2024-04-23T13:35:06.289Z

Kommentar
Daniel Berlin.
Daniel Berlin.

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TAGEBLATT-Redakteur Daniel Berlin berichtet aus Drochtersen

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Eine neue Liga ist wie ein neues Leben. Das gilt für den Aufsteiger in die Fußball-Regionalliga, die SV Drochtersen/Assel. Allein beim Heimspiel-Debüt gegen den BV Cloppenburg kamen mit mehr als 1100 Zuschauern fast dreimal mehr als im Schnitt in der vergangenen Saison. Und Cloppenburg ist nicht Meppen, der HSV, St. Pauli, Wolfsburg oder Lübeck. Gerade Traditionsvereine wie Meppen oder Lübeck bringen allein 200 bis 300 Fans zu Auswärtsspielen mit.

Die Zuschauerströme wollen in geordnete Bahnen gelenkt werden. Dafür sind vornehmlich Dutzende von Ordnern zuständig, an den Eingangstüren, vor den Tribünen und rund um die Tartanbahn, die das Spielfeld begrenzt. Die Spielvereinigung Drochtersen/Assel hat einen Stab von ehrenamtlichen Helfern, die dem Verein bereits seit Jahren treu zur Seite stehen. Zusätzliche Helfer erhielten vor dem Start in die Regionalligasaison das professionelle Rüstzeug eines Ordners in einem Workshop vermittelt. Richtige Profis sollen bei sogenannten Sicherheitsspielen aushelfen.
Sechs Tage vor dem Spiel gegen Cloppenburg gaben die Arbeiter einer Spezialfirma dem Kehdinger Stadion den letzten Schliff. Sie setzten Zäune, verschraubten zusätzliche Holzbänke als Sitzgelegenheiten auf den kleinen steinernen Tribünen, errichteten zusätzliche sanitäre Anlagen, einen zweiten Eingang, durch den bei Sicherheitsspielen die Fans in den Gästeblock geschleust werden, und einen weiteren Imbiss. Pünktlich zum Spieltag wurde alles fertig. Die Sicherheitskommission gab wenige Stunden vor dem Anpfiff grünes Licht. „Der Verband hat uns Spielraum gelassen“, sagt der Vereinsvorsitzende Rigo Gooßen. Womöglich auch deshalb, weil der Klub und seine Anhänger vorher nie groß negativ aufgefallen waren. „Wir vertrauen darauf, dass es friedlich bleibt im Kehdinger Stadion“, sagt Gooßen. Die Mischung aus den Sicherheitsauflagen und einer eher lockeren aber noch erlaubten Handhabe ist eine Gratwanderung. D/A möchte unbedingt die „familiäre Atmosphäre“ (Gooßen) im Stadion beibehalten.
Beim ersten Heimspiel hat das funktioniert. Die Ordner ließen die Fans Fans sein, sich weitestgehend frei bewegen und die Partie gegen Cloppenburg trotz der Niederlage genießen.

Aufrufe: 03.8.2015, 19:13 Uhr
TAGEBLATT/BerlinAutor