SV Westfalia Rhynern - Bonner SC 2:1 (0:1)
In der Tabelle bleibt dem BSC nach drei Niederlagen in Folge und sechs Spielen ohne Sieg nur noch ein hauchdünner Vorsprung von drei Toren auf den FC Wegberg- Beeck , der aktuell auf Platz 15 gleich hinter der Elf von Cheftrainer Daniel Zillken zu finden ist. Und bereits am Freitagabend (19 Uhr) folgt für den BSC die Partie bei Meister Viktoria Köln.
„Wir hatten das Spiel bis zum 1:1 voll im Griff. Unser Torhüter bekam bis dahin keinen schweren Ball zu halten“, meinte BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz. Insgesamt dreimal nahmen die Hausherrn das Bonner Gehäuse ins Visier – und trafen zweimal ins Schwarze. „Diese Niederlage war so unnötig wie sonst was“, meinte Schmitz. „Ich glaube Rhynern weiß immer noch nicht, warum sie gewonnen haben.“ Auch Zillken konnte es nicht fassen. „Eine total unverdiente Niederlage, die deshalb umso mehr weh tut. Auch wenn es sich merkwürdig anhört, aber wir waren die klar bessere Mannschaft. Ich kann und will deshalb keinem meiner Spieler einen Vorwurf machen.“
Gegenüber dem enttäuschenden 1:3 in Verl hatte der BSC-Coach die Startelf gleich auf sechs Positionen verändert. Für den erkrankten Innenverteidiger Nico Perrey rückte Mario Weber erstmals in dieser Saison in die Startelf. Für Adis Omerbasic und Ugur Dündar spielten Günter Mabanza und Sebastian Hirsch von Beginn an. Statt Lars Lokotsch stürmte David Bors. Auch Jannick Stoffels und Marcel Kaiser fanden sich in der ersten Elf wieder. Viel Rotation also, die laut Zillken trotzdem funktionierte.
Rhynern hatte einen Tag vor dem Nachholspiel die Konsequenzen aus dem schwachen Saisonstart gezogen und sich von Trainer Holger Wortmann getrennt. Wortmann hatte die Mannschaft erst in diesem Sommer übernommen. Dessen magere Bilanz aus zehn Spielen: Zwei Unentschieden und acht Niederlagen. Das Abschlusstraining hatte der bisherige Co-Trainer Dustin Wurst geleitet. Ein Maßnahme, die zunächst wenig einbrachte. In der zehnten Minute verwertete Bors per Kopf die Rechtsflanke des agilen Marcel Kaiser zum 1:0. Die Gäste wähnten sich auf einem guten Weg. Zumal die Gäste im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit ein deutliches Chancenplus verbuchten. Mehrheitlich beteiligt: Marcel Kaiser, der in der 18. Minute erst am linken und später in der 26. Minute knapp am rechten Pfosten des Tores von Schlusslicht Rhynern vorbeizielte. In der 32. Minute waren dann erstmals die Hausherrn an der Reihe. Ex-Profi Salvatore Gambino, der wenig später verletzt raus musste, verfehlte das von Alexander Monath gehütete BSC-Tor mit einem leicht abgefälschten Schuss nur um Zentimeter. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff verpasste Bors per Kopf nach Freistoßflanke von BSC-Kapitän Dario Schumacher das 2:0 ebenfalls nur knapp. Der zweite Treffer für den BSC lag förmlich in der Luft, wollte aber nicht fallen.
Ein Umstand, der sich bitter rächen sollte. In der 76. Minute machte Pascal Beilfuß aus rund 16 Metern mit einem Flachschuss kurzen Prozess. Der Weg zum 1:1 – zum Haareraufen. Drei Bonner Spieler waren zuvor gegen einen Abwehrspieler der Gastgeber einen Konter gelaufen, vertändelten aber den Ball. Rhynern genügte ein Pass, um den Torschützen in Position zu bringen. „Slapstick“, meinte Zillken.
Genau wie das Entstehen des 1:2. Diesmal unterlief Marcel Kaiser ein katastrophaler Fehlpass genau in die Füße des eingewechselten Andzouana, der sich die Chance zum 2:1 für Rhynern völlig frei vor BSC-Schlussmann Monath nicht entgehen ließ. „Das waren zwei Eigentore“, meinte Zillken kopfschüttelnd. Von Krise wollten Trainer und Sportdirektor dennoch nichts wissen. „Uns war immer bewusst, dass es in dieser Saison eng wird“, sagte Thomas Schmitz nach der Partie. „Was wir jetzt brauchen sind Punkte, aber keine Hektik.“
SV Westfalia Rhynern: Hahnemann, Polk, Beilfuß, Kleine, Neumann, Bengsch (68. Andzouana), Hönicke, Gambino (35. Tekiela), Ricke, Wiese, Arenz (68. Nicolai).
Bonner SC: Monath, Mabanza (87. Sobiech), Weber, Spinrath, Hirsch, Stoffels, Schumacher, Fillinger (71. Pranjes), Jesic, Kaiser, Bors (82. Lokotsch).
Tore: 0:1 Bors, 1:1 Beilfuß (76.), 2:1 Andzouana (79.)
Zuschauer: 650
Schiedsrichter: Robin Delfs (Oberhausen)