2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar

Der Flaschenhals

Es braucht nicht lan­ge, um zu er­ken­nen, dass die Re­gio­nal­li­ga der Web­feh­ler im deut­schen Li­gas­ys­tem ist.

Ein Meis­ter muss auf­stei­gen. Punkt. Schließ­lich kommt auch nie­mand auf die Idee, den Dritt­li­ga­meis­ter noch ei­ne Re­le­ga­ti­on spie­len zu las­sen.

Am Über­gang vom Ama­teur- in den Pro­fi­be­reich wur­de ein Fla­schen­hals in­stal­liert, in dem vie­le Tra­di­ti­ons­clubs fests­te­cken. Es braucht ei­ne Men­ge Geld und kaum we­ni­ger Glück, um sich da durch­zu­quet­schen. Auf der an­de­ren Sei­te schre­cken die ho­hen An­for­de­run­gen klei­ne Ver­ei­ne ab, den Schritt in die Re­gio­nal­li­ga zu wa­gen. Weil kein Fern­seh­geld ge­zahlt wird, kön­nen sie sich In­ves­ti­tio­nen in die In­fras­truk­tur oft nicht leis­ten.

Die Lö­sung? Schwie­rig. Die Re­gio­nal­li­ga wie­der von fünf auf drei Staf­feln zu ver­dich­ten, wür­de rund 40 Ab­stei­ger und ei­nen ent­spre­chen­den Auf­schrei be­deu­ten. Zu­min­dest die U 23-Te­ams der Pro­fic­lubs raus­zu­zie­hen und sie ei­ne ei­ge­ne Run­de spie­len zu las­sen, ist mit den Bun­des­li­gis­ten nicht zu ma­chen. Fünf Auf­stei­ger aus der Re­gio­nal­li­ga zu­zu­las­sen, wür­de Är­ger mit der 3. Li­ga be­deu­ten, weil es dort dann fünf Ab­stei­ger gä­be.

Wo­mög­lich wä­re es am klügs­ten, die 3. Li­ga in zwei Staf­feln mit je­weils drei Ab­stei­gern spie­len zu las­sen. Das wür­de sechs Ab­stei­ger und ei­ne sau­be­re Lö­sung be­deu­ten, da ak­tu­ell die fünf Re­gio­nal­li­ga­meis­ter so­wie der Süd­west-Zwei­te um den Auf­stieg kämp­fen. Au­ßer­dem wä­re das Li­gas­ys­tem wie­der ei­ne Py­ra­mi­de und nicht län­ger ein di­cker Bauch mit lan­ger Spit­ze.

Aber wo­für auch im­mer man sich ent­schei­det, ir­gend­wer wird auf die Bar­ri­ka­den ge­hen.

Aufrufe: 029.3.2017, 09:30 Uhr
General-Anzeiger / Gert auf der HeideAutor