2024-05-14T11:23:26.213Z

Relegation
Christoph Nieszery behauptet den Ball vor Michael Dill - die Partie war Werbung für die Relegation. F: Mauer
Christoph Nieszery behauptet den Ball vor Michael Dill - die Partie war Werbung für die Relegation. F: Mauer

Relegations-Drama in Raitersaich

Der SV Hagenbüchach besiegt nach 120 emotionalen Minuten den ASN Pfeil/Phönix vom Punkt

Aus 0:3 mach 3:3 mach 4:3 mach 4:4 mach 6:7 - das, was der ASN Pfeil/Phönix und der SV Hagenbüchach am Mittwochabend auf der Sportanlage des SV Raitersaich auf den Rasenteppich legten, war lärmende Werbung für die Relegation. Schade nur: Am Ende dieses verrückten Spieles musste es einen Verlierer geben. Und das war der Kreisklassist ASN Pfeil/Phönix.

SV Hagenbüchach - ASN Pfeil/Phönix 7:6 n.E. (3:3/4:4)

Von Beginn an kamen beide Teams gar nicht auf die Idee, sich abzutasten. Die ersten Torannäherungen kamen vom Kreisklassisten, aber auch die Hagenbüchacher Offensive um den starken Philipp Roth und Ex-Juniorennationalspieler Manuel Fiori sorgte immer wieder für Nadelstiche. Es war aber an Assen-Stürmer Kubecek, für die erste brandgefährliche Aktion zu sorgen: Stark setzte er sich gegen drei Mann durch, schoss aus spitzem Winkel aber vorbei. Der Rasen glich einem Teppich, beiden Teams gelang ein ansehnliches Spiel mit wenigen individuellen technischen Fehlern. Einen Fauxpas im Stellungsspiel aber brachte den SV Hagenbüchach mit seiner ersten Chance in Führung: Ein langer Ball wurde unterlaufen, Keeper Lerner, der den verletzten Lowig vertrat, kam etwas überhastet aus der Kiste, Roth musste nur mehr auf den blanken Fiori querlegen und der den Fuß hinhalten (15.). Kurz nur schüttelte sich die Frey-Elf, nach zehn Minuten beruhigter Phase wurden die Versuche wieder zwingender. Die beste Chance auf den Ausgleich vor der Pause hatte Loebenberger, dessen Versuch Keeper Wester um den Pfosten lenkte.

Hagenbüchach agierte vorsichtig, wartete ab, ob vom ASN etwas Zählbares kam - und setzte selbst immer wieder auf die etwas wacklige Defensivarbeit des Kreisklassisten. Der für den verletzten Fiori gebrachte Hasaj hatte die Riesenchance, erwies sich aber, nachdem er Keeper Lerner bereits ausgespielt hatte, als nicht zielstrebig genug. Eine Minute später war das aber vergessen: Nachdem sich die ASN-Defensive ein zu zaghaftes Zweikampfverhalten gegen Roth leistete, netzte Hasaj ein - Hagenbüchach wähnte sich auf der Siegerstraße. Keinerlei Restzweifel mehr gab es für die rund 300 Zuschauer in Minute 61, als Heid per Freistoß zum 3:0 traf. In Folge ließen die Bemühungen des Kreisklassisten zwar nicht nach, der SVH aber wirkte souverän. Auf Seiten der Assen musste also ein Freistoß her: Beez hob ihn in den Strafraum, Kubecek stieg am höchsten und legte den Ball ins lange Eck. Als sich zwei Minuten später der Torschütze im Luftkampf gegen den aus seinen Tor eilenden Wester behauptete und Loebenberger mit dem vor seinen Fuß fallenden Ball keine Probleme hatte, war der Glaube endgültig wieder da: Und so erspielte sich der Pfeil zwei, drei weitere gute Möglichkeiten zum Ausgleich - die Zuschauer wurden bestens unterhalten. Aber auch der SV Hagenbüchach hatte Chancen, die Akte endgültig zu schließen. Fünf Minuten Nachspielzeit zeigte der ordentlich leitende Schiedsrichter Thorsten Rössle an - berechtigt aufgrund der zahlreichen Verletzungsunterbrechungen. Aus fünf Minuten wurden dann sieben: Die Assen schaufelten den Ball wieder und wieder nach vorne, und beim allerletzten dieser Versuche räumte Keeper Wester Kubecek um. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Mertsching hatte die Nerven - Verlängerung.

Die sah zunächst einen euphorisierte ASN Pfeil/Phönix, der nicht lange abwartete: In der siebten Minute des Nachschlags holte Beez den Hammer raus: Sein Freistoß rauschte aus 25 Metern ins Ecke zur Führung für den Pfeil. Hagenbüchach war wie im Schocktaumel, rappelte sich aber in den zweiten 15 Minuten wieder auf. Auch hier musste ein Standard für neue Hoffnung herhalten: Steffen Pfau verlängerte ihn mit einer Bogenlampe per Kopf ins lange Eck. Doch beide hatten noch nicht genug, schonten weder Nervenfasern noch Muskeln. Kubecek und Hasaj mit Riesenmöglichkeiten: Ersterer scheiterte am Keeper, letzterer erst an dem auf der Linie heranrauschenden Kuhnke. Dann war Schluss. Der Punkt musste es richten.

Und das Ende der Geschichte? Als nach wechselseitigen Erfolgen und Misserfolgen - einer Mini-Version der zuvor über 120 Minuten erlebten Geschichte - Mertsching vergab und Pfau traf, lag es an Feulner. Keeper Wester parierte dessen Versuch und hält die Hoffnung des SV Hagenbüchach am Leben.

Aufrufe: 017.6.2015, 23:21 Uhr
Jan MauerAutor