVgg Reuth nutzten die Gäste bei einer weiteren Standardsituation. Im Anschluss an Wagners Eckball traf Annelen Kreisler aus dem Gewühl zum 2:0 in der 18. Minute.
In der restlichen ersten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen. Poxdorfs Trainer Stefan Wagner konnte mit sechs Spielerinnen auf der Ersatzbank aus den vollen Schöpfen, wodurch sich konditionell Vorteile ergaben. Wie schon in Halbzeit eins brauchte seine Truppe allerdings länger, um aus der Kabine zu kommen. Sekunden nach Wiederanpfiff traf Brug nur den Pfosten, um vier Minuten später allein vor Karpstein das Gehäuse zu verfehlen. Kämpferisch war keiner Mannschaft ein Vorwurf zu machen. Reuth war gezwungen, das Spiel zu machen. Somit ergab sich in der 68. Minute die große Konterchance für Poxdorf, doch die agile SG-Stürmerin Anja Aust schoss frei vor Birke drüber.
Eine Rettungstat per Kopf von Wagner nach Brugs Eckball senkte sich in der 81. Minute ins eigene Tor zum Anschlusstreffer für die SpVgg, die in den letzten zehn Minuten müde wurde und keine Chance mehr herausspielen konnte. Ein zufriedener Stefan Wagner: „Nach 15 Minuten hatten wir sie weitestgehend im Griff, das Glück in der Abwehr haben wir uns auch hart erkämpft. Wenn wir jedes Mal mit so einem breiten Kader angetreten wären, stünden wir auch nicht im Tabellenkeller.“ Mit dem Sieg macht Poxdorf Boden auf die Mittelfeldplätze gut. Reuth rutscht auf Rang vier ab.
Schiedsrichter: Rupprecht (Stöckach) - Zuschauer: 20